Ministerin Dörte Schall besucht das ISC
Arbeitsministerin zu Gast in Pirmasens
Von Frank Schäfer
Pirmasens. Seit Juli ist Dörte Schall Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz. Anlässlich ihrer Sommerreise machte sie auch in Pirmasens Station und besuchte am 21. August das International Shoe Competence Center (ISC) auf der Husterhöhe. Dabei informierte sie sich unter anderem auch über die Transformationsprojekte, die vom Land gefördert werden.
Steffen Eichhorn, Leiter des ISC, erläuterte die einzelnen Entwicklungsschritte der Schuhherstellung und zeigte anhand der Modellentwicklung den immer schnelleren technischen Fortschritt in der Branche auf. Während bisher die Unternehmen ihre Kollektionen mit fertig produzierten Musterschuhen entwickelten, ist es heute möglich, mit digital erstellten Entwürfen in die Vermarktung zu gehen. Auch bei der Formenentwicklung wird heute sehr viel mit digitalen Simulationen gearbeitet, bevor die Form real gefertigt wird. „Bei den Sohlen ermöglicht das total verrückte Sachen“, so Eichhorn.
Das ISC bietet Seminare zu den verschiedensten Themen an, von Biomechanik bis zum Carbon-Footprint, wo es um die Frage geht: Welche CO2-Werte stecken in der Herstellung eines Schuhs? Darüber hinaus werden hier auch Schulungen in Qualitätsmanagement angeboten sowie Fortbildungen zu Nachhaltigkeit und schadstofffreien Schuhen.
„Hersteller wie Rieker, Hanwag oder Haix schicken ihre Techniker zu uns, wir bilden sie in Seminaren und Workshops weiter, bevor sie wieder zurück in ihre Unternehmen gehen“, berichtet Steffen Eichhorn. „Auch Konzerne wie Gore oder Deichmann kommen gerne nach Pirmasens für Forschungsprojekte und Weiterbildungen. Ein großer Vorteil ist, dass sowohl das Prüf- und Forschungsinstitut PFI als auch die Hochschule und der Hersteller Solor in fußläufiger Nähe zum ISC liegen.“
„Kompetenz ist hier und wird hier bleiben“
Ein weiterer wichtiger Kooperationspartner des ISC ist die Pirmasenser Unternehmensberatung Sefrin & Partner. Das Team rund um Stefan Sefrin setzt in der Region Transformationsprojekte um. Im Rahmen des vom Land geförderten Projektes werden Beschäftigte mit einem individuellen Coaching-Angebot bei der erfolgreichen Gestaltung der Transformation der Arbeitswelt unterstützt. Der Wandel und die Umbrüche in der Arbeitswelt sorgen bei vielen Menschen für Verunsicherung. Mit dem Projekt will Sefrin & Partner Firmen und Arbeitnehmer fit für die Veränderungen machen. „Viele Menschen fragen sich beispielsweise, ob es in wenigen Jahren noch den Beruf des Gabelstaplerfahrers geben werde, oder wie umfangreich KI die Arbeitswelt verändern wird“, berichtete Stefan Sefrin. Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Arbeitswelt ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Da wird sich noch viel tun müssen“, ist sich Sefrin sicher. „In diesem Punkt müssen auch die Betriebe umdenken“, gab die Ministerin zu bedenken.
Bei einem Rundgang durch die Lernschuhfabrik des ISC demonstrierte Steffen Eichhorn den Herstellungsprozess eines Schuhs vom Zuschnitt des Leders bis hin zum Verkleben der Sohle.
„Über die Jahrzehnte haben sich die Berufe in der Schuhbranche weiterentwickelt und sie werden sich auch in Zukunft noch weiterentwickeln – das geht immer schneller. Die Kompetenz und das Fachwissen der Mitarbeiter ist hier und wird auch hier bleiben. Das kann man nicht mit Maschinen einkaufen“, ist sich Dörte Schall sicher.
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.