25.000 Quadratmeter Blumenwiese:
Singende Lerchen passen zu Kirrlach

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Waghäusel. Vier Kirrlacher Landwirte haben Dutzende von „Lerchenfenster“ auf 25.000 Quadratmeter Wiesenfläche mit einer unglaublichen Blühmischung angelegt. Doch ist die Farbenpracht nicht kurzfristiger Natur, sie sorgt, wenn es so weit ist, auch für eine Herbstbegrünung. Wie es heißt, dient das Projekt dem Schutz von Insekten und Artenvielfalt.
Das Interesse der Landwirte etwas Wirkungsvolles gegen den zunehmenden Artenschwund in Feld und Flur zu tun, ist groß. Manche Tiere finden heutzutage kaum noch Nahrung, ob Wildbienen, Schmetterlinge, Rebhühner.
Mit den Lerchenfenstern dürfte Kirrlach eine „Rekord-Lerchengemeinde“ sein. Das seit Jahren mit Erfolg umgesetzte Lerchenprojekt dient dem Wohlbefinden der seltenen Feldlerche.
Warum geht es bei dieser Aktion? Der im Bestand bedrohte Vogel soll sich auf Kirrlacher Gemarkung wohl fühlen, unbeschwert brühten und für reichlichen Familiennachwuchs sorgen können. „Wir wollen etwas Gutes tun für die Natur und insbesondere die Vogelwelt“, begründen die Kirrlacher ihr Natur- und Vogelengagement.
Seit zehn Jahren gibt es bereits diese Naturschutzmaßnahme für Vögel und Insekten, ja für die weite Tierwelt. Auch die Natur mit Blumen und Gräser profitiert. Spaziergänger können es genießen.
Nirgendwo sonst gibt es so viele „Lerchenfenster“ auf einer Ortsteilgemarkung. Doch das mit großem Erfolg umgesetzte Lerchenprojekt hat nichts mit dem Singen zu tun, dem Singen wie eine Lerche, oder dem bayerischen Fensterln, sondern ausschließlich mit dem Wohlbefinden der seltenen Feldlerche. Typisch für diesen kleinen niedlichen Bodenbrüter ist der langanhaltende, meist in der Luft vorgetragene zwitschernd-trillernde Gesang.
Zu verdanken ist das Ganze der Initiative von Ideengeber Ludwig Becker und des landwirtschaftlichen Lohnunternehmers Walter Heiler, seines Sohn Raphael und schließlich seiner ortsansässigen Landwirtskollegen Simon und Helmut Haag.
Sie alle tragen dem Bedürfnis der Lerche Rechnung: Das zierliche Geschöpf bewohnt gerne weiträumige Offenflächen mit niedriger Vegetation aus Gräsern und Kräutern, vorzugsweise landwirtschaftlich genutzte Flächen; die Hauptbruthabitate sind gedüngte Wiesen, Weiden und Äcker.
Vor allem die starke Intensivierung der Landwirtschaft führte inzwischen zu starken Bestandsrückgängen. Zu leiden hat die wegen ihres in luftiger Höhe vorgetragenen Gesangs auch Himmelsvogel genannte Vogelart unter häufigen maschinellen Arbeitsgängen beim Getreideanbau.
Eine der wohl wichtigsten Maßnahmen zum Schutz der Lerchen ist die Anlage von sogenannten Lerchenfenstern. Dabei werden kurze Streifen auf den Feldern bei der Aussaat ausgelassen. Die Lerchen können dann dort ihre Nester anlegen und werden auch nicht vom aufwachsenden Getreide bei An- und Abflug behindert.
„Diese einfache Maßnahme genügt. Mehr ist nicht zu tun, um der Feldlerche entscheidend zu helfen“, betont Heiler. „Die Vögel legen dann ihr Bodennest im Fenster an.“ Und: „Singende Lerchen, die passen doch bestens zu Kirrlach, wo der Gesang auf vielfältige Weise gepflegt wird.“

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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