Der Weltuntergang - Eine Komödie von Jura Soyfer im Hof des Kulturvereins Ältestes Haus
Haßloch. Das Theater im Hof des Kulturvereins Ältestes Haus Haßloch e.V. spielt im Juli eine Komödie von Jura Soyfer „Der Weltuntergang oder Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang“.
Einen paradoxen Titel hat der Wiener Autor Jura Soyfer (1912-1939), der vielleicht gar nicht so zufällig im russischen Charkow geboren wurde, das heute Charkiw in der Ukraine ist, für sein erstes Theaterstück gewählt. Was hat er sich dabei gedacht und was denkt sich das Haßlocher Theaterensemble dabei.
Wenn der Autor den Titel ernst nimmt, dann handelt es sich auch um ein ernstes, um nicht zu sagen todernstes Stück. Wenn er aber seinen Untertitel ernst nimmt, dann gibt es einiges zu lachen und noch mehr zu lächeln. Wenn man weiß, dass Soyfer ein durch und durch politischer Autor war, der vor allem gegen den Nationalsozialismus angeschrieben hat und dann auch im KZ Buchenwald gestorben ist, dann weiß man, dass er sein Thema ernst nimmt und etwas damit bewirken will.
Wenn man aber weiß, dass er durch und durch Satiriker und Kabarettist war und dass er zu seinem Stück auch vom großen Komödiendichter Nestroy angeregt wurde, dann kann man sich sicher sein, dass es nicht so ganz ernst zugehen wird und auch genug Zeit für komische Elemente bleibt.
Wenn man heutzutage das Stück von Soyfer aussucht, dann denkt man wohl auch an Dinge, die zur modernen Weltuntergangsstimmung beitragen: Corona, Krieg in der Ukraine und nicht zuletzt der Klimawandel. Wenn man aber das Ende des Stückes kennt, denn das ist überraschenderweise ein Happy End, dann bleibt immer noch die Hoffnung, dass der Mensch sich besinnt und alles zu einem guten Ende kommt.
Den Mitwirkenden des „Theater im Hof“, auch ihrem Regisseur Armin Jung, ist bei den Proben mehr als einmal das Wort im Hals stecken geblieben, aber noch öfter hat man ein befreites und befreiendes Lachen gehört. Und genauso soll es dem Publikum im Hof des Ältesten Hauses auch gehen. Es wird von der kosmischen Bühne mit Sonne, Mond und Planeten mitten in das Menschliche / Allzumenschliche, zu alten Jungfern, jungen Straßensängern und vielen mehr oder weniger normalen Menschen geführt und dann vorüber an Fast-Astronauten wieder zurück. Überall findet es dabei Nachdenkliches und Belustigendes zugleich.
So ist nun einmal unsere Welt, so ist nun einmal der Mensch, so sind nun einmal wir selbst. Und wenn dann am Ende ein Raumschiff seine Aufgabe nicht erfüllt und ein Komet sich eines Besseren besinnt, dann geht es eben doch gut aus. Und wenn nach vielen Monaten mit positiven Corona Tests und anderen kleinen und großen privaten Katastrophen ein gelungenes Stück auf die Bühne gebracht wird, so geht auch das gut aus. Was will man mehr!
Aufführungstermine
„Der Weltuntergang oder Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang“ im Hof des Ältesten Hauses Haßloch, Gillergasse 11 (Parkplätze auf dem Pfalzplatz) wird aufgeführt am Freitag, 1. Juli, Samstag, 2. Juli, Freitag, 8. Juli, Samstag, 9. Juli, Samstag, 16. Juli, Freitag, 22. Juli und Samstag, 23. Juli. bev/ps
Vorverkauf
Karten gibt es im Chaoskeller, Am Jahnplatz 6, Haßloch
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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