Goetheschule Kirrlach
Acht Schülerinnen wollten Goetheschule retten
Bereits im November des vergangenen Jahres hatte sich in der Klasse 4e der Kirrlacher Goetheschule eine Initiative gegründet, die ein hehres, aber von vorne herein unerreichbares Ziel verfolgten. Die acht Schülerinnen Aleksandra, Emilia, Jule, Lara, Leni, Liv, Leonie und Mia initiierten als „Helfende Hände“ eine Spendenaktion, deren Erlös dazu führen sollte, die traditionsreiche Goetheschule vor der Schließung zu retten. Wenige Tage vor dem Ferienende präsentierten in Anwesenheit von Oberbürgermeister Thomas Deuschle die acht Grundschul-Absolventinnen, die künftig an der Johann-Peter-Hebel-Realschule in Waghäusel oder am Copernikus-Gymnasium in Philippsburg ihren Wissensdurst stillen werden, das Ergebnis ihre Aktion. Die Mädchen hatten Verständnis dafür, dass die Spendensumme in Höhe von 630 Euro nicht zur Rettung ihrer Grundschule ausreicht. „Dafür hätte die Stadt etwa drei Millionen benötigt“, rechnete der Rathauschef vor, der sich von der Ideenvielfalt und Schaffenskraft der Schülerinnen begeistert zeigte.
Die acht Mitglieder der Aktion „Helfende Hände“ trafen sich in einem örtlichen Eiscafé, um zu beratschlagen, welche Hilfsorganisationen die Spenden bekommen sollen. Ganz nach demokratischen Spielregeln wurde darüber abgestimmt, wobei drei Einrichtungen ausgewählt wurden. Eine davon war das Herzenswunschfahrzeug des jungen örtlichen Vereins Notrufteam-VRK, das unter der Patenschaft von Oberbürgermeister Thomas Deuschle steht und Herzenswünsche schwerkranker Menschen erfüllt. „Wir möchten mit Hilfe des Herzenswunsch-Fahrzeugs sowie in Begleitung des notwendigen ärztlichen oder ausgebildeten Personals diesen Menschen einen Glücksmoment planen und schenken“, erklärte der Vereinsvorsitzende Jürgen Schlindwein bei der Scheckübergabe. Dazu können beispielweise kostenlose Besuche von Fußballspielen und Sportevents ebenso zählen wie Konzerte, Museen oder Ausflugsziele innerhalb von Deutschland. Die restliche Spendensumme erhält auf Wunsch der ehemaligen Goethe-Schülerinnen der Mannheimer Verein Kinderhospiz Sterntaler e. V. sowie das Tierheim Koblenz.
Ideenreich waren die Aktionen der „Helfenden Hände“. Der erste Auftrag kam von Opa Willes, dem erkrankten Großvater eines der Mädchen. Dort wurde gegen eine Spende der Garten und Hof vom Unkraut befreit und ordentlich gereinigt. Belohnt wurden die jungen Aktivistinnen für das Verpacken von mehr als 100 Weihnachtspäckchen für die Patienten des Pflegedienstes „Pflege mit Herz“ oder durch die Abgabe von Flaschenpfand. Ortsansässige Unternehmen wie PLAROL GmbH, Automedia Karlsruhe und Sabine Moden unterstützten das Projekt. Einige Mädchen spendeten auch einen Teil ihres Taschengeldes.
Oberbürgermeister Thomas Deuschle lobte diese Initiative der ehemaligen Goethe-Grundschülerinnen als vorbildliche und nachahmenswerte Aktion, die eine Fortsetzung verdient. Auch wenn die Kinder ab der nächsten Woche in verschiedenen Schulen unterrichtet werden.
Kurt Klumpp
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Die Mädchengruppe „Helfende Hände“ aus Kirrlach mit Oberbürgermeister Thomas Deuschle (links) und Vereinsvorsitzender Jürgen Schlindwein bei der Scheckübergabe. Ein Mädchen war in Urlaub.
Foto: Kurt Klumpp
Autor:Kurt Klumpp aus Wochenblatt Bruhrain |
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