BriMel unterwegs
Tag der offenen Gartentür 2020
Neuhofen/Waldsee/Otterstadt: Am 28. Juni luden ein paar Pfälzer Gartenbesitzer zu einem „Tag der offenen Gartentür“ ein, an dem man sich entweder Inspirationen holen oder auch das ein oder andere Pflänzchen oder Dekoteil erstehen konnte. Aber wie könnte es anders sein in Zeiten Corona? Zuerst Zettel ausfüllen mit den persönlichen Daten, in die Urne stecken, ähnlich wie bei den Wahlen, nämlich geheim, und dann erst alles angucken.
Ich begann meine Rundreise in der alten Heimat Neuhofen. Und wie jedes Jahr waren auch dieses Mal wieder Diethelm Braun mit Partner Thomas Large von der Partie. Es war ein wilder verwunschener Garten, urig, naturbelassen mit einem kleinen Bachlauf, der in einen Teich mündete, in dem ein paar Kois schwammen. Außerdem fand man überall verschiedene Kakteen, viel Deko und Schnitzereien an den Wänden. Im Garten lachten einen witzige Keramikdekorationen an. Etliche rostige Schlüssel und Gießkannen aus vergangenen Zeiten waren gesammelt worden. Bambus, Büsche und Bäume brauchen viel Wasser, ob hierfür die Gießkannen benutzt wurden? Die beiden „Gärtner“ waren sehr zufrieden mit dem Besucherzulauf, denn damit hatten sie eigentlich nicht gerechnet.
Die zweite Adresse in Neuhofen führte mich auch dieses Jahr wieder in die Schillerstraße zum Waltraud und Alfons Otte. Gleich zu Anfang sah ich ein Summloch, in das man den Kopf rein steckt und man versuchen solle, seinen Ton zu finden, ähnlich wie das Singen unter der Dusche, denn es klingt einfach anders. Man spürte die Resonanz im Körper. Herr Otte hat dieses Fundamentum nach einem Steinmetzkurs vor 4 Jahren selbst gebaut. Im weitläufigen Garten grünte und blühte es mit allerlei Blumen, an den Sträuchern hingen Beeren und auf den zum Teil sehr schmalen Wegen musste man aufpassen, dass man nicht vom Wege abkam. Man bemerkte hier des Steinmetzes Schaffen. Turmartige Bauten und mosaikverkleidete Gefäße bildeten einen Blickfang. Mehrere Vogelhäuschen und Insektenhotels bieten den Flugtieren Unterschlupf. Besonders gefiel mir der Garten mit bunten Wiesenblumen, ein Genuss für die Augen.
In Waldsee bei Stefanie und Klaus Zickgraf kam man einem Laden vorbei, wo man etliches für Küche und Esszimmer erwerben konnte, und am heutigen Tage wurde hier auch Kaffee und Kuchen verkauft. Ging man weiter durch das Tor kam man in einen riesigen Garten mit großem Teich, über den ein breiter Steg führte. Im glasklaren Wasser entdeckte man fast einen Meter große wunderschöne Kois, die 1997 vom kleinen Teich in den größeren wegen rapiden Wachstums übersiedeln mussten. Den Gartenbereich dominierte eine große Himalaya-Zeder, die 1976 gepflanzt wurde, und an deren Stamm sich winzige Trolle zu Hause fühlten. Überhaupt mag Herr Zickgraf seine "Bewacher“, das sind Fantasyfiguren und heißen nur so. Abends auf der erhöhten Terrasse zu sitzen und auf Teich und Garten zu schauen genießt die Familie.
Letzter Halt war in Otterstadt bei Thomas Horn in der Friedhofstraße. Auch er hat als Hobby Steinmetzarbeiten im ganzen Areal herumstehen. Es gab eine originelle Tränke zu sehen, die er bepflanzt hatte. Den Arminius hatte er zur 2000-Jahr-Feier „Varusschlacht im Teutoburger Wald“ selbst gemeißelt. Zu sehen waren auch Mammutzähne, Ammoniten, teils selbst gemacht, teils echte, Flohmarktartikel und bepflanzte Töpfe. Ging man durch den bunt bestückten Garten kam man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Und zwischen all den antiken Gegenständen wuchsen an einem Zaun Weinreben und auch ein paar Obstbäume trugen schon Früchte. Ein Grillmeister sorgte bereits für das Abendessen am Schwenkgrill. Und dann war es auch schon Zeit für den Nachhauseweg. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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