Bilanz Ferienprogramm Kulturfreude 2021:
Malschule & Wichtelgarten für Nachwuchstalente
Waghäusel. Wächst in Waghäusel eine Künstlergeneration heran? Danach sieht es aus. Wenn demnächst die Kommune zur Künstlerstadt mit den meisten aufstrebenden Nachwuchskünstlern wird, dann liegt das besonders an der Künstlerin und Kunstpädagogin Anita Medjed-Stumm und an der Chefin des Wichtelgartens, Sabine Pabst.
Die Anfänge der Mal- und Kunst-schule von Anita Medjed-Stumm liegen 25 Jahre zurück. Bevor die 46-Jährige vor etwa 20 Jahren in Wiesental ihr großes Atelier mit einer angrenzenden Freifläche eröffnete, bot sie im fernen Hamburg und für eine Übergangszeit in St. Leon-Rot bereits die Möglichkeit in kleinerem Rahmen an, das Malen zu erlernen – auch bei Ferienprogrammen.
Stets mit beachtlichem Erfolg. Und auch dieses Mal – unter schwierigen Coronabedingungen. Viele junge Waghäuseler, Kirrlacher und Wiesentaler sind bei ihr als „Kunstschüler“ in die Malschule gegangen oder gehen noch. Etwa 1.700 haben in den Ferienzeiten allein beim hiesigen städtischen Ferien-programm der Stadt ihre Nasen in die Farbtöpfe gesteckt und ihr Können beispielsweise auf Leinwänden unter Beweis gestellt.
Stolz zeigen sich die beiden Mitbegründerinnen des Kulturvereins „Kulturfreude“, dass sie mit den Angeboten ihrer Kreativateliers (23 der Malschule und 12 des Wichtelgartens) mehr als ein Drittel des städtischen Gesamtangebots stemmten und damit das Ferienprogramm der Stadt Waghäusel wesentlich bereichern durften.
„Gottseidank sind wir mit unserer Werkstatt- und Ateliergröße so weit flexibel, um auf alle Eventualitäten eingehen zu können. Da ist es ein Vorteil, ein kleinerer Kulturanbieter zu sein“, sagt Anita Medjed-Stumm.
Auch 2021 boten die Kunstschule und der Wichtelgarten den Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren viele verschiedene exklusive Kreativkurse. Das Spektrum reichte von A wie Acrylmalerei bis Z wie Zendoodle bei Handlettering. „Es gibt keine Maltechnik und keine Malart, die nicht zum Einsatz kam“, betont die Malschulinhaberin.
Was gab es alles, was gibt es alles? Kurse für Tusche, Acryl, Gouache, Pastellkreiden, Aquarelle, spezielle Angebote zum Zeichnen. „Ich zeige den Kindern den Umgang mit Pinsel, Spachtel und Rolle, wir plastizieren mit Ton, gießen Beton und bauen Collagen aus verschiedenen Materialien. In einem Kurs malen wir sogar nur mit Pigmenten aus der Natur. Viele Kinder wissen nicht, dass man mit den Blumen aus dem Garten tatsächlich malen kann.“
Im „Wichtelgarten“ kamen als Erweiterung zum bewährten Nassfilzen für Dekoratives und Nützliches ganz besondere Nähkurse für junge „Schneidermeister“ hinzu. „Alles wurde sehr gut angenommen, sogar von Jungs“, freut sich Sabine Pabst.
Die Kinder und Jugendlichen nähten Kissen, Fledermäuse, Deko und Nackenstützen und verzierten diese. Mit großer Hingabe lernten sie alle Schritte, wie aus einem Schnittmuster ein fertiges Stück entsteht. Alle Programmteilnehmer nahmen stolz und begeistert ihre sehenswerten Erzeugnisse mit nach Hause.
Nach wie vor sei das Nassfilzen sehr beliebt. „Viele Kinder kommen schon zum zweiten oder dritten Mal“, lässt Sabine Pabst wissen. „Oh, sie lieben es, mit der weichen Wolle und mit Wasser und Seife zu arbeiten. Das ist ein besonderes haptisches Gefühl, mit dem Schaum auf der Wolle gefühlvoll und zart zu reiben.“
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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