ASB Mannheim/Rhein-Neckar spendet an Czernowitz
Krankenwagen übergeben
Mannheim. Strahlende Gesichter an der rumänisch-ukrainischen Grenze am Samstag, 23. Juli. Um 8.30 Uhr konnte das Team des ASB Region Mannheim/Rhein-Neckar zwei Krankentransportwagen an die Vertreter von Czernowitz, der Partnerstadt von Mannheim, übergeben.
Die beiden Männer kamen im Namen der Stadtverwaltung von Czernowitz und waren beide über 60 Jahre alt, da jüngere Männer aufgrund des Kriegsgeschehens die Ukraine nicht verlassen dürfen. „Die Freude war den Beiden trotz der Sprachbarriere deutlich anzusehen“, so Herwin Hadameck, der das insgesamt vierköpfige Team des ASB leitete. Allerdings habe man sich nur mit „Händen und Füßen“ verständigen können, schmunzelt Hadameck. Unabhängig davon war die Botschaft klar: Der ASB erklärt sich solidarisch zur Ukraine und hilft, wo es geht.
Die Krankentransportwagen erreichten mittlerweile das städtische Krankenhaus von Czernowitz, dort wurden die Fahrzeuge und das mitgelieferte medizinische Material schon sehnlichst erwartet. Bürgermeister Roman Klitschuk nahm die Wagen persönlich am Central City Clinical Hospital in Empfang. „Diese Hilfe ist extrem nötig“, erklärte er. Czernowitz betreue und beschützte zehntausende zwangsvertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer. Die Stadt selbst stehe derzeit nicht unter Beschuss, täglich erreichten aber neue Flüchtlinge Czernowitz. Die Krankentransportwagen wurden sofort ihrer Bestimmung übergeben und kamen in den Einsatz. Czernowitz liegt etwa 50 Kilometer von der rumänisch/ukrainischen Grenze entfernt.
Der Vorstand des ASB Region Mannheim/Neckar hatte gemeinsam mit dem Landesverband Baden-Württemberg e.V. sowie in Kooperation mit der Stadt Mannheim das Projekt auf den Weg gebracht. Die gespendeten Krankentransportwagen waren bis vor kurzem noch im regulären Einsatz. Die Spende hat einen Gesamtwert von etwa 25 000 Euro. Unterstützt wurde das Projekt durch ein Benefizturnier des TSV Neckarau sowie durch weitere Spenden. Das Fußball-Turnier der Kinder und Jugendlichen fand am 20. März statt, dabei kamen 3000 Euro zusammen. Eine weitere Spende kam von Swen Henning, dem Geschäftsführer des Heidelberger Unternehmens GREEN (German REENgineering). Mit den Spenden wurde Material für Notfalleinsätze gekauft, wie zum Beispiel Verbandsmaterial, Beatmungsbeutel, Schutzanzüge und Desinfektionsmittel.
Das Team war am vergangenen Donnerstag von der ASB-Rettungswache in Mannheim-Käfertal gestartet. „Wir haben unterwegs viel Solidarität und Unterstützung erlebt“, berichtet Hadameck. So haben in einer österreichischen Raststätte die Mitarbeitenden des Restaurants fast gänzlich auf die Kosten der Mittagspause verzichtet, nachdem sie wussten, mit welchem Auftrag das Team unterwegs war. Nach knapp 15 Stunden Fahrt erreichte das Team kurz vor Mitternacht das Hotel in Budapest. „Dort verlegten Angestellte noch in der Nacht Stromkabel, um die Fahrzeuge anzuschließen“, so Hadameck weiter. Sowohl die österreichischen als auch die ungarischen Behörden verzichteten zudem auf Maut-Gebühren.
Nach einer kurzen Nacht fuhr das Team gegen 8 morgens Richtung rumänische Grenze. Quer durch die Karpaten ging es zunächst nach Suceava, um dort den gebuchten Mietwagen zu übernehmen. Am späten Abend erreichte das Team das Hotel in der rumänischen Botosani, etwa 50 Kilometer von der Grenze entfernt. Am nächsten Morgen erfolgte schließlich die Übergabe der Krankentransportwagen mit dem Material für notfallmedizinische Versorgung. „Wir sind sehr froh, dass wir eine humanitäre Hilfeleistung unterstützen konnten und würden alle sofort wieder losfahren“, resümiert Hadameck. „Ich bin natürlich sehr froh, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder gesund und munter zurück sind“, freut sich Joachim Schmid, „dieses Engagement ist einfach großartig und zeigt, mit welcher Begeisterung unsere Ehrenamtlichen solche Projekte aktiv unterstützen“. Es spreche für den ASB Region Mannheim/Rhein-Neckar, dass alle an einem Strang ziehen und helfen, wo immer es nötig und möglich ist. fek
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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