BriMel unterwegs
Waldseer außer Rand und Band
Waldsee. Am 5. März zog der Fastnachtsumzug durch Waldsee. Und da es den Karnevalsverein UNO seit 1949 gibt, konnte man dieses Jahr den 70. Geburtstag feiern. Ich hatte meine erste Station an der Ecke Ludwig-/Schulstraße bei einem ehemaligen Bäcker. Drei Stufen zum Sitzen und guten Sehen und zudem trocken, da es heute zum Leidwesen aller regnete. Zu mir gesellte sich eine 80-jährige Dame, die ganz erstaunt war, dass IHR Platz, den sie seit Jahren hatte, plötzlich belegt war. Aber wir rückten zusammen. Ums Eck kam ein 65-jähriger Herr auf seinem Scooter angefahren. Er hatte mit dem kleinen Fahrzeug den ganzen Weg von Schifferstadt zurückgelegt und kommt seit Jahren hierher nur wegen dem Umzug. Und wenn jemand mit Stift und Block an der Straße steht, darf man sich nicht wundern, wenn man gefragt wird, ob man die Zuschauer zähle. Auch hier wie in Schifferstadt bei der Straßenfastnacht sehr viel Präsenz durch Polizei und Ordnungsamt.
Da ich recht früh vor Ort war, kamen etliche originell gekleidete Erwachsene und Kinder an mir vorbei; zwei Geschwister kamen als Ninja und Feuerwehrmann. Beginn des Lindwurms war der Ortseingang von Neuhofen kommend und endete an der alten Hermann Gmeiner Schule (erbaut 1927), wo die UmzugsAbschlussParty (UAP) in der Kulturhalle stattfinden sollte. Insgesamt waren 55 Zugnummern angemeldet und alleine sieben davon von der TG Waldsee.
Um 14.15 Uhr kam der Umzug an meinem Standort an. Die Ludwigstraße war beidseitig von sehr vielen feiernden Fastnachtern belegt. Ich verlagerte meinen Standpunkt ein bisschen weiter Richtung Feuerwehr als gerade jemand von dem Themenwagen in die Hocke ging und alle Zuschauer sollten es ihm gleich tun, um auf ein Zeichen hin, dem Anspielen von Johnny Däpp, in die Luft zu springen. Ja, da kam Stimmung auf! Musikmäßig gab es die üblichen Fastnachtskracher auf die Ohren wie natürlich Cordula Grün (ich glaube, ich habe einen Ohrwurm), Amsterdam und besagter Johnny Däpp. Vor dem alten Rathaus in der Dorfmitte schenkten Bürgermeister Otto Reiland und die erste Beigeordnete der Gemeinde Waldsee Claudia Klein an die Zugteilnehmer Sekt aus. Gleich daneben hatte sich das Fernsehen niedergelassen. Wie ich am Mikrofon erkennen konnte, war es der Offene Kanal (OK). Und es kam sogar um kurz nach 15.00 Uhr einmal kurz die Sonne heraus. Am Eingang der Schule hat sich eine Kapelle aufgestellt, die nicht nur Guggemusik macht, sondern auch – na was wohl – Cordula Grün und so fort. Ich lerne zum Abschluss noch die amtierende Fastnachtsprinzessin Isabelle I. vom KV UNO Waldsee kennen, die Speyerer Prinzessin Verena I. und aus dem Regentschaftsjahr 1914/15 Prinzessin Christina I. aus Waldsee. Und dann begegnete mir noch Frau Muh, die eigentlich ein ER und Kämmerer der Verbandsgemeinde sowie Mitglied des Gesangsvereins ist. Er ist ein sehr humorvoller Typ und stellt sich scherzhaft zur Wahl als „Bürgermeister-Kandidatin mit Herz“, wie ich dem Flyer entnehmen kann. Es war ein wundervoller Nachmittag, auch wenn es geregnet hat, aber die Laune wurde dadurch nicht verhagelt. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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