Stadt will in moderne Anlagen 225.000 Euro investieren
Frische Luft in den Schulen

Pirmasens. Präsenzunterricht in den Schulen während der Corona-Pandemie ist gesellschaftspolitisch gefordert und soll möglichst lange aufrecht erhalten bleiben. Das Gebot der Stunde heißt deshalb Lüften. Der regelmäßige Luftaustausch gilt als wirkungsvolles Mittel, um die Risiken einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Erreger zu minimieren. Zum Schutz der Gesundheit von Schülern und Lehrkräften beabsichtigt die Stadt bis zum Frühjahr rund 450 Klassenzimmer mit speziellen Abluftanlagen auszustatten.
Die geschätzten Investitionskosten belaufen sich auf 225.000 Euro.
Das Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie hat Pläne für eine technische Vorrichtung entwickelt, die es ermöglicht, die von Schülern ausgestoßenen Aerosole aufzufangen und diese aus dem Klassenzimmer zu transportieren. Bevor also die Aerosole sich ausbreiten und eine Infektion verbreiten können, werden diese aus dem Saal entfernt.
Bürgermeister Michael Maas hat gemeinsam mit den Ingenieuren des städtischen Gebäudemanagement und in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern des Prüf- und Forschungsinstitut (PFI) eine Variante des Modells entwickelt, das auch nach der Pandemie dauerhaft genutzt werden kann.
Das System kann ganzjährig die Luftqualität in den Klassenzimmern verbessern und kann darüber hinaus auch zur Nachtabkühlung der Gebäude während der zunehmend warmen Sommermonate dienen.
Die Lüftungsanlage funktioniert folgendermaßen: Die Luft – die durch die Abwärme der Schüler samt Aerosolen konzentriert in den oberen Bereich des Raumes aufsteigt – wird abgesaugt und über ein schallgedämmtes Rohrsystem nach draußen befördert. Frische Luft kann über ein gekipptes Fenster im vorderen Bereich des Klassenzimmers nachströmen.
Einen Prototyp der Lüftungsanlage hat das kommunale Gebäudemanagement in den vergangenen Wochen in einem Klassenzimmer im Hugo-Ball-Gymnasium installiert. Erste Erfahrungen im Echtbetrieb bestätigen die Wirksamkeit der technischen Einrichtung. Gleichzeitig ist der Temperaturabfall weitaus geringer, als durch reine Fensterlüftung. Durch die aktuell empfohlene hohe Anzahl an Lüftungsvorgängen hat sich gezeigt, dass die Räume sehr stark auskühlen und die Heizung die Temperatur in den Sälen nicht aufrechterhalten werden kann. ak/ps

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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