Siyahamba, Shosholoza und Rock my Soul
Sängerbund Wiesental veranstaltete mit Grundschulchor ein Neujahrskonzert
Waghäusel-Wiesental. Eine solche Begeisterung ist selten: In welcher Pfarrkirche kommt es schon vor, dass sich keine Plätze mehr finden lassen, dass die Besucher zusammengedrückt auf den Bänken sitzen und dann im Stehen klatschen, nach Zugaben verlangen? Zu jedem Lied gab es langanhaltenden Beifall.
Nach einem Gottesdienst oder einer Predigt wäre diese Freudenbezeugung eine Seltenheit, aber nicht nach einem Konzert des Sängerbunds Wiesental. Songs aus Deutschland, Großbritannien und Spanien, aus Polen und Tschechien, dazu Amerikanisches oder Südafrikanisches in der Bantusprache Zulu: ein ungewohntes Repertoire in einer Pfarrkirche.
In Bestform präsentierten sich die Tenöre und Bässe beim inzwischen dritten Neujahrskonzert. Erst mit dem offiziellen Ende des Weihnachtsfestkreises schließt für den Gesangverein die Weihnachtszeit ab. So begründete auch Dirigent Wolfgang Tropf die Besonderheit, im Januar ein „Neujahrskonzert mit erlesenen Weihnachtsliedern aus aller Welt“ zu veranstalten.
Wie lässt sich ein Konzerterlebnis krönen? Darauf gaben die Verantwortlichen um Klaus Bernstein und Bernd Heim eine Antwort: mit der Einbeziehung des Grundschulchors der Bolandenschule Wiesental. Als „supertolle Bereicherung“, so eine elterliche Bewertung, erwiesen sich die acht einzelnen und gemeinsamen Beiträge der 83-köpfigen Kinderschar mit Dirigentin Yvonne Kullmann. Ruckzuck sprang die herzerfrischende Begeisterung auf die Gäste über, die mit geradezu tosendem Applaus die Glanzleistung honorierten.
In St. Jodokus durften die Zuhörer insgesamt 17 Best-of-Lieder genießen, darunter das ergreifende „Vater unser“ von Hanne Haller, das Trommellied von Wolfgang Lüderitz oder Jakob Christs „Herr deine Güte reicht so weit“. Zu einem Höhepunkt wurde der „Generationenauftritt“ mit Gospels und Spirituals, so „When the Saints“ und „All night all day“. Zum Finale hieß es „Sing, Afrika Sing“. Mitreißend wirkten die rhythmischen Songs „Rock my Soul“, „Siyahamba“ und „Shosholoza“.
Aufgeteilt in fünf thematische Blöcke boten der bestens vorbereitete etwa 70 Mann starke Männerchor, damit einer der stärksten im Badischen Chorverband, und der noch größere topfitte Grundschulchor eine attraktive Auswahl geistlicher Lieder - und betrieben zugleich eine überzeugende Werbung für den Chorgesang. Nicht nur mit ihrem harmonischen Klang beeindruckten die Großen und die Kleinen auf den Altarstufen, sondern auch mit der gänzlich auswendig vorgetragenen Chorliteratur.
Zum großen Erfolg, der in erster Linie dem Dirigenten Wolfgang Tropf zu verdanken ist, trugen auch die verschiedenen Gesangsolisten bei, Pianistin Wiebke Bernstein und Percussion-Künstler Harald Walter.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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