Weiches Wasser für Waghäusel und Hambrücken
Initiative Weiches Wasser Lusshardt setzt auf Know-how der Nachbarkommunen
"Auch in Waghäusel und Hambrücken ist vielen Mitbürgern der Umweltschutzaspekt sehr wichtig"
Bürgermeister Tony Löffler informierte über die Erfahrungen des Zweckverbandes Wasserversorgung Kraichbachgruppe
Waghäusel/Hambrücken. In einer Videokonferenz, statt wie geplant im Clubhaus des FV 1912 Wiesental, informierte Bürgermeister Tony Löffler aus Ubstadt-Weiher auf Einladung der „Initiative Weiches Wasser Lusshardt“ über die Erfahrungen mit einer zentralen Wasserenthärtung für Ubstadt-Weiher und Forst. Aufgrund des erneuten Lockdowns konnte die Präsenzveranstaltung leider nicht stattfinden. Das tat dem Interesse am Thema aber keinen Abbruch.
Bürgermeister Tony Löffler berichtet über den Weg der beiden Kommunen zu weichem Wasser in der Kraichbachgruppe. Aufgrund des großen Interesses aus der Bevölkerung hatte der Zweckverband, trotz anfänglicher Skepsis auch in den Gemeinderäten ein Gutachten beim Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe (TZW) beauftragt.
Nach eineinhalb Jahren Bauzeit hatten die Vorsitzenden des Zweckverbandes Wasserversorgung Kraichbachgruppe, Bürgermeister Bernd Killinger und Bürgermeister Tony Löffler, drei Umkehrosmoseanlagen für den Regelbetrieb frei gegeben. Rund 3,5 Millionen Euro hat der Zweckverband Wasserversorgung Kraichbachgruppe investiert, um eine zentrale Wasserenthärtungsanlage für das Verbandsgebiet zu verwirklichen. Diskussionen um einen dadurch erhöhten Wasserpreis gab es laut Tony Löffler nicht. Die Vorteile für die Haushalte und die Umwelt sowie die Kosteneinsparungen für die Bürger hätten die Kosten aufgewogen.
„Mit der Entscheidung zum Bau einer Umkehrosmoseanlage hat der Zweckverband Wasserversorgung Kraichbachgruppe zudem eine zukunftsweisende Verfahrenstechnik gewählt“, erläuterte Tony Löffler.
Grundlage dafür war das Gutachten der Experten des TZW. Diese hatten verschiedene Verfahren zur Enthärtung des Trinkwassers und Einleitungsmöglichkeiten des Prozesswassers untersucht und in Bürgergesprächen in Forst und Ubstadt-Weiher präsentiert.
Das durch den Zweckverband Wasserversorgung zur Verfügung gestellte Trinkwasser, das zuvor eine Härte von 24°dH aufwies und damit als hart galt, wurde durch die zentrale Wasserenthärtungsanlage zu weichem Wasser auf rund 7°dH reduziert.
Unter den Teilnehmern der Videokonferenz entwickelte sich eine intensive Diskussion, bei der auch einige Erfahrungen und viel Fachwissen deutlich wurden. Zahlreiche Bürger schilderten die Schäden an ihren Armaturen und Geräten durch massive Verkalkung. Auch in Waghäusel und Hambrücken ist vielen Mitbürgern der Umweltschutzaspekt sehr wichtig, der sich vor allem aus einem geringeren Verbrauch an Wasch- und Reinigungsmitteln ergeben würde.
Inzwischen liegt eine vom Zweckverband in Auftrag gegebene „Machbarkeitsstudie zur Prozesswassereinleitung aus einer Enthärtungsanlage“ vor, die auf der Internetseite der Stadt Waghäusel eingesehen werden kann.
„Wir erwarten eine ausführliche Vorstellung dieser Machbarkeitsstudie für die Bürger der beiden Kommunen in einer Bürgerversammlung und die Einholung einer Zweitmeinung von anerkannten Experten zu diesem Teilaspekt der Entscheidung“, erklärte Richard Kremer. „Nur auf einer sachlich fundierten Basis und unter Berücksichtigung der gesamten technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten können sich die Bürger ein Urteil bilden“, so der Sprecher der Initiative.
In der „Initiative Weiches Wasser Lusshardt“ engagieren sich Hauseigentümer, Mieter und Unternehmer aus Hambrücken und Waghäusel. Die Mitglieder wollen die Bürger der beiden Kommunen weiter transparent und umfassend über das Thema informieren. Auf der Internetseite www.weicheswasser.org stehen viele sachliche Informationen rund um das Thema weiches Wasser zur Verfügung.
Autor:Jürgen Scheurer aus Waghäusel | |
Jürgen Scheurer auf X (vormals Twitter) |
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