Schuhfachschülerinnen sahnen Preise ab
Eine Kaderschmiede für qualifizierten Nachwuchs
Pirmasens. Die originellsten Schuhe Europas kommen aus der Horebstadt. Das wurde bei der Preisverleihung des 12. „Award for the Crazy Shoe Vienne“ in Wien festgestellt: Nach 2018 haben erneut zwei in der Deutschen Schuhfachschule (DSF) Pirmasens entstandene Modelle die Plätze Eins und Drei belegt. Damit haben es schon zum vierten Mal DSF-Absolventen bei dem europaweit ausgeschriebenen Kreativitäts-Contest Wettbewerb auf das Siegertreppchen geschafft.
Der mit 1.500 Euro dotierte erste Preis ging in diesem Jahr an den Entwurf „Harley Davidson“ der 25-jährigen Paloma Wich aus Schopfheim in Baden-Württemberg. Mit ihrer Körpergröße von 1,60 Metern erreicht die gelernte Schuhmacherin die Pedale einer Harley nicht und entwarf den Schuh, um trotzdem ihrer Biker-Leidenschaft frönen zu können. Auf einer orangenen Stiefelette montierte sie hierzu schwarze Fransen aus Ziegenleder, der Räder-Absatz aus Metall wurde eigens von einem Schmied nach ihren Vorgaben angefertigt.
Aus dem bayrischen Neubeuern stammt die Schuhfertigerin Eva Tremmel (22), die mit ihrem Modell „Peacock“ den dritten Platz erreicht hat. Den aufwendigen und exklusiven Pfauenschuh fertigte die DFS-Schülerin auf einem schmalen, spitzen Leisten. Das Obermaterial besteht aus seidigem Synthetikmaterial, das Gefieder aus echten Pfauenfedern.
Der von der Landesinnung Wien der Schuhmacher verliehene Crazy Shoe Award verzeichnet alljährlich rege Beteiligung, 31 Einreichungen gab es in diesem Jahr. Lediglich die 15 besten wurden nach Wien eingeladen, wo sie einer fachkundigen Prominenten-Jury ihre Kreationen auf dem Laufsteg präsentierten. Gut die Hälfte der Finalisten, darunter zwei der später prämierten Gewinnerinnen, kamen aus der in Pirmasens ansässigen DSF.
„Die Verleihung des Crazy Shoe Awards an zwei unserer Schülerinnen ist uns eine tolle Bestätigung für die hervorragende Ausbildung an der Deutschen Schuhfachschule, die neben der Vermittlung von Methoden zur Herstellung ’machbarer’ Schuhe durch Projekte auch konkret die Kreativität fördert“, so Stephan Seidenschnur, Direktor der Schuhfachschule. Mit Martin Thorenz und Ebru Nikolaidis stehen hierfür erfahrene und kompetente Fachlehrkräfte bereit, die die Schüler dabei intensiv unterstützen würden, „und dies sehr erfolgreich, wie man jetzt sehen kann“, freut sich Seidenschnur. „Durch die direkte Integration der Deutsche Schuhfachschule in die Berufsbildende Schule in Pirmasens arbeiten wir naturgemäß eng zusammen, insofern teile ich den Stolz auf die beiden glücklichen Gewinnerinnen, die mit ihren individuellen Kreationen den ersten und dritten Platz erringen konnten“, ergänzt Jörg Altpeter, Schulleiter der BBS Pirmasens. Dass die Gewinnerinnen aus Baden-Württemberg und Bayern sich für eine Ausbildung an der Schuhfachschule entschieden hätten, unterstreiche welches Renommee das Wissen und Können rund um den Schuh in Pirmasens genieße.
Das betont auch Oberbürgermeister Markus Zwick: Die Erfolge der beiden jungen Damen hätten gezeigt, „dass in Pirmasens die Kaderschmiede für qualifizierte Nachwuchskräfte steht“. ak/ps
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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