Werke psychisch erkrankter Menschen
Ausstellungseröffnung im Roman-Nitsch-Haus in Mannheim

• „Der blaue Hahnenkamm“ von Miriam Maienschein | Foto: Koch
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  • • „Der blaue Hahnenkamm“ von Miriam Maienschein
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Mannheim. „Die grün gefiederten Gedanken“, „Rote Wangen unter Freunden“, „Ich höre lila Musik“ – so bunt und fantasievoll wie die Titel der Bilder von Miriam Maienschein sind auch die Werke selbst. „Ich liebe es, farbenfrohe Tierfiguren zu malen wie Katzen, Hasen oder Vögel, die auch eine menschliche Gestalt haben können“, erzählt die Künstlerin. 15 ihrer Bilder werden jetzt im Roman-Nitsch-Haus des Caritasverbands Mannheim gezeigt, einer Einrichtung für psychisch erkrankte Menschen.
Miriam Maienschein ist in der ambulanten Betreuung des Roman-Nitsch-Hauses. Zur Malerei ist sie bereits 2009 gekommen, in einem offenen Atelier für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Berlin. Gezeichnet hat sie bereits vorher während ihres Modestudiums. 2011 begann sie mit der Aquarellmalerei und entwickelte ihre Fantasiefiguren. Ihr Lieblingsbild „Lange rote Ohren und ein Glück“ zeigt zwei hasenähnliche Gestalten in bunter Landschaft. „Das Bild macht mich froh“, sagt sie selbst dazu. „Die eine Figur ist fast wie ein Beschützer.“
Der zweite Teil der Ausstellung zeigt 15 Acrylbilder von verschiedenen Bewohnerinnen und Bewohnern, die in der Arbeitstherapie Handwerk entstanden sind. Die Farbe wurde auf der Leinwand aufgetragen und mit einem Föhn auf der Fläche verteilt. Dadurch entstanden zufällige Verläufe, bildeten sich Muster und Formen. Dieser Entstehungsprozess lässt sich nur bedingt kontrollieren, das Ergebnis ist jedes Mal eine Überraschung.
„Die Bewohnerinnen und Bewohner haben sich auf den Prozess eingelassen und wurden mit verschiedenen Erfahrungen konfrontiert: mit Freude, wenn das Bild als unerwartet schön empfunden wurde, mit Spannung, wenn sich eine bestimmte Vorstellung nicht umsetzen ließ und etwas Anderes entstanden ist, mit Spaß beim Erleben des eigenen kreativen Prozesses, mit der Entwicklung von Toleranz den eigenen Fähigkeiten gegenüber“, erzählt Gisela Müller, Leiterin des Roman-Nitsch-Hauses. „Es sind vielfältige, wunderbare Bilder entstanden.“ Auch hier sind die Titel so bunt wie die Bilder selbst: „Träume der Blumen“, „Schmetterlingspapagei“, Paint it queer!“
Die Ausstellung, die finanziell von der DESTAG Stiftung gefördert wurde, kann bis November 2024 nach Anmeldung im Roman-Nitsch-Haus telefonisch unter: 0621 879422 21 besichtigt werden. Ausgewählte Werke sind als Postkartensets erhältlich. hät/red

Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim

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