Sternsinger-Aktion am Samstag auf dem Wochenmarkt
Die Heiligen Drei Könige machen OB Zwick ihre Aufwartung
Pirmasens. Die Sternsinger kommen – auch in Corona-Zeiten. Am Samstag, 8. Januar, empfängt Oberbürgermeister Markus Zwick die Heiligen Drei Könige. Caspar, Melchior und Balthasar werden gegen 11 Uhr vor dem Hauptportal des Rathauses Neujahrswünsche übermitteln und auf ihre Hilfsaktion aufmerksam machen. Ab 10 Uhr haben Wochenmarkt-Besucher auf dem Exerzierplatz die Gelegenheit für einen guten Zweck zu spenden.
Das diesjährige Motto lautet „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“. Die 64. Aktion des Dreikönigssingens soll nach Angaben des Kindermissionswerkes auf die mangelnde Gesundheitsvorsorge von Kindern in Afrika aufmerksam machen. Um dieses Anliegen konkret zu machen, lenkt die Organisation den Blick auf die Situation von Mädchen und Jungen in Afrika. Das offizielle Plakat zeigt Benson, einen fünfjährigen Jungen aus dem Südsudan, der beim Mangopflücken vom Baum gefallen war und sich verletzt hatte. Dank eines von den Sternsingern unterstützten Krankenhauses konnte ihm schnell geholfen werden.
Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie fällt das traditionelle Sternsingen mit Besuchen an den Haustüren in Pirmasens aus – bereits zum zweiten Mal nach 2021. Das hat das zuständige katholische Pfarramt Seliger Paul Josef Nardini mitgeteilt. Trotzdem bringen die Sternsinger ihre Segensbotschaft auf ganz unterschiedlichen Wegen zu den Menschen. Der Leitgedanke in Pandemie-Zeiten lautet: „Lasst uns die Welt verändern – Gemeinsam geht’s“. Der Segen kommt erneut in Form eines „Segenspaktes“ zu den Gläubigen nach Hause. Darin befindet sich ein Brief samt Segensaufkleber für die Haustüre sowie ein Spendentütchen. Neben den beiden Innenstadtgemeinden St. Pirmin und St. Anton werden die „Segenspakete“ auch in St. Elisabeth am Sommerwald, in St. Josef (Fehrbach) und Seliger Rupert (Winzeln) verteilt.
„Der Segen der Sternsinger ist ein wichtiges Zeichen für Hoffnung, Zuversicht und Zusammenhalt. Und danach sehnen sich viele Mitbürger in Zeiten wie diesen ganz besonders“, betont Oberbürgermeister Markus Zwick. Gerade die Corona-Pandemie führe uns einmal mehr vor Augen, welch hohes Gut die Gesundheit für uns alle sei. Jedes Kind habe ein Recht auf Gesundheit und gute Entwicklung, so Zwick weiter. Der Verwaltungschef lobt das Engagement der Sternsinger, die sich dafür stark machen, damit Mädchen und Jungen gesund aufwachsen und ihre Talente entfalten können.
Traditionell fließt ein Teil der gesammelten Spenden nach Chile, wo sich der aus Pirmasens stammende Steyler Missionar Paul Oden über Jahrzehnte bis zu seinem Tod am 13. Januar 2017 für die Ärmsten der Armen eingesetzt hat. Die von Bruder Paul gegründete Stiftung „Niños en la Huella“ (Kindern auf der Spur) fördert Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien in Iquique.
Die Sternsinger der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini unterstützen außerdem das segensreiche Wirken von Bruder Karl Schaarschmidt (70). Der gebürtige Pfälzer, Steyler Missionar, Schreinermeister und Bautechniker, lebt seit 1985 in Kenia. Der umtriebige Ordensmann baute zunächst im Nordosten von Kenia, in einer Halbwüste in der Nähe von Somalia, mit Einheimischen und mit der finanziellen Unterstützung aus der Pfälzer Heimat Hohlblocksteine und Dachziegeln aus Wüstensand und Zement. Daraus sind inzwischen eine Grund- und Handwerkerschule, ein Pfarrzentrum und eine Wohnung für Missionare erwachsen. Die Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht es, dass die von ihm ausgebildeten Handwerker jetzt auch kleine Häuser für die Bevölkerung bauen, die noch in Grashütten wohnen. Mittlerweile hat Karl Schaarschmidt drei Missionsstationen in Garba Tulla, in Dol Dol und eine Pfarrei im Slum von Nairobi aufgebaut.
Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ ist das Kinderhilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland und eines von 120 Kindermissionswerken weltweit. In mehr als einhundert Ländern unterstützt es die Arbeit von Ordensschwestern und –brüdern, von Priestern und Laien, von Entwicklungshelfern und Freiwilligen, die sich für Not leidende Kinder einsetzen. Das Dreikönigssingen ist die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Seit Beginn im Jahr 1959 haben die Sternsinger mehr als eine Milliarde Euro an Spenden gesammelt. Rund 71.700 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten damit seit Beginn der Solidaritätsaktion unterstützt werden. Trotz Corona-Pandemie sind in der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini im Jahr 2021 mehr als 12.000 Euro im Rahman der Aktion „Dreikönigssingen“ gesammelt worden. ak/ps
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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