Interview mit Max Rübel und Robert Drumm
Bürgerbus im Kreis Kusel unterwegs
Von Anja Stemler
Kusel-Altenglan. Im Oktober vor vier Jahren wurde das Bürgerbusprojekt der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan gestartet. Nicht überall gibt es ausreichende Angebote des öffentlichen Nahverkehrs oder die Fußwege zu den Haltestellen sind so weit, dass die in Ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen diese Möglichkeiten garnicht nutzen können. Nun suchen die Koordinatoren der Bürgerbusgruppe zur Entlastung ihrer Fahrer und Beifahrer weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Das Wochenblatt hat die beiden Koordinatoren Robert Drumm und Max Rübel interviewt.
??? Seit wann sind Sie im „Bürgerbus-Projekt“ tätig und wie sind Sie dazu gekommen?
Max Rübel: Ende 2017/Anfang 2018 wurde im Verbandsgemeinderat der Beschluss gefasst, ein Bürgerbusprojekt zu beginnen. Das war auch der Zeitraum, als für mich feststand, dass ich in Altersteilzeit gehe. Im Oktober 2018 wurde das Bürgerbusprojekt gestartet und ich war von Beginn meines Ruhestandes im Koordinatorenteam und als Fahrer engagiert.
Robert Drumm: Ich war bereits im „Unruhestand“ und war von Beginn an von der Idee Bürgerbus überzeugt und in diesem Ehrenamtsprojekt engagiert.
??? Wieviel Zeit nimmt dieses Ehrenamt in Anspruch?
Max Rübel: Das kann man als Fahrer, Beifahrer oder im Telefondienst ganz individuell für sich selbst einteilen. Alle Helferinnen und Helfer haben auf ihrem Handy oder PC ein Bürgerbus-Dienstprogramm, in dem man sich eintragen kann und in dem die Fahrpläne kommuniziert werden. Eine Fahrer-/Beifahrerschicht dauert 5 bis 6 Stunden, für den Telefondienst sind 3 bis 4 Stunden erforderlich, zweimal pro Woche. Einige unserer HelferInnen sind ein- oder mehrmals pro Monat, manche sogar zweimal pro Woche im Einsatz.
Je nach dem, wie der Zeitplan der Rentner das hergibt.
??? Sind besondere PC-Kenntnisse für die Arbeit mit dem Dienstprogramm erforderlich?
Max Rübel: Zugegeben: für einige (mich inbegriffen) war das schon eine gewisse Herausforderung, sich damit zu beschäftigen. Aber mit einigen Starthilfen und kurzen Einweisungen ist das aber allen gelungen!
??? Worin bestehen die Aufgaben eines „Bürgerbus-Fahrers“?
Max Rübel: Wir bringen die zumeist älteren, oft bewegungseingeschränkten Menschen von Haustür zu Haustür.
Die Wege zu Ärzten und Therapeuten, zu Ämtern und Behörden oder für den Besuch von Freunden und Bekannten sind oft recht schwierig. Wir bieten Hilfe beim Ein- und Aussteigen, auch beim Verladen des Rollators. Die Busse sind grundsätzlich dienstags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr unterwegs, nicht jedoch an Feiertagen. Sofern wir Fahrer auch an anderen Tagen rekrutieren können, übernehmen wir auch Sonderfahrten für KiTas und Grundschulen innerhalb der Verbandsgemeinde.
??? Welchen Einsatzbereich haben die Bürgerbusse?
Robert Drumm: Wir decken den gesamten Bereich innerhalb der VG Kusel-Altenglan ab, einige angrenzende Orte werden auch angefahren, jedoch nur für ärztliche Versorgungsfahrten. Einschränkungen gibt es nur für Fahrten innerhalb von Kusel.
??? Wie stehen die Fahrgäste zu dem Angebot „Bürgerbus“?
Robert Drumm: Durchweg positiv. Mit ein bisschen Geduld und Flexibilität der Fahrgäste bei der Buchung durch unseren ehrenamtlichen Telefondienst können wir die Fahrwünsche unserer Fahrgäste immer befriedigen.
??? Was kostet die Fahrt mit dem Bürgerbus?
Max Rübel: Die Fahrten sind kostenlos. Natürlich ist dies nur durch den unentgeltlichen Einsatz vieler ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer möglich.
Die freuen sich über ein herzliches Dankeschön der Fahrgäste.
??? Wo und wie kann eine Fahrt gebucht werden?
Max Rübel: Montags und mittwochs, also immer am Tag vor den Fahrtagen zwischen 14 und 16 Uhr kann die Fahrt telefonisch gebucht werden unter Telefon 06381 6080-888.
??? Ist ihnen ein Ereignis während einer Fahrt ganz besonderes in Erinnerung geblieben?
Max Rübel: Die Aussage eines schon sehr betagten Fahrgastes: „Das (der Bürgerbus) ist das beste, was die Verbandsgemeinde je gemacht hat, und das wissen wir auch: Ohne euch Ehrenamtliche wäre das ja gar nicht möglich!“.
??? Sie suchen Verstärkung im Team?
Robert Drumm: Ja, das ist dringend erforderlich. Schon ein Einsatz pro Monat würde eine kleine Entlastung unserer „Vielfahrer“ bringen.
Auch bei uns Älteren, die wir noch Ältere fahren, nehmen altersbedingte Einschränkungen zu und so freuen wir uns auf engagierte Mithelferinnen und Helfer. Die Fahrer benötigen keinen Personenbeförderungsschein, lediglich einen Sehtest und natürlich einen Führerschein. Auch Beifahrerinnen und Beifahrer sind herzlich im Team willkommen.
??? Wohin können sich Interessierte wenden?
Max Rübel: Als Ansprechpartner zur ersten Kontaktaufnahme stehen neben mir (06385 1365) und Robert Drumm (06381 40040), Koordinatorenteam, auch gerne Uwe Stoll (06381 6080-110), VG-Verwaltung, zur Verfügung.
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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