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„Kunstfaser“-Gruppenausstellung 25 Jahre mit Blick zurück

- Eröffnungsrede
- Foto: Brigitte Melder
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Waldsee. Am 21. März fand im Waldseer Rathaus eine Vernissage statt, an der die Künstlerinnengemeinschaft „Kunstfaser“ nach 25 Jahren ihr künstlerisches Schaffen Revue passieren ließen. Viele Zeitungsausschnitte und Erinnerungen aus dieser Zeit luden im Foyer zum Innehalten ein und vieles über die Künstlerinnen zu erfahren. Mit dieser Ausstellung endet die Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag und zum Equal Pay Day der Gleichstellungsbeauftragten des Rhein-Pfalz-Kreises. Am Anfang stand der Netzwerkgedanke, die Vernetzung von Künstlerinnen und Künsten, regional und darüber hinaus.
Teilnehmende Künstlerinnen: Regina von Bodisco, Cathérine Borja, Sigrid Harmgart, Christine Hohmann, Katrin Kirchner, Katharina Kuczinski, Ingrid Kußmaul, Anita Meckel, Victoria Nolte, Sieglinde Pfeifer, Margot Hella Scherr, Marija Schmidt und Angelika Wahl-Roblot
Den Gleichstellungsbeauftragten Heidi Koch Berger im Rhein-Pfalz-Kreis und Renate Kern in Mutterstadt sei Dank, denn sie inszenierten die Frauenkulturtage 1999 in Mutterstadt. Daraus gründete sich im Jahr 2000 die Künstlerinnengemeinschaft „Kunstfaser“. 2001 nahm „Kunstfaser“ mit etwa 20 Künstlerinnen am Kultursommer Rheinland-Pfalz teil. Dessen Motto „Stadt Land Fluss“ fand sich in der Kunstaktion unter dem Titel „flachsblond, himmelblau & rübenkrautgrün“ wieder. Rathaus und Wasserturm in Mutterstadt, das Bürgerhaus Alta Ripa in Altrip und ganz besonders das am Rheinufer in Altrip installierte Keramikrelief waren einige Wochen im Mai, August und September 2001 rege besuchte Orte der Kunst. Über die Jahre gab und gibt es spannende Kunstaktionen. Unter anderem gab es 2004 die Einladung nach Rennes und die Teilnahme am dortigen Weltfrauentag. Die Kunstausstellung „Frauen au fil de l’eau“ in La Paillette, einem ehemaligen Waschhaus in der Hauptstadt der französischen Region Bretagne. Im gleichen Jahr hatte „Kunstfaser“ französische Kolleginnen zur selbigen gemeinsamen Ausstellung in der Schloss-Scheune in Fußgönheim zu Gast. Unvergessen auch die „periphere Begegnung“ 2008 mit Künstlerinnen in Kleinmachnow am Rande von Berlin oder 2010 „Netzwerke“ in Mutterstadt zum 10-jährigen Jubiläum und „Netzwerke II“ im Jahr 2012 im Landtag in Mainz. Im Ludwigshafener Kultursommer 2012 kamen die Kunstschaffenden mit ihrem Projekt „OpenArt“ in den Wildpark Rheingönheim. 2017 waren sie sie in der tollen Location „Zehnthaus“ in Römerberg 2018 erfolgte die Ausstellung „Freiraum“ in Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt zu 30 Jahren Partnerschaft mit Ludwigshafen. Nach der Corona-Pause waren sie mit Liselotte von der Pfalz in der Pfalz mit „Madame Palatine“ in Waldsee.
Die Vernissage wurde mit ein paar einleitenden Worten vom 1. Beigeordneten VG Rheinauen Toni Krüger auch im Namen von Bürgermeister Patrick Fassott im Beisein von etlichen Gästen eröffnet. „Wow, endlich bunt!“ waren seine Gedanken als er durch die Rathausgänge lief und die Kunstwerke bewunderte. Normalerweise geht man nur ins Rathaus, wenn man etwas zu erledigen hat. Er bedankte sich für die sehr gute Organisation bei der örtlichen Leiterin der VHS, Frau Gitta Eckrich und bei Frau Brigitte Domke, seitens der VG Rheinauen zuständig für den Bereich Kultur und VHS. Sie haben die Ausstellung möglich gemacht und den Rahmen gegeben. Vor 25 Jahren wäre so eine "Tastatur-Dekoration" auf dem Boden nicht möglich gewesen. Kornelia Tildmann fand ebenfalls noch ein paar anerkennende Worte als Leiterin der Gleichstellungsbeauftragten des Rhein-Pfalz-Kreises, ließ das Wirken Revue passieren und fand, dass dies heute ein krönender Abschluss sei. Ihr Dank ging auch an die Gleichstellungsbeauftragte Melanie Hieb, Gleichstellungsbeauftragte der VG Rheinauen. Die französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin Simone de Beauvoir rückte die Rechte der Frauen in den Vordergrund. „Gerade in der heutigen Zeit müssen wir wieder um die Freiheit kämpfen. Bleiben Sie wachsam!“ Sodann folgten die Text-Collage und Begrüßung durch die „Kunstfaser“-Künstlerinnen, die mit einer literarischen Performance zur Installation „Frei Raum“ abgeschlossen wurde. Weinpräsente wurden den Künstlerinnen überreicht. Dankesworte an die Gemeinde und die Förderer folgten. „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit!“ meinte schon Karl Valentin. „Kommen Sie im Anschluss mit und sprechen Sie die Künstlerinnen an“ forderte man die Besucherinnen und Besucher auf. „Jahr um Jahr vergeht, aber die Liebe bleibt!“ Weiter ging es mit einer schauspielerischen Lesung „Der Friede, der Friede, wo bleibt der Friede? Ist der Mensch berechenbar?“ und auch knallrote Schuhe bekamen eine Rolle. Mit einem Blumenstrauß und etwas Süßem für die Gründerin wurde die Ausstellung als eröffnet erklärt. Bereitgestellter Sekt und Knabbereien für die Gäste erfreuten den Gaumen. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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