Am 4. September
Europäischer Tag der Jüdischen Kultur
Winnweiler. Am Sonntag, 4. September, wird in mehr als 30 Nationen der Europäische Tag der jüdischen Kultur begangen. Dabei sollen – auch als Beitrag für besseres Verständnis, mehr Toleranz und gegen Antisemitismus - Aspekte jüdischer Traditionen, Bräuche und Geschichte und die Beiträge des Judentums zur Kultur in Europa vermittelt werden. Zum 18. Mal in Folge beteiligt sich auch das Jüdische Museum der Nordpfalz in Winnweiler aktiv an diesem Tag.
In diesem Jahr bietet Werner Rasche, der Leiter des Jüdischen Museums, eine Führung auf den Spuren des einstigen jüdischen Lebens in Winnweiler an. Die Standorte von zwei Synagogen, einer jüdischen Schule und von mehreren Mikwaot (Ritualbädern), aber auch von jüdischen Wohn- und Geschäftshäusern werden gezeigt. Plätze an denen jüdische Familien am Laubhüttenfest (Sukkot) ihre Laubhütte (Sukka) aufstellten oder bestimmte Abschnitte am Lohnsbach, wo man am jüdischen Neujahrsfest (Rosch ha-Schana) die sogenannte Taschlich-Zeremonie ausführte, vermitteln zum Beispiel auch Interessantes zu jüdischen Festen. Aber auch sonst wird noch die eine oder andere Geschichte und so manche Überlieferung zum früheren jüdischen Leben in Winnweiler zur Sprache kommen. Dort wo Objekte verschwunden sind, werden alte Fotos gezeigt, die einen Eindruck von ihnen vermitteln und auch einige ehemalige jüdische Bürger Winnweilers werden den Rundgang in Form von Fotos „begleiten“.
Treffpunkt ist um 10.45 Uhr am Schlossplatz in Winnweiler. Die Führung wird 1,5 bis zwei Stunden dauern.
Am Nachmittag ist dann von 14.30 bis 17.30 Uhr das Jüdische Museum in der Schlossstraße 37 geöffnet und bietet ebenfalls ein interessantes Programm. Unter anderem wird dort auch das heutige jüdische Leben in Deutschland und speziell auch in Rheinland-Pfalz angesprochen.
Die Teilnahme an der Führung und der Eintritt ins Museum sind frei.
Eine hervorragende Ergänzung zu diesem Rundgang bietet eine Führung auf dem mehr als 300 Jahre alten jüdischen Friedhof in Winnweiler. Aus Zeitgründen ist die Friedhofsführung an diesem Tag aber nicht möglich. Wer sich dafür interessiert, hat die nächste Möglichkeit am Mittwoch, den 21. September 2022 um 18 Uhr. Eine Führung zu den circa 350 Grabmälern mit zum Teil interessanter Symbolik und zu der erhaltenen einfachen Trauerhalle von 1856/57, findet an diesem Tag im Rahmen der Interkulturellen Woche im Donnersbergkreis statt. Treffpunkt ist am Friedhofseingang in der Schulstraße (etwa gegenüber von Haus Nr.34 der Schulstraße). Es gibt dabei auch viele Informationen zu den jüdischen Bestattungs- und Trauervorschriften. Männer sollten beim Friedhofsbesuch eine Kopfbedeckung tragen. ps
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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