Kunsthistoriker besucht Suiseki-Ausstellung
Hoher Besuch in Haßloch

Begeistert von der Vielfalt der Ausstellung fotografiert Kunsthistoriker Prof. Lothar Ledderose verschiedene Steine der Suiseki-Ausstellung.
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Haßloch. Es war eher Zufall und der Mund-zu-Mund-Propaganda geschuldet, dass Kunsthistoriker Prof. Lothar Ledderose auf die Suiseki-Ausstellung im Haßlocher Kulturviereck aufmerksam geworden ist. Der Träger des renommierten Balzan Preises steht mit Dr. Hanns Hubach in Kontakt, der ihm von der Steinesammlung in Haßloch erzählte. Prof. Lederose musste daraufhin nicht lange überlegen und war sehr an einem Besuch der Ausstellung interessiert. Schließlich war er bis zu seiner Pensionierung Professor für Geschichte der ostasiatischen Kunst und Direktor des Instituts für Kunstgeschichte Ostasiens an der Universität Heidelberg. Entsprechende Steine sind ihm also nicht fremd, doch eine so umfangreiche Sammlung wie in Haßloch habe er nach eigener Aussage auch noch nicht gesehen.
Im Gespräch mit Rudi Ritter, der die Haßlocher Ausstellung mit einem Team aus Ehrenamtlichen betreut, erzählte Prof. Ledderhose, dass solche Steine vielfach auch von Privatpersonen gesammelt werden. Sie finden demnach oft in der Meditation Anwendung. Ebenso wird ihnen eine gewisse Kraft zugesagt, weshalb solche Steine häufiger auch in Arbeits- und Studierzimmern zu finden sind. Auch auf Richard Sang, der die Steinesammlung nach seinem Tod der Gemeinde überlassen hat, müssen die Steine eine gewisse Faszination ausgewirkt haben. „Herr Sang hat offensichtlich mit sehr viel Liebe und auch Verständnis für die Sachen gesammelt und dadurch ein großes Spektrum dargestellt“, so die Einschätzung von Prof. Ledderose, der die Suiseki-Sammlung in ihrer Größe und Vielfalt lobte. Er sagte zu, die Haßlocher Ausstellung weiterzuempfehlen, auch seinen Nachfolgern an der Uni Heidelberg. Eventuell ergeben sich dadurch in Zukunft studentische Besuche.
Bei den Steinen in der Ausstellung handelt es sich um erlesene „Gelehrtensteine“ (Suiseki oder chinesisch: Gongshi), die in der Natur durch Erosion und Auswaschung entstanden sind. Zusammen mit ihren kunstvoll angefertigten Sockeln ergeben sie ein Gesamtkunstwerk, das die unendliche Gestaltungskraft der Natur sehr gut widerspiegelt. Die Ausstellung im 1. Obergeschoss des Haßlocher Kulturvierecks gilt deutschlandweit als einzige feste Ausstellung von Suiseki-Steinen und kann jeden ersten und dritten Sonntag im Monat zwischen 14.30 und 17 Uhr besichtigt werden – das nächste Mal also am 21. August 2022.

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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