Obst- und Gartenbauvereine
Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Der Obst- und Gartenbauverein Breitenbach bei seiner Pflanzaktion. VG Bürgermeister Christoph Lothschütz ließ es sich nicht nehmen, persönlich vorbei zu schauen.  Foto: CJD
  • Der Obst- und Gartenbauverein Breitenbach bei seiner Pflanzaktion. VG Bürgermeister Christoph Lothschütz ließ es sich nicht nehmen, persönlich vorbei zu schauen. Foto: CJD
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Kreis Kusel. „Zwei Apfelbäume im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“, diese Überschrift beschreibt den Kern eines besonderen Projektes von neun Obst- und Gartenbauvereinen im Oberen Glantal und trifft damit nicht ansatzweise seine vielfältigen Dimensionen und Wirkungen.
Haben Sie schon mal etwas von Korbinian Aigner gehört? Nein?
Der 1885 geborene Pfarrer diente nicht nur der katholischen Kirche, sondern war ein engagierter Pomologe (Apfel- und Obstkundler) und widmete sich leidenschaftlich dem Obstanbau. Mehr Pomologe als Theologe, urteilte einst das erzbischöfliche Ordinariat von München-Freising.
Korbinian Aigner interessierte sich zudem für Politik und leistet der nationalsozialistischen Ideologie massiven Widerstand. Er wollte “kein stummer Hund„ sein, wie er einmal sagte und war es auch nicht. 1936 weigerte er sich, zum “Friedensappell des Führers„ die Glocken zu läuten. Es folgten zahlreiche Strafversetzungen und Geldbußen, die alle keine Wirkung zeigten. Aigner blieb standhaft und predigte weiter. Am 22. November 1939 holten ihn die Nazis ab und brachten ihn ins Gefängnis des Freisinger Amtsgerichts.
Er wurde im KZ Sachsenhausen inhaftiert und kam 1941 nach Dachau. Dort züchtete er vier neue Apfelsorten, die er lakonisch KZ-1 bis 4 taufte und schleuste über 100 Sämlinge aus dem Lager heraus. Die Sorte KZ-3 wird noch heute angebaut, seit 1985 unter dem Namen “Korbiniansapfel„.
An ausgewählten Orten in neun Obst- und Gartenbauvereinen der Verbandsgemeinde Oberes Glantal wurden mit Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Kusel und dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ im November und Dezember jeweils zwei Korbiniansapfelbäume gepflanzt. Auf einer Tafel, die auf einem Findling vor den Bäumen angebracht ist, sind historische Fakten zu Pfarrer Korbinian Aigner zu lesen.
Die Vereine möchten mit dem Projekt einen Beitrag zur Bewältigung der NS-Geschichte leisten und BürgerInnen für Themen und Ereignisse in den jeweiligen Dörfern sensibilisieren. Die beiden Apfelbäume fungieren als lebendige Denkmäler, die wachsen, gedeihen und Früchte tragen werden. In diesem Sinne sind sie ein Symbol für Erneuerung und eine lebendig demokratische Zukunft. Sie würdigen Arbeit von Korbinian Aigner und seiner Lebensleistung und halten diese in Erinnerung.
Die Bäume werden von den jeweiligen Obst- und Gartenbauvereinen gepflanzt und gepflegt. Der Obst- und Gartenbauverein Waldmohr übernahm die Koordinierung und die zentrale Antragstellung beim Bundesprogramm für alle beteiligen Einzelvereine.
Für die Obst- und Gartenbauvereine in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal war es das erste gemeinsame Projekt, denn bisher gab es wenig Zusammenarbeit. Ein guter Start, die Zusammengehörigkeit in einer noch recht jungen Verbandsgemeinde voranzubringen.
Die neun beteiligten Ortsvereine waren/sind: Breitenbach mit zwei Hochstämmen, Dittweiler mit zwei Halbstämmen, der Kindergarten ist involviert, Dunzweiler mit zwei Hochstämmen, der Kindergarten ist involviert, Frohnhofen mit zwei Hochstämmen, Ohmbach mit zwei Hochstämmen, Quirnbach mit zwei Hochstämmen, Schönenberg-Kübelberg mit zwei Hochstämmen, Waldmohr mit zwei Hochstämmen und Brücken mit zwei Hochstämmen ps

Autor:

Anja Stemler aus Kusel-Altenglan

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