Pavillon im Neufferpark
„Ein Etappenziel ist geschafft“
Von Frank Schäfer
Pirmasens. Der Pirmasenser Kunstverein will den Pavillon im Neufferpark erhalten, schrittweise sanieren und zukünftig als Domizil und Ausstellungsort nutzen. Mit der Erneuerung des Dachstuhls ist jetzt eine wichtige Etappe geschafft, die am 6. Dezember mit einem Richtfest gefeiert wurde.
Frederic Krämer, Vorsitzender des Kunstvereins Pirmasens, begrüßte die rund 50 Gäste und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. „Der neue Dachstuhl wurde genau nach den Originalmaßen gefertigt. Bis Ende des Jahres wollen wir das Dach schließen und im kommenden Jahr folgt dann der Innenausbau mit der Erneuerung der Heizung und der Elektrik. Preislich liegt das Projekt sogar noch unter den geschätzten Kosten. Rund 100.000 Euro sind bisher in die Sanierung geflossen“, berichtet Frederic Krämer.
„Es ist nicht eine Person, die hinter dem Ganzen steht, sondern es ist wirklich ein bürgerschaftliches Gemeinschaftsprojekt. Es ist uns ein großes Anliegen, diesen Gemeinschaftsgedanken auch in die Zukunft zu tragen“, betonte Krämer.
„Was wir hier erleben, ist eine starke Gemeinschaftsleistung wie wir sie in Pirmasens ganz oft sehen, trotz der schlechten Rahmenbedingungen. Ich bin dankbar dafür, dass es immer wieder Termine wie diesen gibt, an denen man sehen kann, wie es hier vorangeht. Mit dem Richtfest erleben wir einen weiteren Meilenstein in der Sanierung des Gebäudes“, so Markus Zwick. Der Oberbürgermeister wies darauf hin, wie sehr sich die Pirmasenser mit dem historischen Gebäude identifizieren und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement.
„Ein Etappenziel ist geschafft“, freute sich Hans G. Pieper, Vorstandsvorsitzender der Daniel-Theyson-Stiftung. „Ich glaube, dass der Erhalt des Gebäudes hiermit gesichert ist“.
„Das, was ich an Engagement hier gesehen habe, wird die Rheinberger-Stiftung dazu veranlassen, das Projekt auch weiterhin zu unterstützen“, so Dr. Bernhard Matheis, stellvertretender Vorsitzender der Rheinberger-Stiftung.
Den traditionellen Richtspruch hielt Dachdecker- und Zimmerermeister Xaver Fischer von der ausführenden Firma Fischer Dach aus Thaleischweiler-Fröschen: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Hoch dem Verein, der diesen Plan ersonnen hat.“
Domizil und Ausstellungsort
Die 1961 von der Stadt Pirmasens erworbene Villa war in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Nach Starkregenfällen drang bereits Wasser durch das marode Dach. Der Kunstverein „Kunst und Kultur Pirmasens e.V.“ hatte im Herbst 2023 ein zweistufiges Konzept zum Erhalt des Gebäudes präsentiert. Laut Frederic Krämer werden sich die Kosten der Sanierungsmaßnahmen im ersten Schritt des Konzepts auf rund 300.000 Euro belaufen. Davon übernimmt die Liselott und Klaus Rheinberger-Stiftung 150.000 Euro. Weitere 50.000 Euro kommen von der Daniel-Theyson-Stiftung und die restlichen 100.000 Euro übernimmt die Stadt aus Mitteln des Gebäudeunterhalts.
Der Kunstverein will das Gebäude aus dem Jahr 1929 als Domizil und Ausstellungsort nutzen. „Wünschenswert wäre ein Raum für Kabinettausstellungen sowie eine Werkstatt mit Ateliercharakter“, so Frederic Krämer. Darüber hinaus sollen in der Villa Wohnmöglichkeiten geschaffen werden für Künstlerinnen und Künstler, die nicht aus der Region kommen und hier über einen kürzeren Zeitraum leben und arbeiten. „Im Außenbereich wären auch Projekte denkbar, die beispielsweise in Richtung Land-Art gehen. Dazu bietet sich der Park wirklich an“, so Frederic Krämer.
„Sowohl das Gebäude als auch der Park bleiben im Besitz der Stadt. Mit dem Kunstverein wird ein Erbbaurechtsvertrag über eine Laufzeit von 30 Jahren geschlossen. Als Gegenleistung für die durch den Verein erbrachten Eigenleistungen wird auf eine Miete verzichtet“, erklärt Markus Zwick.
Über 250 Werke beim Kunstkaufhaus
Die Weihnachtspause bei den Bauarbeiten nutzt der Kunstverein für sein Kunstkaufhaus. Am Samstag, 21. Dezember, von 10 bis 20 Uhr, werden 25 Künstler aus Pirmasens, Meisenthal, Höhfröschen, Rodalben, Berlin und Landau im Pavillon im Neufferpark über 250 Werke zeigen und zum Kauf anbieten. Wer kauft, zahlt in bar und kann das Werk gleich mitnehmen. Gezeigt werden Grafiken, Malerei, Fotografie, Keramik und Schuhe. Am Nachmittag sorgt Live-Musik für die passende Stimmung.
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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