Wegen Corona geht nichts:
Keine Hexen zu Halloween am Hexenort
Waghäusel. Halloween, das kennt jedes Kind. Und alle freuen sich schon lange darauf. Doch diesmal hat die Corona-Pandemie den Halloweenveranstaltern und den Halloweenfeiern einen Strich durch die Rechnung gemacht: Alles fällt ins Wasser. Oder in den Hexenkessel.
Was wohl selten vorkommt, denn der Ursprung dieses (heute ziemlich kommerziellen) Festes liegt gut 2.500 Jahre zurück.
Seit Mitte des 17. Jahrhunderts gilt der Harz als Hauptversammlungsort der Hexen aus ganz Deutschland. Angeblich soll es dort geheime, nächtliche und festartige „Hexensabbate“ und „Teufelstänze“ geben. Doch einen kleinen Versammlungsort gibt es inzwischen auch in der Stadt Waghäusel.
Seit etlichen Jahren kommt es an Halloween zu einer Zusammenkunft von Waghäuseler Hexen. Auch ein paar auswärtige mischen sich darunter. Halloween benennt die Volksbräuche am Abend und in der Nacht vor dem Hochfest Allerheiligen. Dieses Brauchtum war ursprünglich vor allem im katholischen Irland verbreitet.
Bekannt ist: Hexen fühlen sich in der Stadt Waghäusel von jeher bestens aufgehoben. Bereits um 1487 schrieben zwei mit der Materie des Hokuspokus bestens vertraute Dominikanermönche offiziell im berühmten dicken Buch „Hexenhammer“ ihre Hexenerfahrungen nieder, so auch ihre Erlebnisse in Wiesental.
Das ist vorbei. Aber seit vielen Jahren besteht in Kirrlach eine inoffizielle „Hexenstraße“ - immer zur Fastnachtszeit.
Ebenfalls in der Mühlenstraße gibt es seit geraumer Zeit einen Hexenhofmarkt. Die stets rührige Damenriege um Claudia Fessler und Natascha Ehringer mit ihrem Helferteam bietet – in der Nachfolge des Hoffestes bei Nora Stabel - den Besuchern und den Bewunderern der Hexenkunst viel Spaß, Unterhaltung, Abwechslung – und genügend Stärkung aus der Hexenküche, um konditionell durchzuhalten.
Für kleine Hexen, Vampire, Mumien, Geister und Schauergestalten liegen dann reichlich Naschereien im aufgestellten großen Hexenkessel.
Leider macht Corona 2020 alles zunichte. Kein Hexenmarktfest wie immer. Kein Halloweenrundgang durch den Vogelpark, wie ursprünglich geplant.
Welche Ursprungsbedeutung hat Halloween? Das heute stark kommerziell ausgeprägte Fest geht auf uralte keltische Bräuche zurück. Damals lebten die Kelten in weiten Teilen Mitteleuropas.
Sie richteten ihre Kalender nach dem landwirtschaftlichen Zyklus der Vegetation aus und feierten am Abend des elften Vollmonds eines Jahres ihren Jahreswechsel mit dem Fest „Samhain“. Mit Lichtern zeigten sie den Geistern ihrer verstorbenen Angehörigen den Weg.
Später wandelten die Iren den Brauch ab. Sie hatten Angst vor den Toten und verkleideten sich mit furchterregenden, oft grausigen Masken, um die Geister abzuschrecken.
Im Mittelalter übernahm die Kirche die heidnische Tradition: Papst Gregor IV. setzte im Jahre 837 den 1. November als Allerheiligen fest.
Seit gut 20 Jahren wird auch in Deutschland Halloween gefeiert, das aus den USA importiert worden ist.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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