Konzert mit Eckhard Runge in der Festhalle
Leidenschaft für Musik
Pirmasens. Er liebt Beethoven genau so wie Jimi Hendrix: Beim Festival Euroclassic gibt sich Cellist Eckhart Runge die Ehre. Der mehrfach preisgekrönte Künstler aus der Kurpfalz gilt als Grenzgänger der Klassikszene. Der 55-jährige Virtuose konzertiert zusammen mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz am 15. Oktober, 20 Uhr, in der Festhalle. Auf dem Programm stehen Werke von Dvorák und Kapustin.
Seit über drei Jahrzehnten steht Eckhart Runge auf den Bühnen dieser Welt und ist ein gefragter Gast – nicht nur bei großen Festivals, sondern auch in den angesagtesten europäischen Clubs. Der Cellist mit „zauberischer Wandlungsfähigkeit jenseits aller Schubladen und Etiketten“ (Der Tagesspiegel) schlägt eine einzigartige Brücke zwischen dem klassischen Repertoire und der Popularmusik. So verwundert es nicht, dass der gebürtige Heidelberger bei Beethoven und Schubert ebenso zuhause ist wie bei Jimi Hendrix, Chick Corea oder Miles Davis. Diese Vielseitigkeit stellt Runge stets in den Dienst einer intensiven musikalischen Ausdruckskraft und leidenschaftlichen Musikvermittlung. So urteilte die Welt: „Für ein paar Sekunden hält alles den Atem an, dann löst sich die Spannung in begeistertem Applaus. Unvergesslich!“
Angelehnt an das in diesen Tagen durchaus bezeichnende Kultursommer-Motto „Kompass Europa: Ostwind“ gestaltet sich auch das Programm des Abends. Antonín Dvořák brachte den tschechischen Nationalstil in der Musik zu europäischer und schließlich zu Weltrang. Eines seiner am häufigsten aufgeführten Orchesterwerke ist die Konzertouvertüre Karneval in A-Dur op. 92, was vermutlich daran liegt, dass es am meisten dem klischeehaften Dvořák-Bild entspricht und den so populären slawischen Tänzen ähnelt. Im April 1982, kurz bevor Dvořák im September nach Amerika aufbrach, um in New York das dortige Konservatorium zu leiten, brachte er die Ouvertüre im Prager Rudolfinum zur Uraufführung – es wurde ein fulminantes Abschiedskonzert und besonders der spritzige Karneval erfreute sich bald schon großer Popularität. „Der Karneval vermengt das geheiligte mit dem Profanen, das hohe mit dem Niedrigen, das Große mit dem Winzigen, das Weise mit dem Törichten“, so beschreibt der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin das Karnevaleske und so klingt auch Dvořáks Musik: ein fröhliches, ausgelassenes Treiben, dem man sich als Hörer von Beginn an kaum entziehen kann.
Äußerst schwungvoll ist auch das Cellokonzert Nr. 1 von Nikolai Kapustin. Der ukrainische Komponist hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Geheimtipp auf klassischen Konzertbühnen entwickelt. Die jazzig groovigen Sounds ergänzen den sinfonischen Farbenreichtum der Kompositionen von Antonín Dvořák.
Freuen darf sich das Publikum außerdem auf ein Wiederhören mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Das Orchester steht unter Leitung von Clemens Schuldt. Der 40-Jährige gehört zu den spannendsten jungen Dirigenten Deutschlands und gibt beim Euroclassic-Festival sein Pirmasens-Debüt. Seine innovativen Interpretationen des klassischen und romantischen Repertoires und seine Kreativität beim Einbinden unbekannter oder moderner Stücke in die Konzertprogramme finden weitreichende Anerkennung.
Das Konzert am 15. Oktober in der Festhalle beginnt um 20 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr. Die Tickets kosten zwischen zehn und 31 Euro. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt im Forum Alte Post oder im Internet unter www.ticket-regional.de; Telefon: 06331 842352; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de. ak/ps
Info:
www.festival-euroclassic.eu
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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