Rahmenprogramm zur Ausstellung in der Alten Post
Auf den Kunst-Spuren von Max und Gerda Kratz
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. Im Forum „Alte Post“ findet noch bis zum 27. Februar die gemeinsame Ausstellung „Max und Gerda Kratz, geborene Rheinberger – eine Künstlerehe“ des Kunstvereins „kunst & kultur“ in Kooperation mit dem Museum statt. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm bietet Kindern und Erwachsenen die Möglichkeiten sich mit Skulptur und Bildhauerei sowie „Fluid Painting“ vertraut zu machen.
Die Rheinberger-Familie hat viele Jahre das Leben in der Horebstadt geprägt. Das Oberhaupt Gustav Rheinberger, in dessen Schuhfabrik viele Menschen Arbeit fanden, war nicht unumstritten. Doch bei der Ausstellung kommt eine andere Seite des ehemaligen Kommerzienrates zum Vorschein. Er schätzte das künstlerische Talent seines Schwiegersohnes Max Kratz so sehr, dass er ihm verschiedene Aufträge gab. Zu den bekanntesten Werken zählt die Skulptur „Drei Blumenmädchen“, die im Ehrenhof der ehemaligen Rheinberger-Siedlung steht. Verschollen ist dagegen die Bronzeskulptur des Kopfes von Gustav Rheinberger, die einst das Chefbüro zierte. Für die Ausstellung hat Max und Gerdas Sohn Thomas Kratz einen Nachguss zur Verfügung gestellt. Auch hochwertige Werbegeschenke ließ der Schuhfabrikant von seinem Schwiegersohn fertigen. Dazu zählen ein kleiner Schusterjunge aus Bronze, eines der Modelle befindet sich im Besitz von Stefan Markert von der Schuhfabrik Carl Semler, sowie ein Aschenbecher aus Messing.
Viel Mühe hatte sich Maximilian van de Sand, Vorsitzender von „kunst &kultur“, gegeben, damit diese Präsentation realisiert werden konnte. Schon lange hatte er sich mit dem Thema beschäftigt. Gemeinsam mit Charlotte Veit, Koordinatorin der Alten Post, hatte er im Kunstmuseum Solingen-Gräfenrath rund 60 Arbeiten von Max Kratz ausgewählt. Darunter auch Modelle seiner bekanntesten Werke „Pylon“ am Flughafen Düsseldorf und „Steile Lagerung“, das Bergarbeiter-Denkmal vor der Hauptverwaltung der RAG in Essen.
Thomas Kratz steuerte über 40 Werke seiner Mutter Gerda bei. Zu sehen sind Modelle der „Mutter Ey“ oder auch „Verschiedene Interessen“. Die Ausstellung beherbergt aber nicht nur kleine Skulpturen, sondern zeigt auch einige Fotos der teils überdimensionalen Werke beider Künstler im öffentlichen Raum.
Wie van de Sand erklärte, wolle man mit dieser Veranstaltung den 100. Geburtstag von Max Kratz würdigen, zugleich aber auch das Kapitel „Rheinberger“ aufschlagen. So ist geplant, in dem Katalogbuch, das im Januar erscheinen soll, nicht nur auf die Kunstwerke von Gerda und Max Kratz einzugehen, sondern sowohl die Historie, als auch die Familiengeschichte der Rheinberger-Dynastie zu dokumentieren. Damit will „kunst & kultur“ die Reihe der Pirmasenser Schuhfabrik-Chroniken fortsetzen. Bislang gibt es Katalogbücher zu den Ausstellungen des Vereins im Kopp sowie der Ohr’schen Schuhfabrik.
Um auch die Bevölkerung mit der Thematik „Skulptur und Bildhauerei“ vertraut zu machen, hat Denise Kamm, Sachbearbeiterin Museumspädagogik im Forum Alte Post, verschiedene Workshops ausgearbeitet. So steht am 21. bis 22. Januar sowie am 4. und 5. Februar „Die verlorene Form“ für Mädchen und Jungen ab zehn Jahren auf dem Programm. An Kinder ab acht Jahren sowie Erwachsene richtet sich die Workshop-Reihe „Skulpturen“ jeweils vom 22. bis 24. Februar. Mädchen und Jungen ab sechs Jahren sind beim Technikworkshop „Fluid Painting“ am 25. Februar angesprochen. Verschiedene Führungen ergänzen das Rahmenprogramm der Ausstellung „Max und Gerda Kratz“. ak
Info:
Für alle Veranstaltung ist Corona bedingt eine vorherige Anmeldung zwingend erforderlich. Telefon: 06331 2392716; E-Mail: altepost@pirmasens.de
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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