Vogelpark Kirrlach hat viel vor:
Veränderungen an der Vereinsspitze
Waghäusel-Kirrlach. Erhebliche Investitionen sind weiterhin nötig, um die Anlage in Schuss zu halten. Mit einigen Neuerungen und Verbesserungen soll der Vogelpark Kirrlach ausgebaut, verschönert und im Bestand dauerhaft gesichert werden.
Warum? Die meisten Baulichkeiten auf dem Gelände sind in die Jahre gekommen, was feststellbar ist. Über kurz oder lang muss noch, wie auch in der Vergangenheit geschehen, eine Anzahl von Behausungen, Tierunterkünfte, Gehege, Voliere und Freianlagen auf Vordermann gebracht werden.
Wie es weitergeht, ist – wie in jedem Verein - auch davon abhängig, wer an der Spitze des 1913 gegründeten Vogelschutzvereins - als Betreiber des Tierparks - steht und wie sich das Team zusammensetzt, das sich der vielfältigen Aufgaben annimmt. Mit der in der gutbesuchten Jahreshauptversammlung neu gewählten Führung und mit einer starken Mannschaft an der Seite, personell viel breiter aufgestellt als in den Vorjahren, bestehen jetzt gute Zukunftsperspektiven.
Um 2014/15 war der Vogelschutzverein personell ausgedünnt und überaltert. Eine Auflösung rückte in den Bereich des Möglichen. Direkt betroffen wäre der Vogelpark mit einer Schließung gewesen. Mit Hilfe einer neuen Vorstandschaft gelang eine Stabilisierung. Hervorragende Arbeit leistet, wie zu erfahren war, das bewährte und hochmotivierte Vogelparkteam.
Dank neuer Kraftanstrengungen dürften die nächsten Jahre gesichert sein. In erster Linie soll die betreute, über 55 Jahre alte Vogelparkanlage in ansehnlichem Zustand bleiben. Hauptsächlich in die Pflege und Unterhaltung wird investiert.
In der Jahreshauptversammlung wählten die Mitglieder eine neue Führungsspitze: Dieter Fessler ist jetzt neuer Vorsitzender, neue Stellvertreter sind Christa Martus und Kurt Weber. Um die Finanzgeschäfte kümmert sich Jens Krämer, Schriftführerin macht Claudia Fessler, für die Öffentlichkeitsarbeit zeichnet Werner Schmidhuber verantwortlich.
Zur Beisitzerriege gehören Chiara Schmitteckert, Marion Albrecht-Lehn, Miriam Scherer, Oliver Steinle, Gastwirt Gerd Höfer, Andre Ehringer und Rüdiger Lang. Kassenprüfer, die zur Vorstandschaft zählen, heißen Andreas Nauert und Christian Martus. Zuchtwartin bleibt Ramona Becker, Beauftragter für die Huftiere ist weiterhin Andre Ehringer.
„Positive Bilanz trotz allen Ungemachs“ zog der nicht mehr kandidierende Vorsitzende Andre Ehringer, der auf die coronabedingte zeitweilige Schließung der Anlage hinwies, auf das stets hohe Arbeitspensum und die angefallenen Investitionen. In ihrem Bericht hob Claudia Fessler die wöchentlichen Arbeitseinsätze im Vogelpark hervor und die für die Weiterexistenz unverzichtbare Spendenbereitschaft, sei es Geld- oder Sachspenden.
Der Kassenbericht der Schatzmeisterin Natascha Ehringer enthielt eine Fülle von notwendig gewordenen Ausgaben. Wegen des Lockdowns, der wiederkehrenden Schließungen des Vogelparks und auch teilweise der Gaststätte waren fast alle Einnahmen weggebrochen und auch keine Veranstaltungen als Einnahmequellen mehr möglich.
Aber die Ausgaben bleiben, ja sie sind aufgrund unvorhersehbarer Umstände sogar umfangreicher geworden: Etwa für eine neue Schmutzwasser-Tauchmotorpumpe, neue Zäune um das Gehege, für Energiekosten und neue Heizkörper in der Tierunterkunft, Aufwendungen für Tierärzte. Pro Monat fallen 500 bis 600 Euro an Futterbeschaffungen an, also im Jahr rund 6.000 Euro.
Den außerordentlich hohen Ausgaben stehen relativ geringe Einnahmen gegenüber: die Vereinsförderung durch die Stadt, Mitgliedsbeiträge in bescheidenem Umfang und zumeist allerlei Kleinspenden. Größere Spenden sind die großen Ausnahmen.
Insgesamt beherbergt der Vogelpark etwa 130 Tiere, deutlich weniger als in den Vorjahren. Mit dem Vorschlag, der an den Verein herangetragen wurde, einfach die Zahl der Tiere zu reduzieren, um Ausgaben zu sparen, wollen sich die Verantwortlichen nicht anfreunden. Ein Vogelpark mit wenigen, für Kinder unattraktiven Insassen würde die seitherige Aufbau- und Erfolgsarbeit zunichtemachen.
1965 hatte die selbstständige Gemeinde Kirrlach eine Fläche von 75 Ar im Gewann „Pfaffengarten“ für einen Vogelpark zur Verfügung gestellt. Die 1966 eröffnete Grünanlage präsentierte sich in den vergangenen Jahren als eine Oase der Natur mit allerlei Erholungs-, Entspannungs- und Erlebnismöglichkeiten.
Vorsitzender Dieter Fessler bedankte sich bei seinen beiden Vorgängern Andre Ehringer und Natascha Ehringer für die geleistete Arbeit, ebenso beim Fördervereinsvorsitzenden Ludwig Becker und wünschte ihm baldige Genesung.
Mitmachen? Mitglied werden? Zum Freundeskreis gehören? Kontakt: Dieter Fessler, Mühlenstraße 36, Tel. (07254) 95 16 88.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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