„Milch und Kuh in der Kunst":

Topkünstlerin Svenja Ritter stellt aus

Waghäusel. An der derzeit laufenden und in der Kunstszene vielbeachteten Ausstellung im „KunstRaum“ Neureut beteiligt sich auch die Topkünstlerin Svenja Ritter aus Wiesental, die schon seit vielen Jahren bundesweit und international in Erscheinung tritt.
Die Präsentation ist eine Hommage an den Ausstellungsort, das „Alte Milchhäusle“. Neun bekannte zeitgenössische Künstler richten unter dem Thema „Milch und Kuh in der Kunst - von Milchigweiß bis Schwarzbunt“ den Blick auf das Tier und sein Erzeugnis.
Laut Eigenbeschreibung zeigt die Installation von Svenja Ritter eine Chimäre aus Polystyrol, eine von ihr entwickelte Technik. Chimäre ist ein Organismus, der aus genetisch unterschiedlichen Zellen beziehungsweise Geweben aufgebaut ist und dennoch ein einheitliches Individuum darstellt. Ihre auffallende Kreation macht deutlich, dass es neben der Kuh als Milchlieferantin noch weitere Spender gibt: von A wie Amme bis Z wie Ziege.
Zur Ausstellung fehlt auch nicht der Hinweis auf Romulus und Remus. Eine Wölfin nimmt sich der Kinder an, schleppt sie in ihre Höhle und säugt sie. Nach der Legende wird Romulus zum Begründer der Stadt Rom. Dank Milch aus Ammenbrust wurden Fürstensöhne und Bauernbuben zu Milchbrüder, heißt es in einem weiteren Hinweis.
Was sie alles bieten kann, hat Svenja Ritter in zahlreichen Ländern und Hauptstädten unter Beweis gestellt. Ihre Ausstellungen sind, wo auch immer, zu Publikumsmagneten geworden. Von der Fachpresse wird die Ästhetik ihrer stets außergewöhnlichen Kreationen als „hochexplosiv feminin und intuitiv, hochkonzeptuell und tiefgründig“ beschrieben und gelobt.
Studiert hat die 49-jährige Frau an der Hochschule Saarbrücken, machte dort das Diplom, war Dozentin an der Fine Art Faculty Kabul, Afghanistan, und Co-Kuratorin des Afghanischen Pavillons auf der Biennale Venedig. Einige ihrer Arbeiten sind aus einem sehr seltenen Material: aus Polystyrol (PS), ein thermoplastischer Kunststoff, auch unter Polystyren bekannt.
Die Ausstellung ist bis zum 10. Oktober zu sehen.

Foto: Svenja Ritter/VG Bild Kunst Bonn