Mauerfall Datum: Wann war der Fall der Berliner Mauer?

Die Berliner Mauer trennte von 1961 bis 1989 West-Berlin von der DDR | Foto: Candalma/stock.adobe.com
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  • Die Berliner Mauer trennte von 1961 bis 1989 West-Berlin von der DDR
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Mauerfall Datum. Mehr als 28 Jahre lang war die Berliner Mauer das Symbol eines geteilten Deutschlands, stand die streng bewachte Grenze für den Kalten Krieg zwischen Ost und West. Am Abend des 9. November 1989 verkündete Günter Schabowski von der DDR-Führung in einer Pressekonferenz, die im DDR-Fernsehen überragen wurde, eine neue Reiseregelung und damit die unverzügliche Öffnung der Mauer, den Mauerfall.

Dem Mauerfall im November 1989 vorausgegangen waren gleich mehrere Ereignisse: monatelange Massenproteste der DDR-Bürger, die Öffnung des Eisernen Vorhangs zwischen Ungarn und Österreich im Mai und - damit einhergehend - die größte Massenflucht von DDR-Bürgern seit dem Bau der Berliner Mauer.

Von der Mauer, die Berlin einst in Ost-Berlin und West-Berlin teilte, stehen nur noch Reste. Mehr als 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution ist von der Mauer fast nichts mehr übrig. Wer sich für die deutsch-deutsche Geschichte interessiert, dem zeigt der Berliner Mauerweg wichtige Stationen.  | Foto: Ricochet64/stock.adobe.com
  • Von der Mauer, die Berlin einst in Ost-Berlin und West-Berlin teilte, stehen nur noch Reste. Mehr als 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution ist von der Mauer fast nichts mehr übrig. Wer sich für die deutsch-deutsche Geschichte interessiert, dem zeigt der Berliner Mauerweg wichtige Stationen.
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Wann und warum ist die Berliner Mauer gefallen?

Unzufriedene hatten sich in der DDR seit Sommer 1989 zunehmend organisiert. Sie schlossen sich zu Bürgerrechtsgruppen zusammen und wollten das politische System der DDR verändern. Ausgehend von Friedensgebeten in und Protesten vor der Leipziger Nikolaikirche versammelten sich DDR-weit montags mehr und mehr Ostdeutsche zu friedlichen Demonstrationen. Die Hauptforderungen der Bürgerrechtler: Meinungsfreiheit und politische Mitsprache. Bekannteste Parole der sogenannten Montagsdemonstrationen: "Wir sind das Volk!" Die Massenproteste waren ein wesentlicher Teil der Friedlichen Revolution und leiteten das Ende des SED-Regimes und damit ein herausragendes Ereignis in der Geschichte ein: den Fall der Mauer im November 1989.

Der Bau der Berliner Mauer

Wenige Tage nach den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR zwang das SED-Zentralkomitee den SED-Generalsekretär Erich Honecker am 18. Oktober 1989 zum Rücktritt. Um die Macht der Sozialistischen Einheitspartei zu retten, kündigte das SED-Politbüro-Mitglied und neuer SED-Chef Egon Krenz Reformen an und führte in diesem Zusammenhang den später häufig gebrauchten Begriff der "Wende" ein. Doch die DDR-Bevölkerung lässt sich nicht mehr mit Versprechungen abspeisen, viele reisen über die geöffnete Grenze zur Tschechoslowakei in den Westen aus. Immer mehr unzufriedene Menschen trauen sich auf die Straße. Allein am 4. November 1989 versammeln sich eine halbe Million Demonstranten am Berliner Alexanderplatz - zur größten Demonstration in der Geschichte der DDR. Vier Tage später tritt das SED-Politbüro geschlossen zurück. Die kommunistische Diktatur war an ihr Ende gekommen, das fallen der Berliner Mauer im November 1989 die logische Konsequenz. Doch wie war es überhaupt zum Bau der Mauer in Berlin gekommen?

