Asiatische Tigermücke: Bekämpfungsmaßnahmen starten
Mannheim. Bereits in den vergangenen Jahren konnten kleine Populationen der ursprünglich aus Südostasien stammenden Asiatischen Tigermücke in Almenhof, Feudenheim und Rheinau nachgewiesen werden. Sie verbreitet sich seit Jahrzehnten weltweit und trifft mittlerweile auch bei uns auf einen geeigneten Lebensraum. Zur Bekämpfung der Population hat die Stadt Mannheim die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. (KABS e. V.) beauftragt. Diese führt KABS e.V. in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung im Zeitraum von Mitte Juni bis Ende September/Anfang Oktober durch.
Im Fokus stehen die Brutstätten der Mücke. Sie brütet vor allem in Wasseransammlungen in Behältnissen jeglicher Größe und Art, beispielsweise in Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken, Dachrinnen oder offene Regentonnen. Bürger können hier bereits präventiv einer Ansiedlung entgegenwirken, indem sie zu Beginn des Frühjahrs ihren Garten, Balkon oder Fensterbretter auf mögliche Brutstätten überprüfen und über den Sommer Wasseransammlungen möglichst vermeiden.
Potenzielle Brutstätten vollumfänglich zu erkennen, ist für ungeschulte Personen nicht ohne Weiteres leistbar. Daher ist es wichtig, dass die Behandlung von Brutstätten im festgelegten Bekämpfungsgebiet auch auf Privatgrundstücken durch geschulte Mitarbeiter der KABS e.V. durchgeführt wird. Können Brutstätten nicht beseitigt werden, wie beispielsweise in Hofgullys, oder werden Wasseransammlungen im Sommer zum Beispiel zum Gießen benötigt, ist eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten notwendig. Hierzu wird auf einen Wirkstoff zurückgegriffen, der gezielt Stechmückenlarven abtötet. Er ist für andere sowie für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen völlig unbedenklich.
Die im Vergleich zu heimischen Stechmücken relativ kleine Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und an ihrem schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar. Die Tigermücke stellt ein nicht unerhebliches potenzielles Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage, verschiedene Krankheitserreger wie beispielsweise das Dengue-, Zika-, Chikungunya- und das Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Diese Krankheitserreger sind bislang mit Ausnahme von Westnilfieber noch nicht in Deutschland heimisch. Sie werden allerdings durch infizierte Reiserückkehrer immer wieder nach Deutschland eingeschleppt. Die Gefahr, sich durch den Stich einer Tigermücke mit einem der genannten Krankheitserreger zu infizieren, ist durch die geringe Verbreitung der Erreger zum jetzigen Zeitpunkt noch gering. Bei hohen Sommertemperaturen erhöht sich die Gefahr jedoch drastisch.
Grundstückseigentümer, deren Liegenschaft sich in einem Verbreitungsgebiet der Tigermücke befindet, werden im Juni über die bevorstehenden Bekämpfungsmaßnahmen informiert. Für den Einsatz der KABS e.V. entstehen den Betroffenen keine Kosten. Eine Begehung vor Ort dauert in der Regel nicht länger als 10 bis 15 Minuten. Die Stadt Mannheim bittet um Mithilfe, denn nur so kann die Asiatische Tigermücke erfolgreich bekämpft und eine weitere Ausbreitung verhindert werden.
Um weitere mögliche Verbreitungsgebiete der Tigermücke frühzeitig zu erkennen, sind Verdachtsmeldungen sehr hilfreich. Vor allem Fotos der Stechmücke, gerne aus verschiedenen Perspektiven, helfen bei der Einschätzung, ob es sich um eine Asiatische Tigermücke handelt. Fragen oder die Meldung einer Sichtung können an tigermuecke@kabsev.de gerichtet werden. red
Weitere Informationen:
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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