Räumliche Enge der geplanten Geothermieprojekte
ERDBEBEN-PROBLEMATIK DAMIT VORPROGRAMMIERT?

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In aktuellen Pressemeldungen wurde die Öffentlichkeit darüber informiert, dass neben den bereits vorgesehenen Projekten in Graben-Neudorf, Dettenheim, Waghäusel und Neureut nun ebenfalls ein Tiefengeothermieprojekt auf der Gemarkung Philippsburg durch die Deutsche Erdwärme GmbH in der Region realisiert werden soll.

Durch die örtlich gegebene Nähe der Projekte zueinander ergeben sich weitere, nicht unerhebliche Fragen und Gefahrenaspekte, da diese Anlagen sich untereinander bedingt beeinflussen könnten.

Bei projektbezogenen Betreiber-Versicherungen ist jede Anlage separat zu betrachten. Welchem Betreiber bzw. welchem Projekt obliegt eine Haftung, insofern hier eine gegenseitige Beeinflussung stattfindet und es zu induzierten Schadbeben kommt? Sind jahrelange seismologische und geologische Gutachterschlachten eventuell vorprogrammiert?

PRIVATE GEBÄUDEVERSICHERUNGEN HAFTEN NICHT BEI SCHÄDEN DURCH INDUZIERTE ERDBEBEN VON TIEFENGEOTHERMIEPROJEKTEN!

Hinsichtlich der Frage, ob eine Beeinflussung von räumlich nahen Tiefengeothermieprojekten untereinander möglich ist, antwortete uns der Leiter des Landesforschungszentrums Geothermie (LFZG) auf einer Info-Veranstaltung am 08.07.2021 in der Festhalle in Dettenheim-Liedolsheim sinngemäß, dass man eine solche mögliche Beeinflussung sicher letztendlich erst nach der Erstellung testen und feststellen könnte.

Sicherlich auch nicht ganz unbedeutend dabei zu betrachten wäre, wie sich über die Jahre das eingepresste Fluid im Untergrund verhält, meinen wir. Geothermieprojekte haben unterirdisch eine äußerst großes Einwirkungsgebiet.

DIE TIEFENGEOTHERMIEPROJEKTE INSHEIM UND LANDAU

Das solche Beeinflussungen durchaus Realität sind, konnte man bei den Projekten Insheim und Landau beobachten. Hier kam es bspw. am 03.11.2021 zu einem induzierten seismischen Ereignis am Geothermiekraftwerk (GKW) Insheim. Nach 1:40 Std. fanden 4 aufeinanderfolgende seismische Ereignisse am GKW Landau statt. Die zeitlich sehr kurze Aufeinanderfolge der Ereignisse zeigt eine gegenseitige Beeinflussung der lediglich 4,2 km auseinanderliegenden Projekte?

PROJEKT VENDENHEIM-REICHSTETT BEI STRASSBURG 

Das solche Mammut-Bauwerke immer wieder direkten Einfluss auf die physikalischen und hydrologischen Zusammenhänge im tiefen Untergrund nehmen, konnte man eindrücklich beim Projekt Vendenheim nach fast 2 Jahren der Einstellung des Projektes beobachten, als sich die auch unter deutscher Beteiligung erstellte Anlage mit einem seismischen Ereignis am 05.11.2022 wieder meldete.

DER PROJEKTBETREIBER DEUTSCHE ERDWÄRME GMBH

„Die Deutsche ErdWärme GmbH ist Deutschlands größter privater Entwickler und Betreiber von Erdwärmeanlagen.“ behauptet man freimütig über sich. Das diese Firme noch kein einziges fertiges Tiefengeothermieprojekt betreibt, wird beflissen dem Leser auf ihrer Homepage vorenthalten. Ein merkwürdiger Öffentlichkeitsauftritt, der sich hier aufzeigt, von einer Firma, die Ihren Hauptsitz im deutschen Steuerparadies Grünwald hat.

DIE BÜRGERMEINUNG IST GEFRAGT!

Ob und inwieweit die Waghäuseler Bürger möchten, dass Grundstücke der Stadt dem Projektbetreiber Deutsche Erdwärme GmbH überlassen werden, dazu gibt es am 26.03.2023 die Möglichkeit, bei einem stattfindenden Bürgerentscheid abzustimmen. 

Eine hohe Wahlbeteiligung ist neben der Ablehnung dabei ebenso wichtig und entscheidend für den Erfolg des Bürgerentscheides gegen ein solches Projekt auf Waghäuseler Gemarkung.

Im Vorfeld wird es am 10.03.2023 ab 18.00 Uhr in der Wagbachhalle in Wiesental eine weitere Informationsveranstaltung der von der Stadt Waghäusel beauftragten Firma Forum Energiedialog GbR aus dem schwäbischen Rottenburg am Neckar geben.

Zuvor lädt die Initiative „Lebenswertes Waghäusel“ nochmals zu einem weiteren interessanten Stammtisch ein. Ort und Zeitpunkt wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Autor:

Jens Linowski aus Waghäusel

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