Spielplatz in Erlenbrunn wird um Rolli-Schaukel ergänzt
Inklusives Spielerlebnis für alle Kinder
Pirmasens-Erlenbrunn. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Beeinträchtigung – überall dabei sein kann, dann ist das gelungene Inklusion. Auf vielen Spielplätzen in Deutschland können Kinder und Jugendliche mit Behinderung allerdings oft nur zuschauen.
Nur rund vier Prozent aller Spielplätze bundesweit bieten ein inklusives Spielerlebnis für alle Kinder. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Aktion Mensch und das Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport veröffentlicht haben.
Die Stadt Pirmasens setzt ihre Strategie fort, Spielplätze möglichst barrierefrei zu gestalten beziehungsweise nachzurüsten. Für den Strecktalpark wurden bereits im Herbst 2021 mehrere inklusive Spielgeräte angeschafft – dank großzügiger finanzieller Unterstützung mehrerer Stiftungen, Verbände und Organisationen.
In Erlenbrunn steht künftig eine sogenannte Inklusionsschaukel zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein kombiniertes Spiel- und Rehabilitationsgerät. Es animiert Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, zum eigenständigen Schaukeln. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit zum gemeinsamen Spielen von Nichtbehinderten und Eltern mit Kinderwagen oder Menschen im Rollator.
„Die Schaukel stand vorher im Strecktalpark, war dort allerdings aufgrund der ständigen und manchmal falschen Benutzung oft kaputt. Nachdem wir feststellten, dass auch in Erlenbrunn ein Bedarf besteht, haben wir uns dazu entschlossen, die Schaukel hier auf dem Spielplatz am Torweg aufzubauen und hoffen, dass sie hier länger durchhält“, so Bürgermeister Michael Maas. „Nach und nach wollen wir auch weitere Spielplätze in den Vororten und in anderen Stadtteilen mit integrativen Spielgeräten ausstatten“, so Michael Maas.
„Vielen Dank für das neue Spielgerät. Das zeigt, dass die Spielleitplanung funktioniert“, so Ortsvorsteherin Christiane Mattill.
2006 wurde in Pirmasens durch einen Beschluss des Stadtrates die Spielleitplanung verwaltungsinternen verankert. Hiermit hat sich die Stadt dafür verschrieben, bei der Stadtentwicklung dauerhaft kinder- und jugendfreundliche Aspekte zu integrieren und die Kinderbelange im öffentlichen Freiraum besonders zu berücksichtigen. Dies können neben allen Spiel- und Freizeitbereichen auch sonstige öffentliche Räume und Außenbereiche sein. Die Ergebnisse zahlreicher Beteiligungsaktionen wie Workshops, Planungswerkstätten, Streifzüge und Befragungen wurden damals in einen informellen Plan, dem „Spielleitplan“ überführt. Dieser dient als verwaltungsinterner Leitfaden, der bei aktuellen und künftigen Planungen beachtet und fortgeschrieben wird.red/fsf
Autor:Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.