Zweiteilige Übung der Pirmasenser Feuerwehr
Höhenrettung auf dem Riesenrad
Pirmasens. Die Pirmasenser Feuerwehr nutzte den Novembermarkt für eine außergewöhnliche Übung: Gestern Nachmittag trainierten die Floriansjünger die Höhenrettung aus einem Riesenrad. Der „Ostseestern“ ist 35 Meter hoch und bietet in 26 offenen Gondeln Platz für insgesamt 153 Personen.
Der Stahlkoloss der Schaustellerfamilie Gormanns aus Rostock wiegt rund 90 Tonnen. Das Fahrgeschäft verfügt über mehrere Sicherheitseinrichtungen, die auch bei Stromausfall einen Notbetrieb ermöglichen, um die Gäste sicher auf den Boden zurückzuholen. Dennoch wollen die Einsatzkräfte in der Siebenhügelstadt nichts dem Zufall überlassen und wissen, wie die Rettung ablaufen kann, falls es doch einmal anders kommen sollte.
In dem Szenario wurde ein mechanischer Defekt angenommen: Das Riesenrad lässt sich nicht mehr drehen, ein Notbetrieb ist nicht möglich. Eine Person harrt in luftiger Höhe in einer der oberen Gondeln aus. Die Drehleiter alleine reicht für Rettung nicht aus. Ein Fall für die mutigen Kameraden der Fachgruppe „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT)“, kurz „Höhenrettung“. Ein hierfür ausgebildeter Feuerwehmann kletterte über eine Leiter zur Nabe des Riesenrades. So bezeichnen Fachleute den Mittelpunkt der Konstruktion. Hier sind alle 26 Speichen verankert. Zusammen bilden sie den sogenannten Kranz, an dem die Gondeln befestigt sind. Über die Gitterkonstruktion der Speichen gelangte der Feuerwehrmann zur Gondel mit dem Passagier. Jetzt galt es die Frage zu klären: Wo lässt sich das Rettungsseil am besten befestigen, um den Fahrgast mittels entsprechender Schutzausrüstung abzulassen?
Die Übung stellte eine Premiere dar. Zum ersten Mal probte die Pirmasenser Feuerwehr den Ernstfall auf dem Novembermarkt. Zahlreiche interessierte Bürger verfolgten die Übung und konnten sich vor Ort ein Bild vom Leistungsstand der Wehr zu machen.fsc/red
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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