Rundumerneuerung des bald 100-jährige Raddampfers
Museumsschiff Mannheim wieder an seinem früheren Liegeplatz
Mannheim. Seit Freitag, 27. Oktober, liegt das Museumsschiff „Mannheim“ wieder an seinem früheren Liegeplatz am Neckarufer.
Dreieinhalb Monate hatte der bald 100-jährige Raddampfer bei der Kölner Schiffswerft Deutz (KSD) auf der Helling gelegen, wo der Schiffsboden untersucht, gereinigt und neu gestrichen wurde, kleinere Reparaturarbeiten erfolgten und das Schiff einen neuen Anstrich erhielt; zudem wurden sämtliche Decks neu beschichtet, die Elektrik erneuert und eine neue Brandmeldeanlage installiert.
Die Kosten dieser Rundumerneuerung hielten sich im geplanten Rahmen. Dank der Finanzmittel von Technoseum, Bund, Stadt und Land konnte der Verein das Schiff auf der KSD überholen lassen. An den Hin- und Rücktransporten beteiligten sich die in Ludwigshafen ansässige Tankreederei Stetra und das Mannheimer Großkraftwerk GKM. Die jeweiligen Gütermotorschiffe schleppten auf ihren Frachtfahrten das Museumsschiff seitlich im Koppelverband mit. Die beiden Arbeitsschiffe der Hafengesellschaft HGM „Biber“ und „Rheinau“ waren bei der Ankunft des Schiffs wieder im Einsatz.
„Wir sind stolz und glücklich, dass wir dies alles geschafft haben. Und wir sind dankbar für die finanzielle und logistische Unterstützung“, sagte Rolf Götz, der 1. Vorsitzende des Vereins Museumsschiff Mannheim e.V. auf der Pressekonferenz. Dabei hob er auch das Engagement, Fachwissen und die Kompetenzen seiner Mitstreiter im Vorstand hervor. „Nur mit vereinten Kräften konnten wir diese außerordentlichen Herausforderungen stemmen,“ betonte Götz.
Der Verein hatte das seit 2018 geschlossene Museumsschiff im April 2023 nach langwierigen Verhandlungen vom Technoseum übernommen und sich damit verpflichtet, den historischen Raddampfer auf der Werft überholen zu lassen und künftig für viele Jahre als Museumsschiff zu betreiben.
Als nächstes plant der Vorstand die Innenrenovierung, wobei der Charme des ehemaligen Schnell-Expressdampfers mit seiner Einrichtung aus den 1920er, 50er und 70er Jahren erhalten bleiben soll. In den nächsten Monaten will der Verein den Betrieb wieder aufnehmen und das Museumsschiff für Besucher öffnen.
Vorgesehen sind Rundgänge mit Führungen für alle Altersgruppen zu Geschichte, Antriebstechnik und Alltag auf dem ehemaligen Ausflugsdampfer „Mainz“.
Die Ausstellung zur regionalen Schifffahrtsgeschichte und der wirtschaftlichen Bedeutung des Hafens für die Entwicklung der Stadt Mannheim wird erst im nächsten Frühjahr zu sehen sein; dafür hat das Technoseum die Schiffsmodelle als Dauerleihgabe in Aussicht gestellt. Auch das Polizeiboot soll ab nächstes Frühjahr wieder für Besucherfahrten im Einsatz sein; zurzeit liegt es auf der Xylon-Werft, wo es nach den Wintermonaten ebenfalls überholt wird.
Momentan wird noch ein Betreiber für die Gastronomie gesucht. Auf dem Museumsschiff sollen künftig auch wieder Konzerte, Familienfeste, Gottesdienste, Vereinsversammlungen und museumspädagogische Aktionen für Kinder stattfinden. hät/red
Weitere Informationen:
www.raddampfer-mannheim.de
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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