Thema Tiefengeothermie
Fernsehsender jetzt in Waghäusel
Das öffentliche Interesse, was hier gegen den erklärten Willen der Bürgerinnen und Bürger geplant wird, nimmt von Tag zu Tag zu. Für die Große Kreisstadt Waghäusel und die Ereignisse rund um die geplante Tiefengeothermie hier in der Region interessiert sich inzwischen auch der bekannte Fernsehsender Arte.
Vor etwa zwei Wochen gab es hierzu Anfragen von arte-Berlin. Die Niederlassung Straßburg übernahm nun die Ausführung und Moderation.
Aus diesem Grund führte die Moderatorin Stefanie Hintzmann mit der IG Tiefengeothermie im Landkreis Karlsruhe, tatkräftig unterstützt durch die Bürgerinitiative gegen Tiefe Geothermie am Oberrheingraben, die Aufnahmen durch.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf den geplanten Standort des Tiefengeothermieprojektes im Unterspeyererfeld neben der Flüchtlingsunterkunft und in direkter Nähe zu den örtlichen Wohngebieten gelegt. Hier gaben die Vertreter der Initiativen ihre Statements zum Thema ab, das die Bürgerschaft so sehr in Wallung bringt.
Weitere Aufnahmeorte waren im Stadtteil Wiesental in der Philippsburger Straße, der Mannheimer und der Karlsruher Straße. Dort waren die Protestplakate und Protesttransparente für das Kamerateam interessant.
Die Filmaufnahmen erfolgten im Rahmen einer Reportage zur geplanten künftigen Lithiumförderung im Oberrheingraben.
Auch in diesem Zusammenhang wurde deutlich: Das Protestpotenzial wird von Tag zu Tag größer, betont Jens Linowski.
In der Stadt Waghäusel, vornehmlich im direkt betroffenen Stadtteil Wiesental und jetzt auch in Kirrlach und im kleinen Stadtteil Waghäusel regt sich erheblicher Widerstand gegen das geplante Geothermieprojekt und gegen die bürgerfeindliche Überlegung, ein städtisches Grundstück ganz in der Nähe der Wohnbebauung für diesen Zweck zu verkaufen. Geld vor Gesundheit?
Die meiste Angst macht die Gefahr von Erdbeben. Alle Menschen in einem Umkreis von 20 Kilometer (so die allgemein geschätzte Auswirkung eines möglichen Erdbebens) werden im Falle eines Falles in Mitleidenschaft gezogen. Ein Erdbeben bleibt nicht auf ein kleines Gebiet beschränkt. Auch Kirrlach, der Stadtteil Waghäusel, Philippsburg oder Oberhausen-Rheinhausen liegen innerhalb des 20-Kilometer-Radius.
Die IG bedankt sich beim Fernsehsender Arte vielmals, dass beide Seiten der „Medaille“ beleuchtet werden und sowohl Befürworter als auch Gegner dieser Art der Förderung (mithilfe von Tiefengeothermieanlagen), einer nach IG-Ansicht gefährlichen Technik, angehört werden.
Auch wenn die Arbeit und der Widerstand vor Ort sicherlich nur einen sehr kleinen Teil in dieser Reportage einnehmen wird, so begrüßt die IG doch, dass sie zu Wort kommen konnte und das man sieht, dass die Bildmedien nun auch für das Thema hier direkt in Waghäusel sensibilisiert sind.
Das Tiefengeothermie nicht ungefährlich ist, haben die Ereignisse vom Wochenende der Öffentlichkeit wiederholt eindrücklich gezeigt, als am Samstagmorgen die Erde rund um Straßburg mit einer Magnitude von 4.0 bebte, wie der Erdbebendienst Südwest bestätigte. Ein zweites Beben mit 2.4 folgte kurz darauf. Die zwei induzierten Erdbeben werden sicherlich nicht die Letzten dieser Art rund um das Tiefengeothermieprojekt gewesen sein.
Autor:Patrice Simon aus Wochenblatt Bruhrain |
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