Besonderes Jubiläum: 800 Jahre Weihnachtskrippe - Impulse, Ausstellungen und besondere Exemplare in Mannheim

Arpillera aus Peru | Foto: St. Franziskus
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Mannheim. In diesem Jahr ist es genau 800 Jahre her, seit der Heilige Franziskus im Jahr 1223 in Grecchio die Heilige Nacht in der ersten lebendigen Weihnachtskrippe der Welt gefeiert hat. Der Heilige Franz von Assisi hatte 1223 die Bevölkerung eingeladen, aus Mensch und Tier eine lebendige Krippe darzustellen, um den Menschen das Geschehen in der Weihnachtsnacht zu verdeutlichen. In Erinnerung an dieses besondere Weihnachtsfest haben von Greccio ausgehend immer mehr Familien Krippen in ihren Wohnungen aufgestellt – bis diese heute für uns gar nicht mehr wegzudenken sind.
Ein Jubiläum, das an gleich mehreren Orten zusätzlich zu den traditionellen Krippendarstellungen aufgegriffen wird: in der Kirche, deren Namenspatron Franz von Assisi ist – St. Franziskus-Kirche (Speckweg 1, Waldhof) – und in St. Bonifatius (Friedrich-Ebert-Straße 34, Neckarstadt) wo eine Kommunität des Franziskanerordens in Mannheim zu finden ist. Weitere besondere Krippen sind zudem im Haus der Katholischen Kirche (F2,6), mit lebensgroßen Figuren vor dem Caritas-Seniorenzentrum Maria-Scherer-Haus (Minneburgstraße 66, Rheinau), im Mannheimer Hauptbahnhof (aufgestellt von der Bahnhofsmission) und auf dem Vordach der Kirche St. Hildegard (Dürkheimer Straße 88, Käfertal) zu entdecken.

Weltreise durch die bunte Krippenwelt auf dem Waldhof

Pünktlich am 1. Advent eröffnet in der St. Franziskus-Kirche (Waldhof) eine große Ausstellung mit internationalen Weihnachtskrippen. In der Ausstellung werden Krippen aus mehr als 50 Ländern gezeigt. Sie alle wurden von Kunsthandwerkern aus den unterschiedlichsten Hölzern und anderen Naturmaterialien gefertigt. Die kleinste Krippe mit der Darstellung der Heiligen Familie befindet sich in einem Kirschkern. Da braucht man schon eine Lupe, um etwas zu erkennen. Die größte Krippe mit vielen Santons – provenzalische Krippenfigur aus Ton oder Terrakotta – ist sogar zwei Meter breit. An den Besichtigungstagen wird jeweils um 15.30 Uhr eine Führung angeboten. Der Eintritt ist frei. Spenden für den Kinder- und Jugendchor Waldhof-Gartenstadt sind willkommen. Sondertermine für Schulklassen und Gruppen können telefonisch unter: 0621 454706 90 vereinbart werden. Die Öffnungszeiten sind sonntags, 3., 10., 17. und Dienstag, 26. Dezember, sowie Samstag, 6. und Sonntag, 7. Januar 2024 jeweils von 15 bis 17.30 Uhr.

„Geboren am Weg“

In St. Bonifatius (Neckarstadt) befindet sich eine Kommunität des Franziskanerordens. Auch hier wird es eine Krippenausstellung geben. Diese ist vom Mittwoch, 13. bis Sonntag, 17. Dezember,s zu sehen. Die Ausstellungsstücke werden von Gemeindemitgliedern zur Verfügung gestellt. Aber auch eine besondere Weihnachtskrippe des Künstlers Bruder Laurentius Englisch ofm ist zu sehen. Außerdem bietet Bruder Franz-Leo Barden einen Morgenimpuls via Zoom-Video-Konferenz unter dem Titel „Geboren am Weg“ morgens um 7 Uhr vom Montag, 11., bis Sonntag, 17. Dezember, begleitend zur Krippenausstellung an. Anmelden können sich Interessierte für den Morgenimpuls per E-Mail an: morgenimpuls@web.de .

