Nachhaltiges Reiseziel Bad Herrenalb
Netzwerktreffen zum Thema Nachhaltigkeit
Es geht um die Frage, ob Tourismus das Wohlergehen von Kultur und Natur fördert - denn diesem Tourismus gehört die Zukunft
Im Rahmen der Baden-Württembergischen Nachhaltigkeitstage steht in Bad Herrenalb die verantwortungsvolle Nutzung von Ressourcen und der schonende Umgang mit der Umwelt auf der Agenda der städtischen Nachhaltigkeitstage, die bis zum 8. Oktober alle Bürgern der Stadt vermittelt, wie sie ihre persönliche Ökobilanz verbessern können.
Auftakt für die Aktion der Stadt, die als Pionier unter den Tourismusdestinationen des Landes Baden-Württemberg den Titel „Nachhaltiges Reiseziel“ trägt, veranstaltete der Eigenbetrieb der Tourismus und Stadtmarketing eine Informationsveranstaltung im Schwarzwald Panorama mit Referenten, die die über Nachhaltigkeit und deren Umsetzungen in der Hotellerie, in der Stadt und im Landkreis berichteten. Unter dem Motto „Das große Ganze fängt im Kleinen an“, eröffnete Bürgermeister Klaus Hoffmann das erste Tourismusfrühstück mit über 50 Teilnehmern in Bad Herrenalb, um „auf dieser Bühne ins Gespräch zu kommen und für Bad Herrenalb neue Schritte zu machen.“ Unter dem Credo
„Der Tourismus lebt vom Miteinander“ wird mit diesem Format die Kommunikation und die Kooperationen von Touristikern und Leistungsträgern anstrebt, die nach Aussage von René Skiba, Geschäftsführer Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, als ideales Netzwerktreffen zu werten ist, weil „es wichtig ist dass man an einem Strang zieht und gegenseitig im Austausch bleibt.“ Zum Austausch eigens aus Bad Liebenzell angereist ist Allegra Weber von der Freizeit und Tourismus Bad Liebenzell GmbH, die die Inspirationen des Vortrags von Stephan Bode, Direktor des Hotels Schwarzwald Panorama mit nach Hause nimmt. „Ein toller Vortrag von Herrn Bode, der aufzeigt, wie man sein Unternehmen auch nach nachhaltigen Kriterien erfolgreich ausrichten kann.“ Nominiert für den Umweltpreis der Landes Baden-Württemberg resümierte Bode nicht nur seinen persönlichen Werdegang in der Gastronomie, sondern darüber hinaus auch den Wandlungsprozess in seinem Hotel, das den Gast nicht nur authentisch und komplett klimaneutral begleitet, sondern darüber hinaus Nachhaltigkeit in allen Prozessen der Wertschöpfungskette verinnerlicht hat. „Nachhaltigkeit durchzieht alle unsere Lebensbereiche – es tut sich schon viel, aber wir müssen etwas tun, um unseren wundervollen Planeten zu erhalten.“ Er fordert einen Sinneswandel – und das nicht nur in der Gastronomie. Passend zu diesen Ausführungen referierte Johanna Nofer als Nachhaltigkeitsbeauftragte der Stadt Bad Herrenalb über die Reisedestination Bad Herrenalb, die sich bereits seit 2014 dem Nachhaltigkeits-Check des Landes Baden-Württemberg unterzogen hat und nun zum zweiten Mal zertifiziert wurde. „Die Anforderungen der Gäste haben sich gewandelt“, so Nofer, die in ihren Ausführungen das Landschaftsbild der Natur und die Offenhaltung der Täler berichtet, um Mager-, Feucht- und Nasswiesen zu erhalten, die wiederum Ausschlag gebend für das Klima sind. Seit 1996 betreut sie das Klimamanagement der Stadt und präsentierte einem interessierten Publikum die Co2 Einsparungen, die durch das städtische Energie- und Gebäudemanagement ebenso wie die gezielte Umstellung der Strassenbeleuchtung auf LED über 100 Tonnen pro Jahr betragen.
Elias Weigel schließlich konzentrierte sich auf den Kreis Calw. In einem Szenario stellte er den Klimawandel in der Region dar und konzentrierte sich auf die Klimaschutzmaßnahmen und Projekte, die im Landkreis mit nachhaltigen Aktionen Unterstützung finden. Geschult werden dabei nicht nur Hausmeister der Kommunen oder Schulkassen, um bereits die junge Generation auf das Problem Klimawandel aufmerksam zu machen. Nachhaltige Aktionen wie das Stadtradeln, bei dem 360000 km im Landkreis zurückgelegt wurden, zeigen auf, dass die Gesellschaft über eine Veränderung ihrer Gewohnheiten nachdenkt und bereits damit die Co2 Bilanz des Landkreises verbessert. „Ein erfreuliches Ergebnis“, so Weigel, der als Berater und Ansprechpartner für Kommunen zur Verfügung steht. „Das spannende Thema nachhaltiger Tourismus ist dabei nicht nur mit Elektroautos in Verbindung zu bringen, denn Klimaschutz geht alle was an.“
Autor:Sabine Zoller aus Wochenblatt Karlsruhe |
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