Zwischen den Stadtteilen Wedding und Prenzlauer Berg wurde aus dem Todesstreifen der ehemaligen DDR-Grenzanlagen eine Grünanlage, der Mauerpark. An der Rückseite des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks steht immer noch ein 300 Meter langer Rest der Hinterlandmauer. | Foto: Tobias Seeliger/stock.adobe.com
  • Zwischen den Stadtteilen Wedding und Prenzlauer Berg wurde aus dem Todesstreifen der ehemaligen DDR-Grenzanlagen eine Grünanlage, der Mauerpark. An der Rückseite des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks steht immer noch ein 300 Meter langer Rest der Hinterlandmauer.
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"Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen", das hatte der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht noch am 15. Juni 1961 erklärt. Doch in der Nacht vom 12. auf den 13. August gab Ulbricht als SED-Parteiführer und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates der DDR den Befehl zur Abriegelung der Sektoren-Grenze in Berlin. Von da an gab es eine innerdeutsche Grenze; Berlin war in Ost-Berlin und West-Berlin geteilt. Wenige Tage zuvor hatte Walter Ulbricht sich dafür das Einverständnis der Sowjetunion eingeholt. Und so geben sowjetischen Truppen in der DDR Rückendeckung als bewaffnete Grenzpolizisten am frühen Morgen des 13. August - es ist ein Feriensonntag im Hochsommer - damit beginnen, mitten in Berlin das Straßenpflaster aufzureißen und eine Mauer zu bauen, die von da an bis zum Mauerfall auf 155 Kilometern Ost-Berlin von West-Berlin und von Westdeutschland abriegelte und als Grenze streng bewacht wurde.

Mauerfall Datum: Mehr als 28 Jahre lang war die Berliner Mauer das Symbol eines geteilten Deutschlands und des Kalten Krieges zwischen Ost und West. Das Mauerfall Datum - der 9. November 1989 - beendete die deutsche Teilung. | Foto: Tupungato/stock.adobe.com
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Der Grund: Die DDR stand 1961 bereits einmal kurz vor dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenbruch. Rund 2,7 Millionen Menschen hatten zwischen 1949 und August 1961 die DDR und Ost-Berlin verlassen, viele davon junge Leute unter 25. Täglich passierten rund eine halbe Million Menschen in beide Richtungen die Sektorengrenzen in Berlin und konnten so die Lebensbedingungen vergleichen. Im Frühjahr 1961 verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der DDR rapide, die Versorgungsprobleme nahmen zu. Allein im Jahr 1960 siedelten rund 200.000 DDR-Bürger dauerhaft in den Westen um. Die DDR blutete aus und vermochte ihre Existenz nur dadurch zu sichern, dass sie ihre Bevölkerung mithilfe einer Mauer einschloss. Es sollten 28 Jahre, zwei Monate und 27 Tage vergehen, bevor mit dem Fall der Mauer im November 1989 die Wiedervereinigung und damit eine deutsche Einheit überhaupt wieder möglich wurden.

In dieser Zeit versuchten mehr als 100.000 Bürger der DDR über die innerdeutsche Grenze oder über die Berliner Mauer zu fliehen. Mehr als 600 von ihnen wurden zwischen 1961 und 1989 von Grenzsoldaten der DDR erschossen oder starben bei Fluchtversuchen. Sie ertranken in Gewässern, erlitten tödliche Unfälle oder begingen bei ihrer Entdeckung Selbstmord. Allein an der Berliner Mauer wurden bis November 1989 mindestens 140 Menschen getötet oder kamen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem DDR-Regime und den DDR-Grenztruppen ums Leben.

Der Mauerfall im November 1989 - ein historisches Datum

Auf die überraschende Ankündigung von Günter Schabowski am 9. November 1989 hin, das neue Reisegesetz für DDR-Bürger und DDR-Bürgerinnen trete "sofort" und "unverzüglich" in Kraft, strömten tausende Berlinerinnen und Berliner an die Mauer und an die innerdeutsche Grenze in ihrer Stadt. Gegen 23.30 Uhr konnten die DDR-Grenzer am Grenzübergang Bornholmer Straße in Wedding dem Andrang der Menschen nicht mehr standhalten. Der Übergang wurde geöffnet. Kurz nach Mitternacht waren am 10. November 1989 dann alle Grenzübergänge in Berlin geöffnet. Plötzlich stand die Grenze zum Westen offen.

