Händler Georg Thomas schätzt „jede Art von Bereicherung“
Belebung des Marktes durch "Konkurrenz"
Von Andrea Kling
Pirmasens. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagt Georg Thomas aus Freisbach, dessen Großeltern schon vor über 60 Jahren auf dem Wochenmarkt regionales Obst und Gemüse verkauften. Er sieht in jedem Mitstreiter eine Bereicherung der traditionellen Veranstaltung, die drei Mal pro Woche Menschen anlockt. So wird der deutsch-französische Markt am 1. September, 8 bis 14 Uhr, durch das zusätzliche Angebot der Händler aus dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen zu einer Attraktion, von der alle profitieren, erklärt Thomas.
Lukullisches „fun hiwwe un driwwe“ kennt keine Grenzen – sowohl in räumlicher, als auch in köstlicher Hinsicht. Für viele Besucher des deutsch-französischen Wochenmarktes sind die beiden Termine im Frühjahr und im Herbst „Festtage des Genusses“ für Augen und Gaumen. Die Beschicker aus dem Landkreis, der Südpfalz sowie dem angrenzenden Frankreich verstehen ihr Geschäft und präsentieren ihre Waren so kunstgerecht und appetitanregend, dass jeder gerne zugreift. Auch Georg Thomas, der Jahr für Jahr drei Mal pro Woche aus seinem Heimatort Freisbach zwischen Hochstatt und Schwegenheim mit seinem Team anfährt, blickt an diesem sonnigen Dienstagvormittag stolz auf sein „Schlaraffenland“, das teilweise schon große Lücken aufweist. Wegen einer Großveranstaltung am Wochenende auf dem Exerzierplatz mussten die Händler mit ihren Ständen in die Ringstraße ausweichen: „Normalerweise wird dieser Standort nicht so stark frequentiert, doch heute bin ich mit der Resonanz sehr zufrieden,“ erklärt er im Gespräch mit dem Wochenblatt. Unter der rot-gelb gestreiften Markise herrscht südliches Ambiente, das auch die Kunden genießen und insbesondere bei den saftigen Zwetschgen, den süßen Mirabellen und den fruchtigen Beeren in blau und rot zugreifen. „Wir bieten regionale Produkte an, aber auch Obst und Gemüse aus südlichen Ländern“, sagt Georg Thomas und zeigt auf gelbschalige Mangos aus Brasilien. Leider gebe es nicht mehr viele Erzeuger aus der Umgebung, doch deren Ware sei heiß begehrt, wie die „Pfälzer Pfirsiche“. Dazwischen befinden sich auch mal eher ungewohnte Sorten wie gelbe Zwetschgen und rote Schalotten.
Die Familie Thomas kommt nun schon in der vierten Generation zum Wochenmarkt in die Horebstadt, denn seit letztem Jahr gehört Sohn Kevin zum Team. Der Papa, der zu den engagiertesten Beschickern zählt, hatte sich stets mit einigen Kollegen für die monatlichen Aktionstage stark gemacht, die von der früheren Marktmeisterin der Stadtverwaltung Daniela Hartmann ins Leben gerufen wurden. Diese Initiative ist zwischenzeitlich eingeschlafen, „denn jeder hat mal mit privaten Problemen zu kämpfen oder es fehlt ihm das notwendige Personal“, bedauert Georg Thomas. Er schließt allerdings nicht aus, dass es in einiger Zeit wieder eine Belebung geben könnte. Doch jetzt konzentrieren sich alle auf den deutsch-französischen Markt, der erfahrungsgemäß viele Käufer anzieht: „Die Kunden kommen aus dem Bereich Zweibrücken, Dahn/Hinterweidenthal oder auch Sickinger Höhe“, hat Thomas wiederholt festgestellt.
Es ist ein buntes Bild, das sich am kommenden Samstag den Besuchern bietet, Lebenslust und Esskultur fördert. Köstliche Feigen aus der Pfalz, leckerer Ziegenkäse, knuspriges Baguette und ein guter „Pinot noir“ aus Frankreich, fangfrische Forellen aus glasklaren Bächen, Honig von „glücklichen Bienen“, Schwarzwälder Schinken oder würzige Salami, Meeresfrüchte, Wild und Geflügel – die Palette an Spezialitäten aus der (Grenz-)Region ist groß und lässt kaum Wünsche offen. Wie hatten schon unsere Vorfahren erkannt: „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“. (ak)
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.