Prunksitzung mit 18-teiligem Programm
Höchste Steigerungsstufe in Kirrlach
![Ausschnitte aus der Prunksitzung | Foto: Werner Schmidhuber](https://media04.wochenblatt-reporter.de/article/2025/02/11/3/1328513_L.jpg?1739259889)
- Ausschnitte aus der Prunksitzung
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Waghäusel. Kirrlach gilt seit Jahrzehnten als eine der Hochburgen der Fastnacht im Bruhrain. Den Nachweis dafür hat die KiKaGe erneut in eindrucksvoller Weise geliefert. Die Prunksitzung 2025 entsprach nach Ansicht des Publikums der offiziellen Definition des Wortes Superlativ: etwas, das nicht zu überbieten ist.
Spraddl, so der Neckname der Kirrlacher, sind besonders stolze Menschen. Nach fast sechsstündigem Powerprogramm durften die Organisatoren, Akteure und Besucher mordsmäßig stolz sein. In der vollbesetzten Rheintalhalle öffnete sich auch ein Spalt in die Welt der Monarchie: „Kerrloch“ feierte mit den Majestäten Jürgen IV. und Iris II., mit Kronprinz und Kronprinzessin, mit einer Prinzengarde, dazu mit dem gekrönten König von Mallorca. Auch Hoheiten aus dem „Ausland“, darunter der Prinz aus Philippsburg, machten dem Kirrlacher Adel ihre Aufwartung.
Die entzückten Gäste genossen ein 18-teiliges Feuerwerk mit Prunk und Pomp, Glanz und Glitzer, Funkenmeer und Farbenpracht. Auf die Bühne brachten die über 200 Mitwirkenden alles, was das Fastnachtsherz begehrt. Meist mehr stehend als sitzend sangen, klatschten und tanzten die versammelten kostümierten Narren.
Einen forschen Auftakt boten die „Narrenzunft“ und die „Woghaislä Fudiggl“. Zuvor hatten die jungen Damen Mia und Lara mit ihrem Prolog den Startschuss gegeben. Dass „neumännisches“ Fastnachtsblut in seinen Adern fließt, offenbarte Jungtalent Elias Neumann, der manche häusliche Erlebnisse ausplauderte. Mit einem starken Auftritt bereicherten die acht „KiKrageler“ das Programm. In ihre Songs, etwa „Solange in Küfers die Lichter noch brennen“, stimmte alles mit ein. Auch dem Rheinsheimer Schlagersänger Tim Steinel gelang es schnell, die Gäste von den Stühlen hochzureißen.
Einige kritikwürdige Zeiterscheinungen nahm „De Härtschd vom Dahner Tal“, Oliver Betzer, als Mallorquiner aufs Korn und schwelgte in der guten alten Zeit. Mit ihm gaben insgesamt drei Trommlerpreisträger ein Stelldichein, so die Badner Schalmeien in ihren bunten Hutmacherkostümen und die Verwandlungskünstler der Ötigheimer Tellplatzlerchen, die sogar den alten Joe Biden aus dem Reisegepäck holten.
In Bestform präsentierten sich die Piraten-Zwuggl, die glitzernden Wichtel, die Prinzengarde „Bobbe“ und die Spraddlgarde. Einen Dauerapplaus bekam das umherwirbelnde Tanzmariechen Emely Johann. Mit einer perfekten Performance überzeugten die rasanten Rennfahrerinnen: die „Body Rockers“. Sommer und Sonne bei Aperol spritz ließ diesmal das energiegeladene Männerballett gegenwärtig werden.
Als finale Stimmungskanoniere feuerten „Tobbmaster Fitsch and the fabulous Fernando Horns“ ihre musikalischen Salven ab, was zu fortdauernden Zugabe-Rufen führte. Freudige Zustimmung fand die Ankündigung von Eric Klemm, der meisterhaft die Sitzung moderierte: Am Samstag, 1. März, kommt es zur 41. Aktion „Herz ist Trumpf“ auf dem „Platz am Kreuz“. Seit 1985 sind 445.000 Euro an Spenden zusammengetragen worden. Diesmal soll das Frauenhaus SopHiE in Bruchsal und der „Kindertisch“ in Karlsruhe unterstützt werden.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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