Interkulturelle Ausstellung im Rathaus Weilerbach
Zwischen zwei Welten − Bilder laden zum Dialog ein
Weilerbach. Nachdem die Wanderausstellung „Zwischen zwei Welten – eine interkulturelle Mitmach-Ausstellung zum Thema Heimat“ Ende September 2020 mit großem Erfolg begonnen hat, musste sie nach insgesamt sechs Wochen, aufgrund der Pandemie, unterbrochen werden. Seit dem 15. Juli ist sie jetzt, nachdem sie insgesamt in vier weiteren Orten zu sehen war, für Besucherinnen und Besucher in den Räumen des Rathauses der Verbandsgemeinde Weilerbach zu sehen.
Neben den Bildern zum Thema Heimat, die von 22 Künstlern und Künstlerinnen (Einheimische und Zugewanderte) im Alter von sechs bis 67 Jahren auf Leinwand gemalt wurden, werden noch Bilder des Malteser-Kunst-Workshops mit dem Thema „Lebenswelten von der Vergangenheit bis zur Zukunft“ ausgestellt. 15 Frauen im Alter von 14 bis 57 Jahren aus unterschiedlichen Herkunftsländern haben sie im Zuge des Malteser Kunstworkshops für geflüchtete Frauen gemalt.
Auch zu sehen sind acht Bilder von Kinder- und Jugendlichen zum Thema „Sag mal, was ist dir wirklich wichtig?“. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Triptychon der Künstlerin Ulrike Freitag sowie ein weiteres Bild, beide befassen sich mit dem Thema Flucht und Krieg. Das Ergebnis ist eine farbgewaltige und ausdrucksstarke Bilderschau, die von realen und ersehnten, alten und neuen Heimat(en) erzählt.
Viele der gemalten Bilder zeigen die Verortung von Heimat, beispielsweise in Form einer Stadt, eines bestimmten Hauses, eines Turms oder eines Strandes. Zum einen sind es Orte, die man zurücklassen musste, beispielsweise, weil man aus der alten Heimat geflohen ist. Zum anderen sind es Orte, an denen man eine neue Heimat gefunden hat. Einige der gemalten Bilder zeigen unseren Planeten, die Erde, als Heimat. Die Erde als jene Heimat aller Menschen, die es vor negativen Umwelteinflüssen und Kriegen zu schützen gilt. Aber auch die Erde als Heimat dort, wo jedes Kind in Sicherheit ist.
Wieder andere Bilder verdeutlichen, dass Heimat auch durch Symbole hervorgerufen werden kann – symbolische Zeichen aus dem Herkunftsland: ein Baum mit seinen Wurzeln, einen Koffer, in den die wichtigsten Dinge im Leben passen. Andere Bilder wiederum verdeutlichen, dass Heimat überall dort sein kann, wo man ein Gefühl von Heimat spürt, beispielsweise durch Geborgenheit, Architektur, Essen oder Sprache. Was jedoch alle Künstler und Künstlerinnen durch ihre Bilder deutlich machen, ist, dass Heimat individuell beschreibbar und erlebbar ist.
Die Lebenswelten der Bilder des Malteser Kunstworkshops, die bildnerisch beschrieben werden, beschreiben Themen wie Umwelt, Frauenbilder/rollen und interkulturelles Zusammenleben. Der Hintergrund zur Motivgestaltung wird zusätzlich durch Texte der Künstlerinnen beleuchtet. Hier zeigen die Künstlerinnen durch ihren Blick als Frau welche Rollenbilder vorherrschen, welche zentralen Umweltthemen sie beschäftigen und wie wichtig ein interkultureller Austausch ist.
Die Bilder entführen den Betrachter in die vielfältigen Erfahrungs- und Vorstellungswelten der Menschen und laden zum interkulturellen Dialog ein. Auch das ist das Ziel der Arbeit der Flüchtlingsberatungsstellen des Diakonischen Werkes und des Integrationsdienstes des Malteser Hilfsdienst e.V. Durch, wie in diesem Fall, Kunstprojekte sollen sowohl Einheimische als auch Zugewanderte gemeinsam Ideen entwickeln und mit Interessierten in einen Austausch kommen. Daraus können immer wieder neue Projekte entstehen, die ein interkulturelles Zusammenleben fördern. Die Ausstellung ist bis zum 25. August zu den Öffnungszeiten des Rathauses in Weilerbach zu sehen. ps
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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