Wohltätergemeinschaft Waisenhaus hat sich aufgelöst:
In 25 Jahren 500.000 Euro zusammengetragen
Waghäusel/Oberhausen-Rheinhausen. Die seit über 25 Jahren bestehende Wohltätergemeinschaft mit Mitgliedern aus Waghäusel, Oberhausen-Rheinhausen und aus der ganzen Region, die sich um das indische Waisenhaus in Bangalore gekümmert haben, ist jetzt aufgelöst. „Wir konnten in vielerlei Hinsicht helfen, darauf sind wir stolz. Nunmehr macht sich der Altersdurchschnitt bemerkbar“, begründeten die Vereinsvertreter mit dem Wiesentaler Mathias Hans an der Spitze im Rathaus Oberhausen-Rheinhausen die Zäsur, wo sie von Bürgermeister Martin Büchner empfangen wurden, der mit viel Lob, Dank und Anerkennung aufwartete.
Seit 1994 hat der Zusammenschluss von Helfern und Wohltätern durch eigene Spenden und durch Einnahmen aus verschiedenen Aktionen einen Betrag von 500.000 Euro zusammengetragen. Den vorhandenen Restbetrag auf dem Konto erhielt jetzt das Rote Kreuz Oberhausen-Rheinhausen.
Seinerzeit war auf Empfehlung von Bürgermeister Klaus Dieter Heller das DRK als Empfänger für den Fall einer Auflösung in der Satzung festgeschrieben worden. Um die 100 Mitstreiter zählte der Förderkreis, darunter viele Geschäftsleute, aber auch zwei kirchliche Würdenträger: Bischof Anton Schlembach und Weihbischof Ernst Gutting.
Im fernen Waisenhaus sind rund 200 Kinder untergebracht, darüber hinaus bis zu 40 alleinstehende und alleinerziehende Frauen.
Vor einem viertel Jahrhundert hatte der indische Arzt Dr. Paras Jain in Oberhausen den Förderkreis für das Waisenhaus Bangalore in Südindien gegründet. Immer wieder wurden und werden dort Säuglinge ausgesetzt. Mitunter sterben die Eltern sehr früh. Seither haben die Vereinsmitglieder, die aus der ganzen Region kommen, eine Rekordsumme zusammengetragen.
Von diesem Geld wurde nicht nur das Waisenhaus gebaut und um mehrere Gebäude und wichtige Infrastrukturelemente erweitert und dazu Platz für die betreuenden Nonnen geschaffen. Ans Waisenhaus angegliedert ist auch eine Lehrlingsunterkunft und eine Schule, an der die Mittlere Reife erworben werden kann. Dank vieler initiierter Patenschaften gelang es, die Kinder und Jugendlichen zu verköstigen und Ausbildungen zu ermöglichen.
„Hier blicken Kinder in eine etwas bessere Zukunft“, lautete die gezogene Bilanz. Bangalore ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Karnataka und die fünftgrößte Stadt Indiens. Die Vereinigung unterstützte das Waisenhaus der Sales-Schwestern auch mit benötigten Lernmaterialien, Kinderkleidung und Spielsachen.
Im Gegensatz zu früher kümmere sich jetzt der Staat mehr um das Projekt und unterstütze es auch finanziell, Informierten Mathias Hans, Anil Jain und Hans-Jürgen Hoffmann als Vertreter des Fördervereins. Den Betrag nahmen Ralf Werner und Stefan Zieger vom örtlichen DRK dankbar entgegen. Mehrere wichtige Anschaffungen stehen an, die jetzt finanziert werden können, hieß es.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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