Lichtkrippe: „Sind wir bald da?“

Sie ist weithin sichtbar – die Lichtkrippe auf dem Vordach der St. Hildegard-Kirche (Käfertal), denn nach dem Eröffnungsimpuls zum aktuellen Jahresmotto der Aktion: „Sind wir bald da?“ am Sonntag, 3. Dezember, 18 Uhr, heißt es hier täglich von 16 bis 21.30 Uhr: „Spot on!“ Hölzerne Krippenfiguren werden dann mit bunten, energiesparenden LED-Scheinwerfern angeleuchtet, sodass im Zusammenspiel von Licht und Schatten eine sich wöchentlich verändernde und wachsende Lichtkrippe entsteht. Zusätzlich dazu steht zentral vor der Kirche am Schaukasten eine Holzhütte mit Informationsmaterial, Impulsen und einer „Soundbox“. Zwischen 7 und 21.30 Uhr können dort über einen Fußtaster die Krippenfiguren zum Sprechen gebracht werden.
Den einzelnen Figuren leihen jedes Jahr andere Personen ihre Stimme, lassen sie lebendig werden und erzählen ihren Blick auf die Weihnachtsgeschichte. Dabei bringen sich verschiedenste Menschen aus Mannheim ein. Auch 2023 haben sich insgesamt 15 evangelische, katholische und konfessionslose Mannheimer:innen im Alter von 27 bis 78 Jahren für diesen anderen Blick auf Weihnachten gefunden. Jedes Adventswochenende kommen Figuren dazu. Vollzählig ist die Lichtkrippe zu Neujahr, wenn auch die König:innen und ein Kamel das wachsende Bild vervollständigen. Einen weiteren Krippenimpuls gibt es am 3. Advent am Samstag, 16. Dezember, 17.30 Uhr.

Krippe der Bahnhofsmission

Wohin will jeder einzelne von uns, wohin wollen wir als Gesellschaft? Darauf versuchen die lebensgroßen Figuren der Krippe der Bahnhofsmission am Mannheimer Hauptbahnhof eine Antwort zu geben. Wer sich als Zuschauer daneben stellt, ist auf einmal mittendrin und damit Teil der Krippenszene. Sie kommt also der Idee der ersten Krippe des Heiligen Franz von Assisi in dieser Hinsicht besonders nahe. Vielleicht findet sich auch gerade daher der Heilige selbst unter den Figuren? Hirten findet man darin nämlich nicht. Die wurden durch Mutter Teresa und Franz von Assisi ersetzt. Geschnitzt hatten die Figuren Schüler 2003 aus Mannheims Partnerstadt Bydgoszcz in Polen unter Anleitung einer Künstlerin. Am Montag, 4. Dezember, sind Reisende und Passanten um 17 Uhr zur ökumenischen Krippenfeier im Untergeschoss des Bahnhofs eingeladen. Die Krippe bleibt bis zum Samstag, 6. Januar, stehen.

Stall vorm Seniorenzentrum

Eine weitere Groß-Krippe ist das Exemplar vor dem Caritas-Seniorenzentrum Maria-Scherer-Haus (Rheinau). Sie ist ein Geschenk des Rheinauer Ehepaars Stalf. Eine Besonderheit dieser Krippendarstellung ist neben der schieren Größe von Stall und Figuren – ein schwarzes Schaf. Es liegt im Stroh und sinniert vor sich hin. Ein Zeichen für alle Außenseiter: Auch beziehungsweise gerade sie sind willkommen.

Unterwegs nach Weihnachten

Eine sich wandelnde Krippe füllt zudem das Schaufenster der Katholischen Citypastoral im Haus der Katholischen Kirche (F2, 6) im Advent. Andrea Weber, Leiterin der Heilsarmee, sorgt dafür, dass jeden Adventssonntag etwas anderes zu sehen ist. Es lohnt sich also, immer wieder mal vorbeizuschauen. Vor Heiligabend ist dann die klassische Krippenszene mit Hirten und Engel im Schaufenster zu bewundern. Auch die Könige sind dann schon im Anmarsch.

Krippenspiele

Lebendige Szenen zaubern auch die zahlreichen Krippenspiele für und mit Kindern am Heiligabend, 24. Dezember, in die Kirchen im Dekanatsgebiet. Eifrig geprobt wurde für den 24. Dezember unter anderem in St. Jakobus (Neckarau – 15 Uhr), St. Elisabeth (Gartenstadt – 16 Uhr), St. Andreas (Neckarhausen – 16 Uhr), St. Bonifatius (Neckarstadt – 16 Uhr), Zwölf Apostel (Vogelstang – 16 Uhr), Christ-König (Wallstadt – 16 Uhr), St. Peter (Ilvesheim – 16 Uhr), St. Hildegard (Käfertal – 17 Uhr) und St. Peter (Schwetzingerstadt –17 Uhr). hät/red

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Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim

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