Emilie Hartmann ist eine waschechte Haßlocherin
Alles Gute zum Hundertsten
Haßloch. Am Mittwoch, 30. Januar, wurde Emilie Hartmann hundert Jahre alt, dieses hohe Alter sieht man ihr nicht an. Gerne lacht sie, die Unterhaltung mit anderen ist ihr sehr wichtig. Ihr Gedächtnis ist erstaunlich gut.
„Ja, ich bin eine waschechte Haßlocherin, bin im Brühl geboren, dann zogen meine Eltern in die Friedenstraße 1. Danach verbrachte ich meine Kindheit und Jugend im Gasthaus ’Stamer Eichelgarten’, das meine Eltern erwarben. Mit meiner Schwester Franziska, besser bekannt als Ziska Lätsch, verbrachte ich eine sehr schöne Jugend, die Großeltern wohnten auch im Hause, es war für mich eine der schönsten Zeiten“, erinnert sich Emilie Hartmann. Dann zog es sie in das Großstadtgetümmel nach Berlin. Sie hatte ein Jahr lang kochen und backen im Theresien Krankenhaus in Mannheim gelernt und war nun in einem Hotel in der Großstadt beschäftigt, dort hat sie viel Prominenz aus dem Künstlermillieu und aus der Politik hautnah erleben dürfen. „Ich hatte erlebnisreiche Jahre in der Hauptstadt, doch nach drei Jahren zog es mich zurück ins beschauliche Haßloch,“ hebt sie hervor. Emilie Hartmann heiratete den Haßlocher Walter Zimmermann, der leider im Krieg im Libanon fiel. Schließlich heiratete die Witwe zum zweiten Mal, den Haßlocher Geschäftsmann Max Hartmann, mit dem sie die Tochter Katharina hatte. In der Gastwirtschaft ’Stamer Eichelgarten’ arbeitete sie in der Küche der Familiengastwirtschaft mit. „Als Köchin in einem Wirtshaus habe ich die Geschichte von Haßloch mit all ihren kleinen Anekdoten erlebt, ich habe einen reichen Erfahrungsschatz, aber ich verrate nichts,“ meint sie verschmitzt lächelnd. Nun lebt Emilie Hartmann seit zehn Jahren im Theodor-Friedrich-Haus, hat zwei Enkel und vier Urenkel, die aber alle von Haßloch weit entfernt wohnen. „Die können mich mal besuchen, wenn das Wetter besser ist, jetzt ist die Fahrt bei dieser Witterung zu gefährlich,“ meint die betagte alte Dame. Sie hat ein enges Verhältnis zur Tochter ihrer Schwester: „Ernel besucht mich oft, sie trifft auch die Vorbereitungen zu meinem Geburtstag, ich kann mich auf sie verlassen,“ betont sie. Im Theodor-Friedrich-Haus fühlt sie sich wohl, die Bastelstunden sind eine gute Abwechslung. Leider hat sie sich vor einiger Zeit die Hand gebrochen: „Zu meinem Geburtstag muss der Gips weg“, meint sie resolut. Dann kann sie auch wieder Klavier spielen, früher nur nach Noten, heute spielt sie die Lieder auswendig, weil ihre Augen nicht mehr gut die Noten sehen können.
Emilie Hartmann freute sich über den Besuch von Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld und auch vom Bürgermeister Lothar Lorch, den sie schon als kleinen Bub kannte.
Die Jubilarin war an ihrem Ehrentag sehr glücklich über die zahlreichen Besucher. Das Wochenblatt wünscht der sympathischen alten Dame weitere schöne Lebensjahre. jm
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.