Mauerfall Datum: Nach dem Bau der Mauer am 13. August 1961 diente  die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Berliner Bezirk Lichtenberg unter anderem als Haftanstalt für DDR-Flüchtlinge oder Ausreisewillige - und auch für Kritiker der SED. Nach dem Mauerfall wurde hier eine Gedenkstätte eingerichtet. | Foto: Andreas/stock.adobe.com
  • Mauerfall Datum: Nach dem Bau der Mauer am 13. August 1961 diente die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Berliner Bezirk Lichtenberg unter anderem als Haftanstalt für DDR-Flüchtlinge oder Ausreisewillige - und auch für Kritiker der SED. Nach dem Mauerfall wurde hier eine Gedenkstätte eingerichtet.
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Menschen beiderseits der Mauer brachen in Freudentränen aus und lagen sich jubelnd in den Armen. Am Brandenburger Tor stiegen Ost-Berliner und West-Berliner und -Berlinerinnen auf die Mauer, tanzten und feierten stundenlang. Weniger als ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, war die DDR Geschichte, die Deutschen feierten das Ende der Teilung Deutschlands und die Wiedervereinigung - und seitdem am 3. Oktober den Tag der Deutschen Einheit. Allerdings gibt es auch Historiker, die die Meinung vertreten, eigentlich sollte der 9. November als Tag der Deutschen Einheit gefeiert werden. Auf jeden Fall bildeten die Ereignisse um den Mauerfall 1989 den Auftakt zur Einigung in Europa. Der inzwischen verstorbene Bundeskanzler Helmut Kohl ging wegen der in seine Amtszeit fallende Wiedervereinigung im Oktober 1990 als Kanzler der Einheit in die Geschichte ein.

Hans-Hermann Hertle hat eine umfangreiche Chronik der Wende und des Mauerfalls 1989 geschrieben. Der 1955 in der Bundesrepublik Deutschland geborene Historiker, Politikwissenschaftler und Publizist hatte seinen Forschungsschwerpunkt mit der friedlichen Revolution in der DDR 1989 auf diesen Bereich der Zeitgeschichte verlegt und sich bereits in seiner Dissertation der unbeabsichtigten Selbstauflösung des SED Staats gewidmet. Günter Schabowski war von 1978 bis 1985 Chefredakteur von Neues Deutschland und danach bis 1989 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung im Osten Berlins. Er gehörte dem Zentralkomitee und dem SED-Politbüro von 1981 bis zu dessen Auflösung 1989 an und starb 2015.

Wo war die Berliner Mauer?

Die Karte zeigt den Verlauf der Berliner Mauer von ihrem Bau 1961 bis zu ihrem Fall im November 1989.

Die Berliner Mauer - wo sie noch steht

Von der Mauer, die Berlin einst in Ost-Berlin und West-Berlin teilte, stehen nur noch Reste. Mehr als 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution ist von der Mauer fast nichts mehr übrig. An vielen Stellen erinnern nur noch Metallplatten im Boden daran, wo die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten einst verlief. Wer sich für die deutsch-deutsche Geschichte interessiert, dem zeigt der Berliner Mauerweg wichtige Stationen. Die Gedenkstätte Berliner Mauer liegt an der Bernauer Straße und widmet sich der Dokumentation der Geschichte Berlins vom Bau bis zum Fall der Mauer. In der Bernauer Straße spielten sich tragische Fluchtschicksale ab. Menschen aus dem abgeriegelten Ost-Berlin stürzten sich aus den Fenstern ihrer Häuser, um nach West-Berlin zu gelangen.

Touristischer Hotspot für Mauertouristen ist der Checkpoint Charlie in Kreuzberg, der ehemalige Kontrollpunkt von West- nach Ostberlin | Foto: philipk76/stock.adobe.com
  • Touristischer Hotspot für Mauertouristen ist der Checkpoint Charlie in Kreuzberg, der ehemalige Kontrollpunkt von West- nach Ostberlin
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Unweit des Potsdamer Platzes in der Niederkirchnerstraße auf dem Gelände des Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" steht noch ein 200 Meter langes Originalstück der Berliner Mauer. Am Potsdamer Platz stehen mehrere Mauer-Fragmente. Das mit 1,3 Kilometern längste erhaltene Stück der Berliner Mauer findet sich unweit des Ostbahnhofs in Friedrichshain. Entlang der Spree wurde hier die östliche Seite der Mauer von 118 Künstlern aus 21 Ländern künstlerisch gestaltet. Touristischer Hotspot für Mauertouristen ist der Checkpoint Charlie in Kreuzberg, der ehemalige Kontrollpunkt von West- nach Ostberlin. Vor dem "Mauermuseum" sind ein kleines Stück Original-Mauer und ein Original-Grenzpfahl ausgestellt. [cobc]

Weitere Informationen zum Thema Mauerfall

Bundeszentrale für politische Bildung
www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/mauerfall/
Lokale Artikel aus der Region Pfalz / Nordbaden zum Thema Mauerfall:  Mauerfall

Tag der Deutschen Einheit - Tag der Wiedervereinigung

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Cornelia Bauer aus Speyer

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