EWF: 220 Mitarbeiter kümmern sich um den Müll in der Stadt
Über 500.000 Leerungen im Jahr
EWF. Für viele eine selbstverständliche Tätigkeit: Müll sammeln und ab damit in die Mülltonne. Einmal in der Woche wird dann Bio-, Rest- oder Papiermüll vor die Tür geschoben und die Müllabfuhr holt alles ab. Doch dahinter steckt ein logistisches Großprojekt: 220 Mitarbeiter kümmern sich mit 70 Fahrzeugen darum, dass der Müll auch richtig entsorgt wird. Und nicht nur der Müll aus den rund 30.000 Tonnen! Dazu kommen die gelben Säcke und vieles mehr.
Trotz der unterschiedlichen Rhythmen der Entsorgung, sind es über 500.000 Leerungen im Jahr. Eine Menge Müll, der hier regelmäßig bewegt werden muss. Gut, dass das Müllsystem sich soweit etabliert hat, vor allem auch die Biomülltonne, die vor nicht allzu langer Zeit erst eingeführt wurde. Dennoch scheint das System nicht für alle zu passen, denn: Ein großes Ärgernis ist die Entsorgung von illegalem Müll. Überall im Stadtgebiet gibt es illegale Ablagerungen, die meist vom kommunalen Vollzugsdienst (KVD) oder von Bürgern gemeldet werden. Bekannte „Brennpunkte“ werden zwar regelmäßig von Mitarbeitern des KVD kontrolliert, meist wird aber niemand bei der illegalen Entsorgung angetroffen. So wurden in Mörsch und Flomersheim schon asbesthaltige und andere sperrige Müllansammlungen vorgefunden, die dann teuer und mit großem Aufwand entsorgt werden mussten. Man versucht vonseiten der Stadt dieser illegalen Entsorgung Herr zu werden. Laut Pressestelle der Stadt Frankenthal sind zwei Minijobber eingestellt worden, die zur Straßenreinigung an den Wochenenden unterwegs sind. Müll zu entsorgen ist nicht nur eine Frage der Haltung und Optik, es ist auch wichtig für die Umwelt. So ist geplant sogenannte Umweltscouts einzusetzen, besonders an den Wochenenden und an Brennpunkten. Sie sollen in Parks, öffentlichen Grünflächen und Plätzen Aufklärungsarbeit leisten. Viele vergessen, dass Frankenthal einen eigenen Wertstoffcenter hat. Hier kann man den Müll, den man nicht über die Mülltonne entsorgen kann, abgegeben. Allerdings: nicht umsonst.
Es ist nicht alles kostenfrei
„Es gibt immer wieder Anlieferer, denen nicht bewusst ist, dass die Abgabe bestimmter Abfälle im Wertstoffcenter kostenpflichtig ist“, informiert die Pressestelle der Stadt. Während Papier, Grünabfall oder beispielsweise Altglas in Form von Flaschen kostenfrei sind, gehören Altholz, Dispersionsfarbe, Restabfall, Tapetenreste, Sperrabfall und vieles mehr in die gebührenpflichtige Annahme. Die Entsorgung dieser Abfälle verursacht Kosten. Sie sind auch für die Stadt Frankenthal nicht kostenfrei zu entsorgen. Wer allerdings Müll in der freien Natur oder falsch entsorgt, der riskiert Strafen.
Das Wertstoffcenter ist in den Wintermonaten zweimal die Woche und in den Sommermonaten dreimal die Woche geöffnet und wird gut genutzt. Freitags und samstags ist viel los, hier kommt es auch zu Wartezeiten. Die Mitarbeiter unterstützen die Anlieferer bei der Entsorgung des Mülls, zeigen, wo was hingehört, wobei die Container gut und eindeutig beschriftet sind. Guter Tipp: Wer bereits vorab den Müll sortiert, der kann den Mitarbeitern des EWF genau sagen, was an Müll angeliefert wird und verkürzt so die Wartezeit auch für die anderen Nutzer.
Mörder überführt
Und wer denkt im Wertstoffcenter ist nichts los, der irrt. Gab es in der Vergangenheit sogar mal einen Einsatz des Spezialkommandos der Polizei! Damals wurden die Täter in einem Mordfall vor Ort überführt, wollten sie doch Beweismittel im Wertstoffcenter entsorgen. Weniger dramatisch, dafür ein Running Gag: Der Versuch den Ehepartner bei der Müllentsorgung mit abzugeben – definitiv eines der Dinge, die im Wertstoffcenter in Frankenthal nicht angenommen werden.
Weitere Informationen
Wer Fragen rund um die Müllentsorgung hat, der kann sich an den EWF in Frankenthal wenden. Im Bürgerbüro in der Ackerstraße 24 (Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 13 Uhr), telefonisch unter 06233 89777 oder per E-Mail an ewf-service@frankenthal.de. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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