Land unterstützt neues Pflegeprojekt in der Südwestpfalz
Gemeindeschwester als „Engel der betagten Menschen“

Die Gemeindeschwester soll Senioren unterstützen, die ihren Lebensabend zuhause verbringen möchten.  Foto: pixabay
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Südwestpfalz. Im Landkreis leben die ältesten Menschen in ganz Rheinland-Pfalz. Diese nüchterne Aussage des Statistischen Landesamtes erfordert ein darauf ausgerichtetes praktisches Handeln, um die Senioren in geeigneter Weise unterstützen zu können. Der Landkreis geht diese Aufgabe bislang mit dem Pflegestützpunkt an. Über den örtlich gebundenen Service hinaus ist aber zugehende Hilfe bei den Betroffenen selbst wichtig.
Zu dieser Auffassung sind auch die Verantwortlichen im Land gelangt und unterstützen die Kreise durch die hundertprozentige Förderung von Gemeindeschwestern. Dieses Konzept wird bereits in wenigen Verbandsgemeinden, darunter Rodalben, erfolgreich umgesetzt. Mit der Förderzusage will die Südwestpfalz nun zeitnah die Stelle einer Gemeindeschwester mit einer berufserfahrenen Pflegefachkraft besetzen. Sie soll dafür Sorge tragen, dass Bürger ab 80 Jahren durch zusätzliche Hilfe- und Koordinationsleistungen unterhalb der Schwelle zur Pflege länger daheim wohnen können.
„Das Angebot richtet sich an Hochbetagte, die noch selbstständig zu Hause wohnen und noch nicht pflegebedürftig sind“, erklärt Landrätin Dr. Susanne Ganster. Ihr ist es ein Herzensanliegen, das altere Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. „Unsere neue Kraft soll als Ansprechpartner fungieren, wenn Frauen und Männer aus diesem Personenkreis Hilfe benötigen, die nichts mit Pflege zu tun hat, die womöglich sogar ambulante oder stationäre Pflege noch für einen gewissen Zeitraum aufschiebt oder gar nicht erforderlich werden lässt“, so die Landrätin.
Aufgabe der Gemeindeschwester ist es, die soziale Situation in den Blick zu nehmen und Tipps zur Gesundheit, Ernährung, Demenz und Mobilität zu geben. Sie soll einen direkten Kontakt zu den örtlichen Stellen und Strukturen herstellen und weiterführende Hilfen vermitteln. Mit der jetzt vorliegenden Genehmigung des Ministeriums, kann der Kreis das Projekt angehen und sich somit konkret um die Belange der älteren Mitbürger kümmern, sagt Susanne Ganster.
Erste Aufgabe der neuen Kraft wird es sein, sich zu vernetzen, um den hilfesuchenden Senioren im entsprechenden Alter passgenaue Angebote zu vermitteln. Die Gemeindeschwester soll zwar aktiv bei den mehr als 8.000 Kreisbewohnern dieser Altersklasse für ihr humanitäres Angebot werben. Sie wird aber nicht unangefordert vorstellig werden. Es gilt auch zu vermeiden, Parallelstrukturen zu den vorhandenen Sozialstationen oder privaten Pflegediensten aufzubauen. Es soll als komplementäres Angebot rein ergänzend wirken, um es älteren Menschen zu ermöglich länger eigenständig und ohne kostenintensive Pflege zu Hause leben zu können.
Wie sich Landrätin Susanne Ganster überzeugen konnte, „wird das Angebot in der Verbandsgemeinde Rodalben gut angenommen“. Dort ist seit Mai 2021 Lisa Bieber als Gemeindeschwester präventiv beratend tätig. „Es ist für die Senioren insgesamt wichtig, diese Hilfe beizubehalten und für den Landkreis auszubauen“, betont die Kommunalpolitikerin. Sowohl die engagierte Arbeit dort, als auch die Resonanz in der Bevölkerung sprechen dafür, dass dieses Projekt äußerst erfolgreich verläuft. Es sei absolut wünschenswert, die sehr wertvolle zugehende Hilfe flächendeckend im Landkreis zu installieren. Die vielfältigen Dienste und Einrichtungen aus dem Bereich Soziales und Pflege sowie die Pflegestützpunkte würden durch die Gemeindeschwester perfekt ergänzt, meint die Kreischefin. ak/ps

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Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen

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