Betriebe bilden verstärkt selbst aus - Konkurrenz wird größer
Fachkräftemangel selbst in die Hand nehmen
Region. Betriebe in der Westpfalz zeigen erneut eine hohe Ausbildungsbereitschaft – das ist die wichtigste Botschaft der Bilanz des Ausbildungsjahres 2018/2019.
Der hohe Bedarf an Fachkräften veranlasst nach wie vor viele Betriebe, ihr Fachpersonal selbst auszubilden. Allerdings wird die Konkurrenz am Ausbildungsmarkt zunehmend größer, so dass der Kampf um gute Bewerber auch immer früher beginnt. Daraus resultieren zum Teil lange Bewerbungszeiten, die viele Jugendliche nutzen um sich weiter nach Alternativen umzuschauen, denn ihre Möglichkeiten sind zwischenzeitlich sehr vielfältig.
Natürlich wünschen sich die Arbeitgeber die bestgeeigneten Bewerber zu finden, müssen aber immer öfter bereit sein, auch Abstriche an ihren Anforderungen vorzunehmen. Die ein oder andere Ausbildungsstelle bleibt auch unbesetzt, weil aus unterschiedlichen Gründen keine Zugeständnisse an die Eignung möglich sind.
Dabei gibt es viele Hilfemöglichkeiten durch die Agentur für Arbeit um Auszubildende und Arbeitgeber während der Ausbildung zu begleiten und zu unterstützen. Eine Information bei der Agentur für Arbeit einzuholen, lohnt sich daher auf jeden Fall.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens waren von Oktober 2018 bis September 2019 insgesamt 3.229 Ausbildungsplätze gemeldet worden. Die Zahl lag somit um 190 Stellen unter dem Vorjahresniveau. 478 Ausbildungsstellen blieben bis zum 30. September unbesetzt.
Dabei gab es in diesem Jahr wieder zahlreiche Bewerber für Ausbildungsstellen. 4.302 junge Menschen, 176 weniger als im Vorjahr, waren auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Der Rückgang bei den Bewerbern ist zu weiten Teilen darauf zurückzuführen, dass es auch in diesem Jahr aufgrund der demografischen Entwicklung erneut weniger Schulabgänger als in den Vorjahren gab.
„Es zeigt sich, dass Trends wie die Globalisierung, der demografische Wandel sowie die Digitalisierung zunehmend die Arbeitswelt verändern. Das sorgt auch für Verunsicherung bei Jugendlichen, die sich fragen, welcher Weg ins Berufsleben für sie der passende ist“, sagt Martina Sarter, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens.
Durch die verstärkte Präsenz an den Schulen will die Berufsberatung der Agentur für Arbeit möglichst alle Jugendlichen erreichen und mit einem umfangreichen Beratungsangebot die Schülerinnen und Schüler unterstützen, die vor einer wesentlichen Weichenstellung ihres Lebens stehen. Je früher man sich über die Vielfalt der Möglichkeiten informiert, desto besser kann man sich entscheiden und gemeinsam auf die Suche nach der passenden Ausbildung zu gehen.
Zum Ende des Berichtsjahres am 30. September waren von den gemeldeten Bewerbern noch knapp 173 ohne Ausbildungsvertrag, 6 weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig gibt es noch viele Chancen die passende Ausbildung oder eine Alternative zu finden. Kammern und Arbeitsagenturen arbeiten hier intensiv zusammen und bieten den jungen Menschen eine intensive Unterstützung an, zeitnah noch eine berufliche Perspektive zu finden. ps/ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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