Der große Diktator: Dorfkino in Haßloch von und mit Charlie Chaplin am 15. Februar
Haßloch. Das Dorfkino Haßloch präsentiert „The great dictator“ (U.S.A., 1940) produziert unter der Regie von Charlie Chaplin, der selbstverständlich auch zu den Darstellern zählt und neben Paulette Goddard, Jack Oakie, Reginald Gardiner, Henry Daniell, Billy Gilbert, Maurice Moscovich, u.a. am Donnerstag, 15. Februar, um 20 Uhr in der Alten Brauerei Löwer, Langgasse 66 auf der Kinoleinwand glänzt.
Chaplin bewies Gespür für Komik und Satire, indem er im Film die Stilmittel Verniedlichung, Überzeichnung und Umkehrung einsetzte. So wird dem aufgeladenen italienischen Diktator das explosive Wort Benzin namentlich untergeschoben, dem deutschen das wenig heldenhafte Wort Hinkel für Haushuhn, dem bekanntlich dicken Göring das Wort Hering. Meisterlich setzt Chaplin die visuelle Ausdrucksform ein. In der faschistischen Propaganda wurde seinerzeit oft der Größenunterschied des relativ kleinen Diktators Mussolini zu seinem nur wenig größeren deutschen Gegenstück Hitler durch Tricks in der Aufnahmetechnik kaschiert. Im Film werden diese Tatsachen satirisch umgekehrt und geradezu zelebriert. So ist auch die Anspielung im Filmtitel zu verstehen, „great“ wie groß oder großartig. Spätestens beim Wettkampf von Napoloni und Hynkel beim gemeinsamen Friseurbesuch um größtmögliche Ausfahrbarkeit des jeweiligen Friseurstuhles wird dies auf die Spitze getrieben. Weltberühmt wurden etliche Szenen des Films, u.a. Hynkels Tanz mit der Weltkugel und die Schlussansprache des jüdischen Friseurs, unterlegt mit Musik aus Wagners Lohengrin und die Szene, in der der Friseur einen Kunden zum Ungarischen Tanz von Brahms in dem von der Musik vorgegebenen Rhythmus rasiert und kämmt. Die Szene dauert über zwei Minuten und wurde ohne Schnitt gedreht.
Der Eintritt ist frei – Spenden sind willkommen. bev/red
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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