Bahnhöfe in BW mit Nachholbedarf
WLAN und Barrierefreiheit müssen eine Selbstverständlichkeit sein
Stuttgart/Karlsruhe. In der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Christian Jung (Karlsruhe-Land), Mitglied des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur, zu den Zuständen der Bahnhöfe in Baden-Württemberg wird deutlich, dass bei freien WLAN-Zugängen, Barrierefreiheit und Fahrradstellplätze teilweise noch viel Aufholbedarf besteht. Christian Jung sagte dazu am Donnerstag (25.3.2021) in Berlin:
"Die DB Station&Service AG betreibt insgesamt 688 Verkehrsstationen in Baden-Württemberg. Die Zahlen zu Barrierefreiheit und Serviceangeboten, wie frei zugängliches WLAN für die Fahrgäste an diesen Stationen, zeigen aber teilweise großen Verbesserungsbedarf auf.
So verfügen die Stationen zwar zu 100 Prozent über Zuganzeiger und Lautsprecher für Reisende, aber bei rund 75 Stationen fehlt ein stufenfreier Bahnsteigzugang und gerade mal 31 Prozent der DB-Bahnhöfe verfügen über taktile Handlaufschilder, die an Treppen und Rampen zur wichtigen Orientierung für Blinde dienen. Das ist in keiner Weise zufriedenstellend. Es muss das Ziel sein, in allen Stationen eine 100-prozentige Barrierefreiheit vorweisen zu können.
Auch bei Fahrradstellplätzen und -parkplätzen muss in Baden-Württemberg mehr getan werden. Für viele Menschen ist das Fahrrad ein wichtiges Transportmittel, ein reibungsloser Umstieg vom Fahrrad in den Zug, statt mit dem Auto zum Bahnhof zu fahren, spielt hier eine zentrale Rolle. An 20 Prozent (137 Stationen) sind überhaupt keine Fahrradstellplätze verfügbar. Das reicht schlichtweg nicht aus. Auch bei Park&Ride-Angeboten gibt es erheblichen Nachholbedarf.
Noch erschreckender sind die Zahlen zu freien WLAN-Zugängen. An gerade mal 14 Stationen ist ein freier WLAN-Zugang in den DB-Bahnhöfen im Südwesten vorhanden. Im Jahr 2021, in dem die Nutzung von Internet, auch für das Buchen von Zugtickets, zur Normalität im Alltag gehört, ist diese Bilanz unglaublich. Hinzu kommt, dass an fast 90 Prozent der Stationen keine Ansprechpartner "für Ticketverkäufe und Auskünfte" mehr existieren. In Kombination mit dem nicht-vorhandenen WLAN und weit verbreiteten Funklöchern besonders auf dem Land, stehen die Fahrgäste beim Ticketkauf somit vor großen Hindernissen und müssen in vielen Fällen auf den Service der Deutschen Bahn verzichten."
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
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