Beigeordneter Clauer verstärkt Vollzug – Mehr Kontrollen
„Knöllchen“ haben dank Corona „Sendepause“
![Auch in der Fußgängerzone herrscht Ruhe. Nur noch vereinzelt sind Menschen unterwegs. Foto: Kling-Kimmle](https://media04.wochenblatt-reporter.de/article/2020/03/20/8/362368_L.jpg?1584711730)
- Auch in der Fußgängerzone herrscht Ruhe. Nur noch vereinzelt sind Menschen unterwegs. Foto: Kling-Kimmle
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von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. In absehbarer Zeit werden in der Horebstadt keine „Knöllchen“ mehr verteilt. Wie Beigeordneter Denis Clauer im Gespräch mit dem Wochenblatt erklärte, hat er die fünf Mitarbeiter des Ordnungsamtes – zuständig für den ruhenden Verkehr – abgezogen. Sie verstärken das Vollzugsteam, das die Einhaltung der Allgemeinverfügung kontrolliert. Eine strikte Maßnahme, die verhindern soll, dass sich das Coronavirus weiter verbreitet.
Es sind harte Auflagen für die Bürger, denen es untersagt ist, sich in größeren Gruppen zu treffen. Speiselokale sind nur noch bis 18 Uhr geöffnet, Läden (mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften, Apotheken, Drogerien) sind geschlossen. Das öffentliche Leben wird weit heruntergefahren. Spielplätze sind gesperrt und alle Freizeiteinrichtungen machen „Zwangsurlaub“. Damit sollen die Menschen vor einer gegenseitigen Ansteckung mit dem gefährlichen Virus geschützt werden. Leider nehmen viele diese Gefahr noch nicht ernst genug. „Es gibt immer noch Bürger, die sich in größeren Gruppen treffen“, sagt Clauer. Mit ihnen sollen die Beamten des Ordnungsamtes reden, sie über die Risiken ihres Tuns aufklären. Er hätte diese Aufgabe selbst gerne wahrgenommen, aber die Stadtspitze hat sich freiwillig eine Quarantäne auferlegt, da sie als Kontaktpersonen eines infizierten Mitarbeiters gelten. Doch man stehe per Mail, WhatsApp, Video oder auch Telefon ständig miteinander sowie mit dem Personal in Verbindung. Denn es müssen Entscheidungen getroffen werden, „schließlich geht das Leben weiter“, so der Politiker.
Noch zeigt sich Denis Clauer mit dem Verhalten der Pirmasenser zufrieden: „Die Anordnungen werden größtenteils eingehalten“. Insbesondere die Geschäftsleute seien sehr kooperationsbereit. Vom Ordnungsamt bemängelt wurde bei den flächendeckenden Kontrollen, dass einige Bäckereien Stehtische oder Sitzgelegenheiten im Freien hatten. Das wurde geändert, denn nur Lokale mit Mittagstisch können Gäste bewirten.
Zehn Mitarbeiter stehen nur der Vollzug-Abteilung zur Verfügung, die bis 20 Uhr im Einsatz sind. Es gebe aber schon Überlegungen, die Anzahl zu erhöhen und die Zeiten zu verlängern. Personal in anderen Abteilungen der Stadtverwaltung mit weniger Arbeitsaufwand könnten bei fachlicher Voraussetzung hier zum Einsatz kommen. Das hat Clauer mit Katja Kölzer, der Leiterin des Ordnungsamtes, und Steffen Schmitt, zuständig für den Vollzugsdienst besprochen.
Es sind viele Entscheidungen in diesen Krisenzeiten zu treffen. Bedauerlich findet es der Beigeordnete, dass es vom Land keine konkreten Anweisungen gibt – im Gegensatz etwa zu Bayern. „Es herrscht in vielen Bereichen Unklarheit, wir werden im Regen stehen gelassen“. Dafür rücke die kommunale Familie, Pirmasens, die Nachbarstadt Zweibrücken und der Landkreis Südwestpfalz näher zusammen, lobt Clauer. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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