Astronomiefreunde bieten Aussichten und Einblicke:
Teleskop zeigt Flecken auf der Sonne
Waghäusel. Die „Astronomiefreunde 2000 Waghäusel“ beschäftigen sich derzeit mit Sonnenflecken: nicht die auf der Haut, sondern die auf der Sonne. Diese Flecken sind dunkle Stellen auf der sichtbaren Sonnenoberfläche, die weniger Licht abstrahlen als der Rest der Oberfläche. Damit zeigt sich auch, wie aktiv der Stern im Zentrum des Sonnensystems ist.
Viele meinen: Sterne gucken kann man nur in der Nacht. Dem ist aber nicht so. „Einen Stern können wir sogar nur am Tag sehen - und das ist unsere Sonne“, sagt Vereinsvorsitzender Wolfgang Stegmüller. Und weiter: „Die Sonne stellt einen ganz unauffälligen Stern mittlerer Größe und Leuchtkraft unter vielen Milliarden Sternen in unserer Heimatgalaxie dar, der Milchstraße. Für uns Menschen ist die Sonne jedoch ein ganz besonderer Stern. Auf unserem Heimatplaneten, der Erde, umkreisen wir die Sonne in genau der richtigen Entfernung. So herrschen auf der Erde gemäßigte Temperaturen, die das vielfältige Leben auf der Erde überhaupt erst ermöglichen.“
Die Sonne gewinnt ihre Energie aus Fusionsprozessen im inneren Kern. Dort fusioniert - bei extremen Temperaturen von mehr als 20 Millionen Grad Celsius und bei enormem Druck - Wasserstoff zu Helium. Dabei geht eine winzig kleine Menge Masse verloren und wird nach der Einstein-Formel in Energie umgewandelt. Da der Fusionsprozess gleichzeitig billionenfach geschieht, verliert die Sonne in jeder einzelnen Sekunde mehr als vier Millionen Tonnen an Masse. Die so erzeugte Energie gelangt schließlich an die rund 6.000 Grad Celsius heiße Oberfläche der Sonne, von der sie in alle Richtungen ins Weltall abgestrahlt wird. Auf der Erde erreicht uns davon nur ein verschwindend kleiner Bruchteil.
Die Sonne scheint jeden Tag immer gleich zu strahlen. Dies ist aber nicht wirklich der Fall. Seit dem 18. Jahrhundert weiß man, dass die Sonne einem elfjährigen Zyklus folgt, im Laufe dessen die Oberfläche der Sonne eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Aktivität zeigt, die sich etwa in Form von Sonnenflecken manifestiert.
Selten erscheinen Sonnenflecken so groß, dass man sie sogar von der Erde aus mit bloßem Auge sieht. Zumeist sind sie deutlich kleiner und nur mit Ferngläsern oder Teleskopen zu beobachten. Wichtig dabei ist der sichere Schutz der Augen vor dem gleißend hellen Sonnenlicht. Eine ungeschützte Beobachtung kann zur Erblindung führen.
Sonnenflecken entstehen, wo Feldlinien des gewaltigen Magnetfeldes der Sonne deren Oberfläche durchstoßen. Dort wird der Wärmetransport aus dem Sonneninnern etwas gestört; die Sonnenoberfläche ist um rund 1.000 Grad (Kelvin) kühler als die umgebenden Bereiche. Das reicht aus, um deutlich dunkler zu erscheinen.
Die Sternwarte Waghäusel verfügt über geeignete Sonnenfilter für die Teleskope. Dadurch können die Sonne und ihre Sonnenflecken bestens beobachtet werden. Die Astro-Freunde bieten Sonderführungen an. Immer am ersten Freitag eines Monats gibt es regelmäßige öffentliche Sternführungen. Telefonische Anmeldung unter (07254) 60595 erforderlich.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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