Schriftstellerin Barbara Schmitt-Englert:
„Im Schatten der Eremitage“ ereignet sich Verbrechen
Waghäusel. Ihr Buch mit dem Titel „Im Schatten der Eremitage“ hat in der Region bereits großes Interesse geweckt. Mit dem Barockschlösschen befasst sich die bekannte Schriftstellerin Barbara Schmitt-Englert in Form eines Romans. Seit 300 Jahren steht das von Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn erbaute Refugium. Was wird sich darin und drumherum wohl alles ereignet haben?
Die Handlung ist frei erfunden, doch die historischen Zusammenhänge stimmen. Auf 226 Seiten hat die Autorin, deren Mutter aus Kirrlach stammt, ihren Ideenreichtum unter Beweis gestellt und ihre Gedanken spielen lassen.
Die 65jährige ist auch als Sinologin bekannt. Als Jugendliche besuchte sie bis zum Abitur das Gymnasium in Bruchsal. Dann folgten Praktikum und Studium, auch am Fremdspracheninstitut Shanghai. Nach einer Lehrtätigkeit für Chinesisch am Gymnasium baute sie den Studiengang „Marketing Ostasien“ der Fachhochschule Ludwigshafen und das Ostasieninstitut auf, wo sie als Leiterin und Dozentin tätig war. Zwei Romane hat Barbara Schmitt-Englert bereits veröffentlicht, jetzt liegt der dritte vor.
„Wenn ich in Kirrlach bin, treffe ich auf heile Welt“, sagt sie. Den heutigen Stadtteil kennt sie aus ihrer Kindheit, wo sie mit ihren Geschwistern eine unbeschwerte Zeit bei den Großeltern und Verwandten verbracht hat. Ihre Mutter und deren vier Geschwister leben noch.
Onkel Alfred Müller machte ihr die Idee bei einem Nachmittagskaffee im Frühjahr 2023 schmackhaft. „Sein dezentes Drängen erweckte Neugierde und ich begann, mich in die Barockzeit einzulesen. Dabei erinnerte ich mich an Erzählungen meiner Oma.“ Interessiert suchte sie das Ensemble auf. Dabei kamen auch verblasste Erinnerungen an die Zuckerfabrik hoch. Begeistert widmete sie sich der Literatur von der Geschichte des Schlosses. „Ein halbes Jahr habe ich gelesen, ein halbes Jahr lang geschrieben.“
Der spannende Roman entstand auch mit Blick das 300-jährige Bestehen der Eremitage. Inhaltlich wagt die Autorin den Spagat, abwechselnd in zwei Zeitebenen zu erzählen. Eine führt sie ins Jahr 1730, als die Barockschlösser in Bruchsal, Kislau und Waghäusel fast vollendet waren. Im Mittelpunkt der Handlung stehen gefährliche Erlebnisse zweier Fuhrleute im Dienst des Fürstbischofs. Eingebettet in die Handlungen sind die Sorgen und Nöte der Familien in Kirrlach und Umgebung.
Die zweite verflochtene Zeitebene fällt in das Jahr 2023, als ein Heimatforscher ein fast 300-jähriges Fragment entdeckt, das sich als Protokoll über ein Verbrechen herausstellt. Berücksichtigt im Geschehen sind auch historische Persönlichkeiten und Familien aus Kirrlach, die damals tatsächlich gelebt haben.
Für Barbara Schmitt-Englert liegt die Eremitage „leider im Dornröschenschlaf“ mit spärlichen, uninteressanten Öffnungszeiten. Man müsste und könnte aus dem Kleinod viel mehr machen. Das Potenzial werde bedauerlicherweise zu wenig genutzt.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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