Tiefengeothermie im Oberrheingraben
Keine Alternative für eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende

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Der Wirkungsgrad von Tiefengeothermie (TG)-Projekten bei der Stromerzeugung ist viel zu gering, als das man von einer ökonomisch und ökologisch sinnvollen Erzeugung sprechen könnte.
Die Deutsche Erdwärme, die nach eigenen Angaben angeblich Deutschlands größter Entwickler und Betreiber von Erdwärmeanlagen sei, will nach eigenen Angaben netto 4,07 MW (jährlich ca. 32 GWh) Strom mit einer ihrer noch zu erstellenden Tiefengeothermieanlagen erzeugen.
Immer wieder gibt es zwischen vorab veröffentlichten Berechnungen und der späteren Realität jedoch große Diskrepanzen, wie uns die Geschichte solcher Projekte lehrt.

Selbst nach inzwischen 10 Monaten (geplant waren ursprünglich 3 Monate) in Graben-Neudorf kämpft die Deutsche Erdwärme noch immer um das erste Loch für ihr allererstes TG-Projekt ihrer langjährigen Firmengeschichte. Wird sie es jemals fertig bekommen, ohne wirtschaftlich daran komplett zu scheitern bzw. wird das vorhandene Kapital auch für ein zweites erforderliches Bohrloch ausreichen? Wird die CIP Kopenhagen auch weiterhin das Unternehmen aus einem deutschen Steuerparadies Grünwald unterstützen?
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen oftmals tiefe Gräben (oder in diesem Fall: Löcher).

Moderne und bedeutend günstigere Offshore-Windkraftanlagen können im Gegenzug zu TG-Kraftwerken bei der Stromproduktion inzwischen eine Leistung von bis zu 16 MW erzeugen, womit man über eine jährliche Leistung von über 80 GWh Energie je Projekt verfügt. Netto bedeutet dies die 2,5-fache Leistung eines TG-Projektes auf die Zeit eines Jahres gerechnet.
Mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme des Konverters in Philippsburg wird hier wieder der energiereichste Punkt Baden-Württembergs entstehen, der mit einer Leistung von 2.000 MW (2 GW) sogar die Leistung des Block II des ehemaligen AKW übertreffen wird. Ein inzwischen schon völlig überteuertes Tiefengeothermieprojekt mit 4,07 MW Leistung ist da eher als belustigend zu betrachten.

Die Stromerzeugung in TG-Anlagen lohnt sich lediglich durch die umfangreichen staatlichen Zuschüsse (früher EEG-Umlage genannt mit 25,2 Ct je kWh) für den Betreiber letztendlich zulasten des Steuerzahlers. Für die Natur und die Bürger eher ein Desaster, insofern man die Nebenwirkungen auf das direkte Umfeld solcher Anlagen betrachtet.

Dass Tiefengeothermieprojekte auch bei der Wärmeerzeugung für beabsichtigte Fernwärmenetze keine nützliche Alternative darstellen, legte Prof. Dr. Dieter Wolff von der Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel interessierten Bürgerinnen und Bürgern am 10.03.2023 in der Wagbachhalle in Waghäusel-Wiesental mehr als deutlich dar.
Viel zu teuer und für einen ökologischen Gedanken zu verlustreich gestalten sich solche obskuren Planungen.

Kalte Wärmenetze - eine sinnvolle Alternative

Für eine sinnvolle Wärmeerzeugung können bspw. recht gut funktionierende oberflächennahe(!) Geothermie-Systeme wie Grundwasser-Wärmepumpen, Erdwärmepumpen, -sonden und -kollektoren zum Einsatz kommen.
Systeme, bei denen sich der finanzielle Aufwand (auch für die späteren Nutzer) in einem vertretbaren Rahmen bewegt. Systeme, die keine kilometerlangen Rohrtrassen durch bspw. Naturschutz- oder Wasserschutzgebiete erfordern.

Kalte Wärmenetze sind dabei sehr interessante und ökologisch sinnvolle Lösungen. Hier gibt es sehr sichere und vielfältige Systeme. Hier ein Beispiel aus Mutterstadt oder auch aus Schifferstadt.

Vor allem dezentral sollte die Art einer künftigen Wärmebereitstellung insbesondere für ältere Wohn- und Gewerbeimmobilien aufgebaut sein, damit kann man ebenso auf die zwingende Errichtung erforderlicher Redundanzkraftwerke verzichten. Diese sind notwendig, um bspw. die Wärmeproduktion von TG-Kraftwerken sicherzustellen und um bei Lastspitzen einzuspringen. In Landau musste das Redundanzkraftwerk über mehrere Jahre laufen, weil dem TG-Projekt die Betriebserlaubnis nach den gravierenden Schadensereignissen von 2013 bzw. 2014 entzogen wurde.

Planungen für überdimensionierte Verbundnetze:
Ein längst überholtes „Highlight“ der Deutschen Erdwärme Gmbh? 

Pläne für völlig utopische Fernwärme-Verbundnetze zwischen Mannheim und Karlsruhe, wie der Geschäftsführer der Deutschen Erdwärme GmbH und stellv. Vorstand bei der Plattform Erneuerbare Energien (PEE) Lutz K. Stahl in einem Webstream der PEE schon im November 2020 vorstellte, sind keine Lösung, sondern im Endeffekt eher als Angriff auf unsere Ökologie zu werten, die es gilt, für nachfolgende Generationen zu bewahren.

Hier geht’s zum sehr interessanten Video bei der Plattform Erneuerbare Energien.

Vielen Dank!

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Autor:

Jens Linowski aus Waghäusel

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