Sonderausstellung im Karlsruher Schloss / Verlosung
„Die sagenhafte Welt des Agamemnon“ im Landesmuseum
Karlsruhe. „Mykene – Die sagenhafte Welt des Agamemnon“, so der Titel Sonderausstellung im Badischen Landesmuseum, die es noch bis 2. Juni 2019 zu erleben gibt. Auf rund 1.000 m² präsentiert die Schau eine noch nie da gewesene Fülle von Objekten aus wichtigen Fundorten Griechenlands. Sie veranschaulichen umfassend das Alltagsleben in der Spätbronzezeit, die reich differenzierte Gesellschaftsstruktur, Handel und Verwaltung, Luxus und Kult. Gezeigt werden unter anderem Funde aus den Schachtgräbern von Mykene.
Ein Highlight der Ausstellung ist eine Goldmaske, die Heinrich Schliemann 1876 ausgrub. Sie bedeckte den Leichnam, der nach Schliemanns eigenen Angaben so aussah, wie er sich den Helden des Trojanischen Krieges Agamemnon vorgestellt hatte.
Zu den spektakulärsten Objekten aus jüngsten Grabungen gehören zudem die Beigaben aus dem sogenannten Greifenkrieger-Grab in Pylos: Neben dem Leichnam barg man 2015 unter anderem Goldsiegelringe, eine Goldkettemit Achat- und Lapislazuli-Perlen und den sogenannten „Combat Agate“. Dieser gravierte Achatsiegelstein, der erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird, ist mit der Darstellung eines siegreichen Helden in der Schlacht ein künstlerisches Meisterwerk "en miniature".
Ein 1:1 rekonstruierter farbenprächtiger Thronraum vermittelt zudem das Gefühl von mykenischer Prachtentfaltung. Hier finden sich die Objekte der Oberschicht:ein Helm, geschmückt mit 74 Eberzähnen, Elfenbeinplatten mit der Darstellung von Kriegern, Zaumzeug seiner Streitwagen-Pferde und kostbare Steingefäße aus Alabaster. Die Palastdamen sind durch ihren erlesenen Schmuck präsent, der auch heute noch die Juwelierauslagen zieren könnte.Und die Rekonstruktion eines Thrones erhebt jeden Besucher zum wanax. Eine schwarze Kyklopenmauer in den Ausstellungsräumen visualisiert den großen Zusammenbruch der mykenischen Kultur. Um 1200 v. Chr. branntenbinnen relativ kurzer Zeit alle mykenischen Paläste, die Auswirkungen waren im ganzen östlichen Mittelmeer spürbar. Noch heute rätselt die Wissenschaft, was diese Vernichtungswelle ausgelöst hat. Den verschiedenen Erklärungsversuchen können die Besucher digital nachspüren – und sich fragen, ob solche kulturellen Zusammenbrüche auch heute denkbar wären … jt
Infos: www.landesmuseum.de
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Autor:Jo Wagner |
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