Derya Kocabay heißt die Gewinnerin
Verloster BMW jetzt in neuen Händen
Waghäusel. Der glückliche Sieger steht fest, genauer gesagt: die Siegerin. Bald nach der vorgenommenen offiziellen Ziehung des Hauptpreises hatte sich eine junge Frau namens Derya Kocabay gemeldet und ganz vorsichtig gefragt, ob „das mit der Losnummer 4647“ so stimmt.
Der Einser BMW 118 I aus dem BMW-Autohaus Krauth in Walldorf wird künftig in einer Garage in Philippsburg stehen: bei Derya Kocabay. Zusammen mit ihrem Mann Ugur holte sie jetzt den Wagen im „Globus“ ab. Dort bekam sie von Pfarrer Peter Bretl den Schlüssel überreicht. Die Papiere und das Nummernschild hatte sie bereits vorab entgegengenommen.
Die vierköpfige Philippsburger Familie strahlte über das ganze Gesicht, als sie die weiße Überraschung in Empfang nehmen durfte. Dabei handelt es sich um das sogenannte Sportpaket mit allem Drum und Dran im Wert von 33.000 Euro.
Mit dabei waren neben dem Pfarrer auch Globus-Geschäftsführer Mario Limbach und die beiden Mitorganisatoren Johannes Groß und Gregor Käpplein. Viele Blicke verfolgten den Abtransport des BMW, als er mit den Händen weggeschoben wurde.
Wie kam es zum Loskauf? Mutter Derya besuchte mit ihrem Sohn die Globus-Apotheke und ließ sich von ihm überreden, von den angebotenen Losen zu kaufen. Was es dabei zu gewinnen gab, wusste sie nicht. Erst als sie später die Einkaufspassage entlanglief, sah sie das Auto stehen. „Aber ich machte mir keine weiteren Gedanken. Na ja, so dachte ich, eine kleine Spende für die katholische Kirche. Das mach ich gern.“
Drei Mal kamen jetzt die Waghäuseler Christen mit wohlwollenden Muslimen in Berührung: Bei Derya Kocabay handelt sich um eine Muslimin aus Philippsburg, die mit ihrem Loskauf die Pfarrgemeinde unterstützte, ohne den Gewinn zu ahnen. „Sally“ als Muslimin hatte 5.000 Euro gespendet und dazu zwei begehrte Hauptpreise.
Auch der Integrationsverein Waghäusel mit seinen vorwiegend muslimischen Mitgliedern hatte gleich nach dem ersten Aufruf 200 Euro gespendet. Diese interreligiösen Unterstützungen sind eine Besonderheit, wofür die Pfarrgemeinde ganz dankbar ist.
Der Erlös der Autolotterie kommt, wie lange zuvor angekündigt, der Kirchenrenovierung St. Jodokus Wiesental zugute. Von der veranschlagten Renovierungssumme von einer Million Euro übernimmt die Erzdiözese ein Drittel, ein weiteres Drittel besteht aus einem zinsverbilligten Darlehen des Erzbistums. Das letzte Drittel muss die Pfarrei selbst aufbringen, etwa durch Spendensammlungen oder der Rekrutierung von Zuschüssen.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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